von Geisterwelten
Eine Prinzessin. Sie sah aus wie eine Prinzessin. Das war der erste Gedanke, der ihm in den Sinn kam, als sie die breite Treppe hinunter stieg: das seidige Kleid, in zarten Rosatönen, das sanft ihre gerade sich entwickelnden Rundungen umschmeichlte, die braunen Haare in einer eleganten Hochsteckfrisur und ein umwerfendes Lächeln, das ihr Gesicht erstrahlen ließ.
Nein, das war nicht die Hermine Granger, die er kannte. Das unerträglich besserwisserische Mädchen mit den buschigen Haaren, den zu großen Vorderzähnen und dem falschen Stammbaum. Das hier war eine Märchenprinzessin: anmutig, sanft und wunderschön.„Erde an Draco? Warum starrst du das Schlammblut so an?" Die Stimme neben ihm, in der ernsthafte Verärgerung mit schwang, ließ ihn leicht zusammen zucken und holte ihn unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück: Nein, das war keine Märchenprinzessin, sondern Hermine Granger, das Schlammblut. „Ah, entschuldige Pansy, ich dachte nur....nur, dass sie echt dämlich in dem Kleid aussieht."
Ja, genau, das war es! Sie sah nicht aus wie eine Prinzessin, sondern dämlich, einfach nur dämlich. „Komm, Pansy, lass uns, tanzen." Draco legte eine Hand auf Pansys Taille und schob sie auf die dicht bedrängte Tanzfläche, wobei sie ihm einen misstrauischen Blick zu warf, sich aber willig von ihm leiten ließ. Er brauchte dringend Ablenkung, viel Ablenkung.Der Stoff von Pansys Kleid unter seinen Fingern fühlte sich weich an. Ob sich die Seide des rosa Kleides wohl auch so anfühlte? Und die Wärme, war sie die gleiche? Die Taille, fühlte sich ihre genauso an? Nein, Ablenkung.
Er zog Pansy in seine Arme und begann sich langsam im Rhythmus der Musik zu bewegen, versuchte sich nur auf sie zu konzentrieren, auf den Takt und ihrer beider Körper im Gleichklang.
Doch unweigerlich wanderten seine Augen zur Seite. Da war es wieder, das rosa Kleid, sie, nicht weit von ihnen, ebenfalls auf der Tanzfläche: das Mädchen, das sein Blick wie hypnotisiert gesucht hatte - in den Armen von Viktor Krum.Es war wie eine Nadel. Eine Nadel in seinen Eingeweiden, ein plötzlicher, stechender Schmerz. Unweigerlich krallten sich seine Hände fester in Pansys Taille und er biss die Zähne zusammen. Er wusste nicht, woher dieses Gefühl auf einmal kam. Er hasste es und er wollte es nicht, aber es war da. Seine Zähne presste er so hart aufeinander, dass seine Kieferknochen noch schärfer hervor traten. Seine grauen Augen bohrten sich in das tanzende Paar, kälter als Eis.
„Draco! Du tust mir weh!" Wieder war es Pansys Stimme, die ihn raus riss. Verwirrt schaute er zu dem Mädchen in seinen Armen, als sehe er sie zum ersten Mal. „Ich...es tut mir leid, Pansy, ich muss mal kurz an die frische Luft." Wie verbrannt ließ er sie los und stürmte in Richtung Terrasse, ohne sich noch einmal umzudrehen.Tief sog er die kalte Luft in seine Lungen.
Das, was er gerade gefühlt hatte, konnte nicht sein, durfte nicht sein.
'Schlammblüter sind weniger wert als Muggel.
Schlammblüter sind weniger wert als Tiere.
Schlammblüter sind nicht mehr wert als Dreck'.
So hallte es in seinem Kopf, so war es ihm beigebracht worde, so hatte er es gehört, immer und immer wieder.
Seine Hände umfassten das Gitter der metallenen Ballustrade, tief atmete er ein und aus, starrte in die Schwärze der Nacht. Er musste seinen Kopf leeren von den Gedanken an sie, sein Herz von diesen Gefühlen, seinen Körper von dem Verlangen sie zu berühren.Langsam kehrte die Ruhe zurück, die Kälte. Er drehte sich um und wie aus Reflex suchten seine Augen den Raum ab nach dem rosa Kleid. Da stand sie an der Wand, gegen eine Säule gelehnt, allein, ohne Begleitung. Warum war sie allein? Sofort suchten seine Augen weiter und hatten auch schon die vermisste Person gefunden: Victor Krum stand am Getränketisch, in jeder Hand ein Glas – und bei ihm: Pansy. Was zum Teufel machte Pansy dort?
Die Slytherin flüsterte dem Durmstrang soeben etwas ins Ohr und sie hatte ein kleines Päckchen in der Hand, nicht größer als eine Briefmarke. Den Inhalt, ein Pulver, wie es schien, schüttete sie gerade in eines der Gläser.
Dracos Augen verengten sich misstrauisch. Viel mehr als das konnte er nicht erkennen, aber irgend etwas stimmte nicht.
Er setzte sich in Bewegung und ging mit großen Schritten auf die beiden zu, als Pansy sich auch schon von Viktor löste und ihm entgegen kam. Gerade wollte er an ihr vorbei zu Viktor, der sich bereits auf den Weg zu seiner Partnerin gemacht hatte, als Pansy ihn mit der Hand auf der Brust aufhielt.
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𝔸𝕕𝕧𝕖𝕟𝕥𝕤𝕜𝕒𝕝𝕖𝕟𝕕𝕖𝕣 - 𝕎𝕚𝕫𝕫𝕒𝕣𝕕𝕚𝕟𝕘 𝕎𝕠𝕣𝕝𝕕 𝕆𝕊
Fanfiction𝟸𝟺 𝚎𝚒𝚗𝚣𝚒𝚐𝚊𝚛𝚝𝚒𝚐𝚎 𝙾𝚗𝚎𝚜𝚑𝚘𝚝𝚜 𝚐𝚎𝚜𝚌𝚑𝚛𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝟽 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚒𝚎𝚍𝚗𝚎𝚗 𝙶𝚊𝚜𝚝𝚊𝚞𝚝𝚘𝚛𝚎𝚗, 𝚎𝚛𝚠𝚊𝚛𝚝𝚎𝚗 𝚎𝚞𝚌𝚑 𝚒𝚗 𝚍𝚒𝚎𝚜𝚎𝚖 𝙱𝚞𝚌𝚑. 𝙶𝚎𝚜𝚌𝚑𝚛𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚟𝚘𝚗 𝚍𝚎𝚖 𝚏𝚒𝚔𝚝𝚒𝚟𝚎𝚗 𝙿�...