10 𝔗ü𝔯𝔠𝔥𝔢𝔫 - 𝔚𝔢𝔫𝔫 𝔢𝔰 𝔰𝔦𝔠𝔥 𝔷𝔲𝔪 𝔪ö𝔤𝔩𝔦𝔠𝔥𝔢𝔫 𝔴𝔢𝔫𝔡𝔢𝔱

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von withouthelp06 

Beleuchtungen zogen sich durch die Halle wie Schlangen. In der hinteren Ecke der großen Halle befand sich ein reich verzierter Weihnachtsbaum. Überall baumelten Dekorsterne von der Decke und gaben den Anschein eines funkelnden Sternenhimmels in der Nacht. Ein Duft von Plätzchen, Glühwein und Orangen waberte durchgängig in der Luft. Hermine schloss die Augen und atmete tief ein. Ein beruhigendes Gefühl schoss durch jede einzelne Zelle ihres Körpers und füllte sie mit unendlicher Glückseligkeit. Wie wundervoll doch diese eine Zeit im Jahr war. Sie lächelte und drehte sich um sich selbst. Hermines schwarzes Kleid schwang mit und bauschte sich auf. Leichtfüßig lief sie durch den Raum. Alle anderen Griffindor waren auch schon da und redeten angeregt gemeinsam über die unterschiedlichsten Themen. Ein Mädchen trug einen Haarreif mit Rehohren, ein Anderes eine Weihnachtsmütze. Manche Personen trugen schön bestickte, rote Pullover. Von irgendwoher erklang leise die Melodie von Justin Bieber's "Mistletoe". Muggelsänger. Die Stimmung war ausgelassen und Hermine wünschte sich, für immer in diesem zauberhaften Moment verweilen zu dürfen. Es war Heiligabend und draußen pfiff der Wind, während Innen eine wohlige Wärme in jedes einzelne Herz kroch und es dahinschmelzen ließ. Ein Prickeln durchfuhr sie. Ihre Augen glänzten. Lächelnd setzte sie sich an einen freien Platz. Der Tisch war gedeckt mit einem Tuch voller Weihnachts- und Schneemänner. Kerzen in Stern- und Herzform schmückten nicht nur den Tisch, sondern waren im ganzen Raum aufgestellt. Wie ein Zauber umhüllte die positive Stimmung Hermine und die Sorgen der letzten Wochen war vergessen. Mit einem verträumten Blick beobachtete sie die hin- und herschwingende Flamme auf einer rosafarbenen Kerze. Wie eine Welle wog sie sich in der Luft und erzitterte bei einem Windstoß. Grundlos begann Hermine zu lachen. "Was für 'ne Mimose." Im wahrsten Sinne des Wortes. Dann richtete sich ihr Blick auf die Tür, wo auch sie vorhin hereinkam.

Fünf Slytherin betraten den großen Raum und sofort herrschte Stille. Flitwick, Dumbledore, McGonagall, Slughorn, und Snape standen nun vor ihnen. Dumbledore erhob das Wort. "Schön, euch alle hier so versammelt zu sehen. Ihr alle seid aus dem selben Grund hier. Stress und Zwietracht in der Familie zur besten Zeit des Jahres. Doch darüber wollen wir jetzt nicht reden. Ich möchte euch nur noch ans Herz legen, dass wir für euch da sein werden und sozusagen versuchen werden, den bestmöglichen Ersatz für die Feiertage darzustellen. Lasst euch jetzt den grandiosen Kartoffelsalat aus der Küche schmecken. Auch die Wiener-Würstchen sind sehr gelungen, denke ich." Er fing an, zu lachen und viele stimmten ein. Nur Hermine nicht, welche die gesamte Zeit die Luft angehalten hatte. In ihr tummelte es nur von Schmetterlingen. Sie lächelte und seufzte leise. Ihr Blick lag die gesamte Zeit auf dem Schatten. Snape blickte zu ihr und schaute ihr ins Herz. Schon war es um sie geschehen. Sie fühlte sich wie ein Schneemann im Sommer. Sie schmolz regelrecht dahin. Ihre Gefühle für ihn hatten sich die letzten zwei Jahre nicht geändert. Trotz der langen Zeit des Nicht-Sehens und der für sie großen Distanz, liebte sie ihn noch immer. Doch fühlte er das Gleiche für sie? Das war ihr nicht bewusst. Für ihn würde Hermine aus dem Fenster springen, sich vor den Zug werfen. Sie würde für ihn sterben. Ein beginnendes Tumult riss sie aus dem unendlichen Gedankenstrom und holte sie wieder in die reale Welt zurück. Das Essen war angerichtet und bald darauf aßen sie alle gemeinsam. Hermine hatte sich nur ein wenig Kartoffelsalat und eine kleine Wiener geholt, da sie nicht wirklich Hunger hatte. Als sie fertig war, stand sie auf und lief auf ihr Zimmer. Seufzend warf sie sich auf das weiche Bett und schloss ihre Augen. Alles an ihm war perfekt. Er hatte einen Charakter aus Gold. Seine feinen und doch bestimmten Züge faszinierten sie und erweckten Ehrfurcht in ihr. Sie vergrub ihr Gesicht im Daunenkissen.

Doch ihr aufgewühltes Wesen zwang sie, wieder aufzustehen. Hin- und hergerissen lief sie zum Fenster und öffnete es. Ein kalter Zug erwischte sie und Hermine bekam Gänsehaut. Es war ein erfischenderes Gefühl, als gerissen im Bett zu verweilen. Ihre Gedanken klärten sich ein wenig und sie bekam wieder Ordnung herein. Ruhig beobachtete sie die Außenwelt. Noch hatte es nicht geschneit. Das Gras wirkte stumpf und die Bäume zeugten von einer unendlich traurigen Leere. Vereinzelt landeten Vögel auf dem harten, eiskalten Boden und suchten nach Essen, um zu überleben. Manche flogen auch zu den hingehangenen Meisenknödel und den vielen Vogelhäuschen. Plötzlich ließ sie etwas aufschrecken. Ihre Tür öffnete sich und Hermine fuhr herum. Dort stand Ginny, ihre beste Freundin. "Hey, du sollst nochmal in den Gemeinschaftsraum und keine Sorge, außer Ron und Krätze ist keiner mehr dort." Hermine runzelte die Stirn. "Weißt du, warum? Also warum ich kommen soll?" "Nein, es kam nicht von Ron. Ich weiß nur, dass wir morgen die Geschenke zusammen öffnen müssen." Beide lachten und umarmten sich. Dann verließ Ginny den Raum und Hermine verschwand im Bad, um ihre Haare nochmal zurecht zu bürsten. Dann trug sie ein süßes Parfüm auf und bevor sie ihr Zimmer verließ, atmete sie tief durch. Hoffentlich hatte sie nichts falsch gemacht. Nervös ging sie in den Gemeinschaftsraum. Sie schaute sich um. Hier war niemand. Außerdem hatte jemand das große Licht gelöscht, sodass nur noch die wunderschönen Girlanden leuchteten. Die Kerzen gaben dem Gesamtbild ein sanftes Auftreten. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Irgendetwas ließ ihren Puls um Unmengen steigen. Ihre Hände wurden eiskalt. Plötzlich wurden ihre Augen bedeckt. Sie wollte schreien, doch sie konnte nicht. Eine tiefe Stimme ertönte. "Bitte erschrick nicht. Ich bin es." Sofort nahm sie den unverkennbaren Duft eines einzigartigen After-Shaves war, wie nur er es tragen konnte. Eine Gänsehaut breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.

Die Stelle, auf dem seine Hände lagen, begann zu brennen. "Sev", hauchte Hermine. "Bitte lass deine Augen geschlossen." Sie tat, wie ihr geheißen und explodierte innerlich fast. Seine Hände verschwanden, doch bald darauf spürte sie etwas Eiskaltes um ihren Hals. Es fühlte sich trotz allem sanft an. "So, jetzt kannst du deine Augen öffnen." Ihr Blick fiel zuerst auf ihre Brust. Dort verweilte nun ein Anhänger, welcher an einer feingliedrigen Kette hing. Es waren zwei verschlungene Herzen aus Gold. Ein Lächeln entstand auf ihrem Gesicht und sie drehte sich um. Ihre Augen glitzerten. "Ich hoffe, sie gefällt dir. Sie ist ..." "... einfach nur wunderschön. Vielen Dank. Leider habe ich jetzt gar kein Geschenk für dich." Auch Snape lächelte und fuhr ihr durch das Haar. "Du bist mir Geschenk genug. Dass du lächelst macht mich glücklicher, als du dir vorstellen kannst." Die Wärme, die sich in Hermine ausbreitete, war nun nicht mehr zu leugnen. Verlegen schaute sie auf den Boden und versuchte, ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Eine Hand legte sich sanft unter ihr Kinn und hob es. "Du bist wunderschön mit der Kette. Aber du hättest sie eigentlich gar nicht gebraucht, da du schon vorher unglaublich warst. Wollen wir spazieren?" Hermine nickte, obwohl sie sich nur Sekunden zuvor wie ein Stein fühlte. "Na dann, auf geht's." Zusammen liefen sie aus dem Gebäude. Snape hatte einen Arm um sie gelegt und sie zu sich herangezogen. Er war einen Kopf größer als sie. Fasziniert lauschte sie seinem Herzschlag. Dieser war viel ruhiger als ihrer. Ihr Weg führte zum schwarzen See. Glücklich blickte Hermine um sich. Gemeinsam unterhielten sie sich über kuriose Weihnachtsfiguren. Vorkommen tat auch ein Weihnachtsmann mit platter Nase. "Da war die Luft mal wieder zu teuer", meinte Snape bestimmt und beide lachten. Nun standen sie am See. Hermine fröstelte leicht.

Wie selbstverständlich zog er seinen Mantel aus und legte diese über sie. Wieder entflammte dieses Feuer in ihr und ließ sie gnadenlos brennen. Schon aus Reflex wickelte sie sich darin ein und nahm seinen Duft wahr. Er roch nach beruhigenden Kräutern und diesem unverkennbarem After-Shave. Sie standen sich nun gegenüber. "Ich muss dir etwas Wichtiges sagen, Hermine." Wenn sie es nicht schon vorher tat, hielt sie nun dafür umso mehr die Luft an. "Ich bin nicht wirklich ein Freund der großen Worte. Du bist etwas Besonderes. Seit dem ersten Mal, als wir uns sahen, bist du die Melodie, welche durchgängig in meinem Kopf spielt." Seine Worte verstummten. Hermine blickte gespannt zu ihm hoch. Snape trat an sie heran. Eine Hand legte sich sanft auf ihre Wange. Mit der Anderen strich er eine Strähne aus ihrem Gesicht. Hermine war wie elektrisiert. Die Luft um sie herum flimmerte und es bedürfte in diesem Moment keinen Mantel mehr. Langsam näherte er sich. Die Gedanken und Gefühle in ihr überschlugen sich. Seine Hände wanderten an ihren Seiten hinab zu ihrer Taille und er zog sie zu sich. Das gab Hermine den Rest. Es war um sie geschehen. Er liebte sie, sie liebte ihn. Dieser Moment war nur für sie bestimmt. Sie waren der Mittelpunkt der Welt, mit ihm würde sie bis ans Ende reisen. Ihre Augen schlossen sich. "Du bist mein Ein und Alles", flüsterte er. "Ich liebe dich." Im selben Moment flogen weiche Flocken wie Puder auf die beiden. Es hatte zu Schneien begonnen. Der erste Schnee in diesem Jahr fiel in diesem einzigartigen Moment. "Frohe Weihnachten, Hermine."

𝔸𝕕𝕧𝕖𝕟𝕥𝕤𝕜𝕒𝕝𝕖𝕟𝕕𝕖𝕣 - 𝕎𝕚𝕫𝕫𝕒𝕣𝕕𝕚𝕟𝕘 𝕎𝕠𝕣𝕝𝕕 𝕆𝕊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt