von pilzlein
Dana hatte immer geglaubt, ihr Temperament einigermaßen unter Kontrolle zu haben. Zumindest soweit, dass sie im alltäglichen Leben deswegen keine allzu großen Probleme bekam. Das Leben war ja schließlich hart genug. Aber in ihrer aktuellen Lage fragte sie sich, wie lange sie sich wohl noch beherrschen konnte, oder ob es vielleicht deutlich leichter wäre, gäbe sie ihrem Temperament einfach nach. Denn schlimmer konnte es ohnehin nicht mehr werden.Dana hockte seit geschlagenen zwei Stunden auf dem kalten Steinboden des verlassenen Zaubertrank Klassenzimmers und schrubbte verbissen die klebrigen Überreste eines verunglückten Streichs von den Steinplatten. Oder besser gesagt, sie versuchte es. Denn die matsch braune Masse war nicht zu zäh wie ein alter Kaugummi, nein, sie wehrte sich auch scheinbar hartnäckig dagegen, entfernt zu werden. Als wäre sie bereits ein Teil des Steinbodens geworden.Das hatte man davon, wenn man einen selbst entworfenen, unausgereiften Zauberspruch während der samstäglichen Nachhilfestunde am missglückten Gripsschärfungstrank des indirekten Sitznachbars (und direkten Feindes) ausprobierte. Eigentlich sollten bunte Seifenblasen entstehen, die beim Zerplatzen Tierlaute von sich gaben. Nur leider war der Kessel in die Luft geflogen und hatte mit einem lauten Rülpsen seinen gesamten Inhalt im Kerkerraum verteilt.Professor Slughorn hatte das Ganze nicht sonderlich witzig gefunden und die betroffenen Schüler, nachdem er das Gröbste entfernt hatte, dazu verdonnert, den Boden und die Tische am nächsten Tag vollständig zu säubern. Diese Strafarbeit sollte ebenfalls dazu dienen, dass beide dabei ihre „sinnlosen Streitereien" beendeten. Bevor das Klassenzimmer nicht blitzeblank geputzt war, würde er keinen Fuß mehr hinein setzten, so viel stand fest.Eindeutig ein Anzeichen für zu wenig Humor, befand Dana.
Und als wäre die Tatsache, dieses ekelhafte Zeug ausgerechnet am vierten Adventssonntag vom Boden kratzen zu müssen, nicht schon schlimm genug, musste sie dabei auch die äußerst penetrante und nervtötende Präsenz von Blaise Zabini ertragen. Der war nämlich der Urheber des grauenhaften Zaubertranks gewesen. Slughorn war ein Sadist.
Innerhalb der ersten Stunde hatten beide weitestgehend schweigend ihre Strafarbeit verrichtet, so dass Dana beinah geglaubt hätte, sie könnte dieses herum Geschrubbe in Ruhe hinter sich bringen. Aber eben nur beinah. Denn Blaise Idioten Zabini, dem offenbar langweilig geworden war, war auf die glorreiche Idee gekommen, sich die Zeit dadurch angenehmer zu machen, Dana an den Rand des Wahnsinns zu treiben.Es hatte harmlos angefangen. Kleine Sticheleien, ein paar Beleidigungen. Nichts, was Dana nicht vertragen könnte. Aber als er anfing, über Danas Liebesleben zu spekulieren, war sie sich sicher, dass sie ihm den Hals umdrehen würde, wenn auch nur ein weiteres, erbärmliches Wort seinen Mund verließe.„Also drei Beziehungen in drei Monaten, ja?", provozierte er, während er lässig an einer Tischkante lehnte, „Oder waren es nur drei verschiedenen One-Night-Stands? Pro Monat etwa? Das ist aber ein ganz schön großer Verschleiß."Dana atmete tief durch und gab sich alle Mühe, so entspannt wie möglich weiter zu schrubben. Wenn sie nicht bald in ihren Schlafsaal kam, würde es ohne Zweifel Tote geben. Friedliche Adventszeit hin oder her.Aber Blaise Zabini war zu ihrem Unglück ein sehr hartnäckiger Zeitgenosse, der nicht eine einzige Gelegenheit ausließ, Dana tierisch auf die Nerven zu gehen.„Komm schon, Danalein, sei nicht so stur. Nun rück schon raus mit der Sprache", versucht er es weiter.„Ich hatte keine drei Beziehungen in drei Monaten und im Übrigen wüsste ich nicht, was dich das anginge, Zabini."„Also hattest du gleichzeitig was mit Bryan Dellock, Theodore und diesem komischen Ravenclaw mit Tattoo? Aber Pansy soll ein Flittchen sein?"Der Halsumdreh-Moment war verdammt nah und Dana schrubbte so krampfhaft auf einer armen Steinplatte herum, dass diese bestimmt schon Löcher bekam.„Oh, ich habe gehört, dass Goldstein dir das Herz gebrochen hat, hm? Hat dich versetzt wegen Patil. Warst wohl doch nicht seine große Liebe. Also alles nur wegen alberner Eifersucht? Das ist schon peinlich, findest du nicht? Oder nutzt du gerne Typen ohne Hirn aus?"Blaise wich erschrocken zurück, als Dana mit voller Wucht den triefenden Putzlappen nach ihm warf und ihn mit wutentbrannten Blick an die Wand nagelte.„DU", knurrte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, „Du tätest verdammt gut daran, falls du in deinem Leben irgendwann nochmal eine Frau beglücken willst, dein hinterhältiges Lästermaul zu halten! Es geht dich nämlich nicht im Geringsten etwas an, mit wem ich meine Zeit verbringe oder was ich sonst so treibe, verstanden?! Es hat dich nicht zu interessieren! Nur weil dein Leben so ätzend ist wie Dumbledores Bartflöhe, musst du dich nicht immer wie der größte Vollpfosten aufführen, der unter der Sonne herum läuft! Kümmere dich um deine eigenen Probleme und halt dich gefälligst aus meinem Leben raus! Oder ich breche jeden jämmerlichen Knochen in deinem mickrigen Körper und verstreue die Einzelteile auf dem Eulenturm. Schade nur, dass die ganzen Eulen an diesem ekelhaften Müll verrecken werden. Vielleicht mische ich sie auch Malfoy ins Frühstück, dann habe ich gleich zwei Probleme weniger."Stille.
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𝔸𝕕𝕧𝕖𝕟𝕥𝕤𝕜𝕒𝕝𝕖𝕟𝕕𝕖𝕣 - 𝕎𝕚𝕫𝕫𝕒𝕣𝕕𝕚𝕟𝕘 𝕎𝕠𝕣𝕝𝕕 𝕆𝕊
Fanfic𝟸𝟺 𝚎𝚒𝚗𝚣𝚒𝚐𝚊𝚛𝚝𝚒𝚐𝚎 𝙾𝚗𝚎𝚜𝚑𝚘𝚝𝚜 𝚐𝚎𝚜𝚌𝚑𝚛𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝟽 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚒𝚎𝚍𝚗𝚎𝚗 𝙶𝚊𝚜𝚝𝚊𝚞𝚝𝚘𝚛𝚎𝚗, 𝚎𝚛𝚠𝚊𝚛𝚝𝚎𝚗 𝚎𝚞𝚌𝚑 𝚒𝚗 𝚍𝚒𝚎𝚜𝚎𝚖 𝙱𝚞𝚌𝚑. 𝙶𝚎𝚜𝚌𝚑𝚛𝚒𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚟𝚘𝚗 𝚍𝚎𝚖 𝚏𝚒𝚔𝚝𝚒𝚟𝚎𝚗 𝙿�...