Twylegs

21. Alles nur eine Frage des Testes

Vor mir stand eine Frau mittleren Alters.
Durch ihre lockigen braunen Haare schlängelten sich ein paar blonde Strähnen.
Sie hatte einen langen weißen Kittel an, und wirkte wie eine Ärztin.
Auf ihrem Gesicht lag ein freundliches Lächeln.
Ich war überrascht:So hatte ich sie irgendwie nicht erwartet.
Eher...wir eine verrückte Wissenschaftlerin, wie die in all diese Filmen war.

„Du bist bestimmt Thalia! Testtermin um 15:00, habe ich Recht?"
Ich nickte, schüchtern, und war ein bisschen überrascht von der Überschwenglichkeit, mit der sie mich begrüßte.

„Komm rein!"
Sie riss nun die Tür noch weiter auf.

Zögernd betrat ich die Hütte.
Vor mir ergab sich ein offener Raum.
Durch die großen Fenster an den Seiten viel das warme Sonnenlicht rein, und gab allem einen noch gemütlichen Tatsch, als es ohne hin schon war.
Ich meinte:Es war wieder nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte!
Alles wirkte so offen und warm und gemütlich!
Ein großes altes Bücherregal, das um die Ecke ging, galt als Raumtrenner. Daneben war eine Holztür wo drauf stand Für Unbefugte: Betreten verboten!!!
Ich zog eine Augenbraue hoch. Zumindest versuchte ich das, doch es gelang mir nicht sonderlich...Helene könnte das besser.
Ach...
Nein! Dachte ich etwas gerade wieder an Helene? Ich durfte das dich nicht! Es brachte mir nur Schmerz.

Zurück also zu meiner Beobachtungstour mit den Augen:Durch den Raumtrenner wirkte die hintere rechte Ecke des Raumes tatsächlich wie ein eigener kleiner Raum.
Vor einem großen Fenster stand in dieser Ecke noch ein alter, dunkler Holzschreibtisch mit einem Holzstuhl davor und einem Lederstuhl dahinter.
Allesamt auf einem schönen glatten Tepich, der wie die meisten Dinge hier, sehr alt aber auch wunderschön aussah!
Und...im vorderen Teil stand so einer Art Behandlungsstuhl.
Ich schluckte.

Als ich eine Hand von hinten auf meine Schulter legte, schreckte ich aus meinen Gedanken hoch.
Als ich mich erschrocken umdrehte , sah ich gerade noch, wie die Frau ihre Hand zurück zog.

Etwas peinlich berührt stotterte sie:„Oh, ich...ich wollte nur...Ehm... Ich wollte dich nicht erschrecken."
„Ach nein alles gut, ich sie auch nicht.", antwortete ich.
Nun lächelte die Wissenschaftlerin wieder.
„Okay, dann ist ja gut.
Ich bin übrigens Miss Wynns, die Wissenschaftlerin hier.
Ich kümmere mich unter anderem um die "Farbenstimmungen" , so heißt das, wofür du heute nach meinem Wissen auch hier bist.
Außerdem bin ich für Schüler immer ansprechbar, wenn es um ihre Fähigkeiten geht. "
Ich nickte anerkennend.

Dann fügte sie noch ein bisschen kleinlaut dazu:„Ehm...ich weiß das das alles ein bisschen schwierig für dich sein muss. Aber du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. "
Entgeistert blickte ich sie an.
Wusste sie etwa von der Sache mit meinen Eltern?
Als hätte sie meine Gedanken gelesen sagte sie:„Ehm...die Detektorin hat mich von deiner "Situation" in Kenntnis gesetzt
Es tut mir wahnsinnig leid."

Wir schwiegen beide für einen kurzen Moment.

Miss Wynns räusperte sich.
„Vielleicht sollten wir jetzt Mal beginnen."
Ich nickte.
Miss Wynns loßte mich anschließend zum Schreibtisch, wo wir beide Platz nahmen.
Ich vor ihm, und Miss Wynns hinter ihm.

Auf dem Schreibtisch lagen ein paar Akten, die sich die Frau vermutlich schon vorher bereit gelegt hatte.

Miss Wynns begann:„Also...du heißt mit vollem Namen Thalia Grace, bist gestern 16 Jahre alt geworden.
Dein Geburtstag ist am 24.6.2005 und du gehst auf die,Clewtenmann einer Schule in deiner Heimatsstadt Kliften.
Ich habe gehört es soll eine sehr schöne Stadt sein, mit viel Natur."
Ich lächelte als die Gedanken an mein Zuhause wieder hoch kamen und antwortete die Tränen verdrückend:„Ja, sie haben Recht. Kliften ist eine sehr schöne Stadt. Nicht die aller größte, aber die Menschen sind freundlich und offen. Und es gibt viele Berge. Man fühlt sich als wohne man an der Grenze zwischen der Fantasie-Welt, den weiten der Berge, und der großen Städte."
„Das hört sich schön an.", stimmte mir Miss Wynns zu.