Als der Bus mich an der Bushaltestelle, die praktischerweise direkt neben der Schule lag, raus ließ, ging ich sofort auf das Schultor zu.
Meine Schule war früher nicht besonders schön gewesen deswegen hatten sich die meisten Schüler gefreut als sie renoviert wurde .
Erleichtert stand ich auf dem Schulhof und atmete die frische Morgendluft ein. Immer wenn ich sowas machte hatte ich plötzlich neue Stärke in mir, die mir die Kraft für denn Schultag gab.
Ich ließ meinen Blick über den Hof streifen: die Tischtennisplatten, die Bänke, die in einem Kreis standen und die Bäume die fast überall auf dem Schulhof standen. Aber bei den Bäumen sah ich plötzlich eine Person.
"Helene", mein Atem bildete kleine Wölkchen.
Ich wusste, dass sie meinen Ruf aus dieser Entfernung nicht hören konnte, aber ich freute mich eben immer sehr sie zu sehen. Schließlich war sie meine beste Freundin.
Schnell lief ich auf sie zu. Mein Rucksack klackerte bei jedem Schritt den ich machte, auf meinem Rücken auf und ab. Wer hasst es auch so?
Als ich nur noch ein kleines Stück von ihr entfernt war, rannte sie plötzlich auf mich zu. Als sie bei mir angekommen war schloss sie mich gleich in eine heftige Umarmung, ihr typisches Rosenparfüm stieg in meine Nase und ich konnte nicht anders, als ihn tief einzuatmen.
"Hi", lächelte sie, als sie sich von mir löste.
Sie sah mit ihren zotteligen roten Harren, ihren wilden grünen Augen und ihrer braunen Stoffjacke aus, als wäre sie gerade aus dem Wald gekommen oder aus irgendeinem Märchen entsprungen.
Irgendwie wusste ich nie, ob ich so sein wollte wie sie, weil ich sie einerseits um ihre Wildheit beneidete, aber andererseits wusste ich nicht, ob ich es auch schaffen würde, zu ihr zu stehen.
Nachdem wir uns durch die riesige Schülermenge, die sich wie immer vor dem Haupteingang versammelt hatte, einen Weg gebahnt hatten ( Allerdings nicht ohne dass Helene ordentlich ihre Ellbogen einsetzten musste, ich quetschte mich eher durch die Lücken hindurch) kamen wir endlich an der Tür an.
Schon jetzt hatte ich keinen Bock mehr auf diesen Schultag.
Gerade als wir zu unserem Raum gingen, kam uns einer dieser breitschultrigen Draufgängerjungs entgegen.
Schnell stupste ich Helene an. "Schau mal wer da wieder ist?" flüsterte ich.
Als Helene sah, wen ich meinte, verfinsterte sich ihr Gesicht: "Ach, der schon wieder."
Muskelmarcus, so hatten wir ihn getauft, hatte es schon seit Jahren auf uns abgesehen, aber wir schafften es immer zu entfliehen, wenn wir ihn sahen.
Schnell versteckten wir uns hinter der nächsten Ecke.
Wie auf's Kommando pressten wir uns an die Wand, als er grummelnd an unserem Versteck vorbei schlurfte.
"Meinst du das das irgenwann aufhören wird?", fragte Helene mich und strich sich eine rote Strähne aus dem Gesicht.
"Höchstwahrscheinlich nicht."
Ich sah das sie mit aller Kraft versuchte, nicht auszurasten.
"Gehen wir einfach in die Klasse", meinte ich und lächelte.
"Ja", mir entgingen ihre zu Faust geballten Hände nicht , als sie sich von der Wand abstieß.
(...)
Als es zur großen Pause schellte, stürmten Helene und ich hinaus. Es war einfacher aus der Schule raus zu gehen, als hinein.
Zusammen spazierten wir über den großen Schulhof und erzählten uns witzige , traurige und schöne Geschichten aus unserem Leben, aber hauptsächlich ging es um Helenes neuen Schwarm.-Leider hatte er eine Freundin. Am Ende ihres Monologs, fluchte sie schließlich: "Jungs sind sowieso scheiße."
Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht.-Na gut, ich hasste allgemein die Menschenrasse an sich, also....Liebe Leser,
Ich hoffe das dritte Kapitel von "Das Farbeninternat" gefällt euch.
Schöne Grüße,
Schokomagie 👍🖐️😀
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Twylegs
FantasyNicht jeder möchte wissen wer er wirklich ist. Doch die größte Gefahr ist, sich selbst nicht zu kennen. ................................................................. Thalia erfährt schlagartig, dass sie jemand vollkommen anderes ist. Plötzlich m...