*Pov Henriette*
Nachdem Lilly mich angerufen hatte, verstehe ich die Welt nicht mehr. Erst läuft sie vor mir in der Schule weg und dann ihr Schatten an der Kirche und jetzt ruft sie mir unter Tränen an und fragt ob sie bei mir bleiben könnte.Ich räume noch die restlichen Kleidungsstücke weg und öffne ihr die Tür als es klingelt. Bevor sie irgendwas sagen kann, nehme ich sie in den Arm und wische ihr die letzten Tränen weg, die ihr aus den roten Augenwinkeln tropfen.
Sie guckt mich mit einem aufgesetztem Lächeln in die Augen und ich merke, dass irgendwas nicht stimmt. Erst, dass sie Hals über Kopf bei mir anruft und dann auch noch nur in ihrem Schlafanzug und einer prall gefüllten Sporttasche.
Ich lasse sie rein und sage noch schnell meinen Eltern bescheid. Da Lilly wie meine Schwester ist und ständig bei mir ist, kennen meine Eltern sie auch und haben nichts dagegen.
Wir gehen hoch in mein Zimmer und setzen uns auf mein Bett. Ihre Sporttasche landet neben meinem Bett und wir liegen neben einander auf meinem Bett und hören Musik, damit sie sich wieder sammeln kann und mir vielleicht später sagen kann was los ist.
Nach dem Mum hoch gekommen ist und gefragt hatte ob Lilly schon gegessen habe und sie bejahte, kann ich endlich sie fragen was los gewesen sei und was sie dazu gebracht hatte zu mir zu kommen.
Sie fängt an rum zu drucksen und kommt nicht mit der Antwort raus. Ich versuche es mit verschiedenen Arten die Wahrheit aus ihr heraus zu bekommen.
Erst nach dem fünften Versuch schaffe ich es endlich. Und kann nicht anders als meine Hände zu Fäusten ballen und versuche ruhig zu bleiben. Obwohl ich gerade gerne zu ihren Eltern gehen würde und ihnen meine Faust so tief wie es nur geht in deren Gesichter drücken. Da auch Überzeugung nichts mehr bringt. Dass habe ich schon versucht, doch es hatte sich nichts verändert.
Sie hält mich auf und fängt wieder an zu weinen. Was ich nicht mit ansehen kann und nehme sie in den Arm. Und streiche ihr sanft über ihren Rücken, um ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin und ihre Eltern gerade scheiß egal sind.
Sie beruhigt sich und ich bringe ihr eine Packung Taschentücher. Sie bedankt sich bei mir und putzt ihre Nase. Ich überlege mir einen Plan, wie ich ihr am besten helfen kann und wir ihren Eltern eine Lektion geben könnten.
Am liebsten würde ich mit ihr einfach in ein Auto einsteigen und weg fahren, einfach nur weg von all den schlechten Sachen und nur meine Eltern wüssten was davon. Und ich glaube, dass meine Mutter es auch unterstützen würde, bei meinem Stiefvater habe ich keine Ahnung, aber ich glaube, dass er auch nichts dagegen hätte.
Nur ein kleines Problemchen steht uns dazwischen. Und zwar, dass wir noch nicht volljährig sind und ich auch kein Auto habe.
Es dauert also noch ein paar Jahre bis es klappen könnte. Ich kuschel mich an sie und wir gucken den Film weiter den wir angefangen haben zu gucken. Ich habe mich nicht wirklich auf den Film konzentriert, also habe ich auch nicht viel mitbekommen.
Als Werbung kommt stehe ich kurz auf um für uns noch Chips zu holen, da ein Toast mit Käse nicht lange satt hält. Außerdem hatte sie noch nichts gegessen, dass merke ich daran, dass sich die ganze Zeit über ihr Magen gemeldet hatte. Ja ich weiß, dass Chips nichts gesundes sind und man so spät nichts Süßes mehr essen sollte, doch bevor sie in meinen Armen noch vor Hunger stirbt, essen wir zusammen Chips und trinken Zucker haltige Getränke.
DU LIEST GERADE
Beste Freundin, darf ich mehr?
RomantizmLilly ist schon seit langem mit Henriette befreundet. Sie haben alles immer miteinander gemacht und seit dem sie heraus gefunden hatte, dass Henriette lesbisch ist, hatte sie langsam Gefühle aufgebaut. Doch sie hat Angst es ihr zu sagen. Kann sie es...