7.

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Zacs Familie besitzt ein wirklich großes Haus mit riesigem Garten und großen Fenstern, sowie einem Hund der draußen immer aufpasst. Damals fand ich es immer sehr traurig das keiner ihn hereinlassen wollte, bis ich mich einfach daran gewöhnt hatte das dieser Hund lieber seine Zeit draußen verbrachte. Als er mich sieht, bellt er aufgeregt und macht Anstalten über den Zaun zu springen. Ein trauriges Lächeln spielt über meine Lippen und ich atme einmal tief ein und wieder aus, bevor ich die Klingel drücke. Es ist ein warmer Sommertag und ich habe es geschafft noch vor Sonnenuntergang anzukommen. Ich hatte mein Zugticket extra so gebucht, dass Zac und ich noch in die Stadt gehen könnten, um Zeit zu finden, ihm von meinem neuen Leben zu erzählen. Diese Pläne sind in all den Anrufen mehr als untergegangen. Sie sind praktisch nicht mehr vorhanden. Laute Schritte nähren sich der Tür und Zacs Mutter grinst mir gespielt entgegen als sie mich sieht.
»Na, Hallo!«, sagt sie und macht eine Geste, dass ich in das Haus kommen soll.
Es riecht nach frischen Blumen und Abspüllmittel als ich reinkomme. Ich ziehe meine Schuhe aus und halte mich die ganze Zeit über so an meinem Koffer fest, als wäre er mein Schutzschild. »Zac ist oben«, ist das Letzte, was sie sagt, bevor sie in der Küche verschwindet und sich weiter dem Abwasch widmet.
Meine Knie zittern und ich fühle mich wie betäubt als ich langsam die Stufen der Treppen nach oben laufe. Diese Treppen sind mir so vertraut und normalerweise würde ich mich jetzt freuen Zac wieder in meine Arme zu schließen. Die Freude ist weg und alles was bleibt ist die Ungewissheit vor dem, was gleich kommt. Ob er ein anderen Mädchen dort bei sich hat?
Mir wird schlecht bei diesem Gedanken und mein Griff um meinen Koffer verfestigt sich nur. Was, wenn er sich trennen möchte?
Ich schluchze, ohne zu weinen und laufe dann immer langsamer, um die Zeit vor dem Augenblick hinauszuzögern. Wieso sollte er das tun?, frage ich mich.
Er hätte keinen einzigen Grund für all das und doch tut er es. Ich habe den Gedanken einer Überraschung schon so weit wie möglich von mir weg gedrängt, weil ich weiß, dass es besser ist, doch immer vom schlimmsten auszugehen. Mein Atem stockt, bevor ich so leise wie möglich an Zacs Tür klopfe. Ich kann mir selber nicht erklären, wieso ich darauf achte, besonders leise zu klingen. Wahrscheinlich ist es aus Angst oder doch aufkommender Unsicherheit, die aus mir heraus sprudelt. Er öffnet sofort die Tür als hätte er die gesamte Zeit nur auf mich gewartet. Sein Anblick lässt das Blut in meinen Adern gefrieren und mir stockt der Atem. Ich will soviel sagen, ich will ihn anschreien und weinen, ihn umarmen und lachen und am Ende kommt nichts außer ein lautes schluchzen aus mir heraus. Er blickt betroffen auf den Koffer in meiner Hand und dann wieder zurück in mein Gesicht. Er sieht so kalt aus wie noch nie und die Angst, die sich in mir aufgestaut hatte, bestätigt sich nun immer mehr.
»Wieso gehst du nicht an dein Handy?«, frage ich zitternd.
Zac geht einen Schritt nach hinten und legt dann seinen Kopf in den Nacken. Er scheint fast genervt von meiner Anwesenheit zu sein. Meine Hände zittern als ich einen Schritt nach vorn in sein Zimmer wage. Es sieht aus wie immer und der vertraute Geruch lässt in meinen Augen Tränen erscheinen.
»Das war Absicht«, murmelt Zac, er reibt sich nervös seinen Nacken und seufzt dann laut.
Mein Blick ist verwirrt und meine Hände zittern nun so sehr, dass ich das Gefühl habe langsam die Kontrolle über meinen eigenen Körper zu verlieren.

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