29.

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Als ich Zuhause ankomme stelle ich zuerst mein Fahrrad in die Garage zurück bevor ich über die Terassentür ins Haus hinein gehe. Als ich in der Küche stehe, umhüllt mich eine klare Stille die das Haus erfüllt , sowie der Geruch von kalten Spaghettis. Erleichterung bricht aus mir raus, das ich mich jetzt nicht meiner Mutter stellen muss, doch sobald ich die Tür öffne um in das Wohnzimmer zu treten stehen sie alle da. Wie eine Armee starren mich Ben, Benno und meine Mutter an. Ben sieht ziemlich desintressiert aus, sowie Benno. Scheinbar ist das für ihn keine große Sache, das ein 17-Jähriges Teenager Mädchen mal heimlich eine Nacht weg ist. Jedoch sieht meine Mutter das ganze ziemlich anders.
"Ich bin enttäuscht", sagt meine Mutter mit einem dramatischen Unterton.
Sie klingt wie in einem schlechten Film. Noch bevor ich mich seufzend entschuldigen kann, greift Benno in die Konversation ein.
"Hör mal, Mama meint es nicht böse. Wir haben uns nur Sorgen gemacht", Benno's Stimme klingt leicht und zart.
Im Augenwinkel sehe ich wie Ben seine Augen verdreht. Scheinbar passt ihm das getue seines Vaters garnicht. Jedoch hat er keine Ahnung wieviel mir das ganze bedeutet. Mein Leben liegt grade in Scherben und das letzte was ich gebrauchen konnte, war das schreien meiner Mutter.
Es ist nur ein kurzer Augenblick in dem ich meine Arme ausbreite und in Benno hineinfalle. Er erwidert meine plötzliche Umarmung und dann stehen wir nur so da. Es ist ein schreckliches Gefühl nicht weinen zu dürfen, auch wenn man es so gerne wollte. Ich halte mich zurück , mich an seine Brust zu schmiegen und lasse dann von ihm ab. Ich weiß das ich das nie getan hätte, wäre ich jetzt nicht in dieser Situation. Jedoch hatte sich Benno jetzt angefühlt wie ein Anker, wahrscheinlich wäre ich sonst ziemlich sicher ertrunken.
Meine Mutter und Ben haben sich in der Zeit zum Esstisch zurück gezogen. Benno und Ich schließen uns ohne einander nochmal anzusehen meiner Mutter und Ben an.
"Das schwarze Kleid trägst du schon zum zweiten mal", sagt meine Mutter als sie uns das Essen serviert.
Benno wirft ihr kurz einen gereizten Blick  zu. Kurz umspielt meine Lippen ein kleines lächeln. Das selbe hatte Felix gestern Nacht auch zu mir gesagt. Noch bevor ich meinen Glücksgefühlen freien lauf lassen kann, sperren meine Gedanken dieses Gefühl mit Jan's Schlag in mein Gesicht. Mein Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig und ich kann beinahe spüren wie blass ich wohl aussehe, also nicke ich nur stumm auf ihre Frage und zucke mit den Schultern.
"Wann fährst du zu Zac?", fragt meine Mutter als sie sich zu uns an den Tisch setzt.
Sie hält schon bereits ihre Gabel in der Hand und kurz habe ich Angst das sie diese gleich zum Mord an mir benutzen könnte. Sie sieht so gereizt aus das ich mir schmerzhaft in das innere meiner Wange beiße, um einer Panikattake zu entfliehen. Mir wird erst nach mehreren Sekunden bewusst was sie mich gefragt hat. Plötzlich wird mir speiübel und mein Sichtfeld verschwimmt leicht.
Nicht heulen. Nicht heulen.
Ich seufze und kneife mir dann selber zweimal in den Unterarm bevor ich ein gespieltes lächeln aufsetzte.
"Ich schreibe ihm wann es ihm am besten passt", amtworte ich.
Wie in Zeitlupe greife ich zu meinem Handy um mir meine Nachrichten anzusehen. Gestern Nacht war ich wohl so außer mir das ich Zac blockiert und den gesamten Chatverlauf gelöscht hatte. Fast tut es mir weh das ich so gehandelt habe, bis mir wieder bewusst wird was gestern passiert ist. Ich scrolle in meinen Kontakten hin und her, wärend ich versuche mir eine gute Ausrede einfallen zu lassen. Jetzt die Warheit zu sagen, würde die Anspannung zwischen mir und meiner Mutter nurnoch schlimmer machen. Ich schlucke nervös als mir bewusst wird das ich seid heute Morgen Felix Nummer besitze. Sein Profibild blinkt mir direkt entgegen. Er ist darazf zu sehen, mit einer Frau die aussieht wie seine Oma. Ein schmunzeln läuft über mein Gesicht und als ich kurz hochsehe, bemerke ich wie Benno mich zufrieden anlächelt. Er denkt Zac hätte mir was niedliches geschrieben, dabei starre ich auf das Profilbild eines fremden. In meinem Kopf wiege ich kurz meine Entscheidungen ab, bevor ich zu den Entschluss komme das mir nichts anderes übrig bleibt, als Felix eine Nachricht zu schicken. Ich klicke auf seinen Chat und tippe auf ein grünes Herz. Daneben schreibe ich: Morgen?
Kurz lasse ich die Nachricht in der Zeile stehen. Ich denke an das brennen meiner Wange und an die schockierten Gesichter von Jan und Lily.
Was wenn er eine heimliche Freundin hat? Oder ein Serienmörder ist?
Ich sehe erneut von meinem Handy hoch und blicke diesmal meiner Mutter in die Augen die erwartungsvoll auf mein Handy starrt. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schicke ich meine Nachricht ab. Es dauert exakt 4. Sekunden, da leuchtet auf meinem Bildschirm ein großes grünes Herz als antwort.
"Morgen fahr ich los.", sage ich zufrieden und alle am Tisch sehen das erste mal an diesem Tag genauso zufrieden aus wie Ich.
Ich lege mein Handy zur Seite und schiebe die Wolke der Gedanken sogut wie möglich von mir weg.
Was auch immer mit Felix ist, es wird sich klären. Mein Herz pocht voller Angst und doch bin ich völlig ruhig.
Wahrscheinlich stehe ich seid gestern Nacht noch immer unter Schock. Ein Schock, der bis heute kein Ende gefunden hat. 

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