Kapitel 12

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D/n POV:

Katsuki Bakugou war mir schon seit Wochen nicht mehr so nahe gewesen. Er beugte sich leicht zu mir runter, hielt aber an. Er ließ mir die Wahl, ob ich ihn jetzt Küsse oder zurück schweife. Es hat lange gebraucht um wieder auf die beine zu kommen, nachdem was er mir gesagt hat. Es hat weh getan und eine leere in mir hinterlassen. Sowas würde ich nie wieder spüren wollen. Aber wie schon so oft, gehorchte mein Körper meinem Kopf nicht und schloss die kleine Lücke zwischen mir und Bakugou. Weder mein noch sein Körper machte Anstalt sich zu lösen. Wärme und ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Mit seinen Händen an meiner Taille und meine Händen an seinem Nacken schien die Zeit, während unseres Kusses, nicht zu vergehen. Sanft berührten unsere Lippen einander. Nur unsere Küsse hallen im kleinen Abstellraum. Am liebsten hätte ich mich nie wieder bewegt, nie wieder etwas gesagt. Ich würde meinen Mund am liebsten für immer von ihm verschließen lassen. "Bakugou,-", löste ich mich von ihm, doch er unterbrach mich sofort. "Nach allem was passiert ist kannst du mich ruhig beim Vornamen nennen." "Katsuki", setzte ich nochmal an, ohne ein weiteres Wort herauszubringen. Er hielt mich immer noch in seinen Armen, ganz eng an ihm und ich wusste nicht was jetzt zu sagen war. Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und hoffte, dass er das Wort ergreifen würde. Etwas sagen würde, aber das nächste Geräusch, das ich mitbekam war die Schulklingel. Langsam löste ich mich von Katsuki's Oberkörper und somit aus unserer Umarmung. Was wenn, das unsere letzte Berührung für die nächste Zeit gewesen war?

Die nächsten zwei stunden waren eine Qual. Dem Unterricht konnte ich mich im entferntesten Sinne nicht folgen und Katsuki's Blicke, die alle paar Minuten auf mich trafen, machten mich etwas nervös. Was sollte denn jetzt werden? Die Dinge, die er gesagt hatte, haben Narben hinterlassen und ich weiß nicht ob die aktuelle Situation so wehtut, weil die Narben verheilen und Stück für Stück verschwinden oder ob alle sehr langsam und schmerzhaft nacheinander wieder aufreißen.

In der nächsten Pause bekam ich Panik und rannte in den nächsten Flur. Katsuki versuchte mir zu folgen, verlor mich aber aus den Augen. Ich war zwar eine Omega, aber ich war immer noch eine Frau. Wenn ich nicht gesehen werden wollte, konnte man mich auch nicht sehen. Ich streckte meinen Hals um die Ecke eines Flures, um zu sehen, was Katsuki nun vor hatte. Er ging in unseren Abstellraum. Erst zu diesem Zeitpunkt viel mir auf in welchem Stockwerk wir waren. Er war in diesem Abstellraum und wartete nur auf mich. 20 Minuten hätte ich die Chance mit ihm zu reden, ihm all das zu sagen, was ich für ihn empfand, ihn zu berühren und ihm klar zu machen, dass nicht nur mein Körper, sondern auch mein Herz schon längst ihm gehörte. Allerdings war ich grade nicht bereit dazu. Ich konnte nicht sofort mit ihm reden. Ich habe fast eineinhalb Monate gebraucht, um seine wörtlichen Tritte in den Magen zu verarbeiten. Das würde ich ein weiteres Mal nicht so leicht verkraften. Also verbrachte ich die vollen 20 Minuten auf dem Mädchenklo. Dem einzigen Ort in der ganzen Schule, wo Katsuki mich nicht suchen oder finden konnte.

Um in die letzten beiden Stunden zu gehen, streckte ich nochmal meinen Hals aus der Tür des Mädchenklos. Langsamen Schrittes trat ich heraus, weil ich dachte die Luft wäre rein. Dachte... Katsuki's "Hab mich schon gefragt, wann du da raus kommst." ließ mich zusammen zucken. "Die Pause ist bestimmt schon seit 2 Minuten um.", sagte er und kam einen Schritt auf mich zu. Ich brachte keine Silbe aus meinem Mund und wich zurück. Katsuki kam noch ein paar Schritte näher, die ich wieder zurück wich. "Wieso gehst du mir aus dem Weg?", fragte er. Ich wollte noch mehr abstand zwischen uns bringen, damit mein Körper nicht wieder die Oberhand übernehmen würde, allerdings stand ich schon an der Flurwand und Katsuki kam immer näher. "Rede mit mir.", forderte er mich auf, während er eine seiner Hände gegen die Wand direkt neben meinem Kopf stemmte. "Wir sollten in den Unterricht gehen.", versuchte ich abzuschweifen. Katsuki hatte aber schon die perfekt zur Seite gelegte Antwort parat. "Wir haben jetzt Aizawa." Aizawa Sensei würd mindestens noch 10 Minuten brauchen, bis er mit seinem Schlafsack ins Klassenzimmer gekrochen wäre, also blieb mir wohl keine andere Wahl, als mit ihm zu reden.

"Katsuki, falls das ein Spielchen ist, das du mit jeder beliebigen Person spielen könntest, dann such dir bitte ein anderes Opfer. Ich kann diese Emotionen, die Leere und den Schmerz nicht nochmal durchstehen. Im einen Moment können sich unsere Blicke nicht voneinander trennen, dann sagst du dass du niemals und unter keinen Umständen etwas mit mir anfangen würdest,", diese Worte taten noch beim Aussprechen weh. "und plötzlich stehe ich in einer Abstellkammer in der du mir sagst, dass du doch etwas für mich empfindest und wir küssen uns.", beendete ich den Satz um mal Luft zu holen. "Falls es ein Spiel wäre, wärst du die einzige Person mit der ich ein Team im Spiel des Lebens gründen wollen würde.", sagte und ich konnte ihm ansehen, wie schwer es ihm fiel, nicht meine Hand zu ergreifen oder mich irgendwie anders zu berühren. Meine Sicht wurde glasig und meine Wasserlinie hielt die ersten Tränen grade so zurück. Ohne viel nachzudenken schloss ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn in eine einfache Umarmung und nach wenigen Sekunden spürte ich seine Arme um meine Taille.

Die wärme seines Körpers stellte mir am ganzen Körper die Haare auf. "Das ist das schönste, was ich je aus deinem Mund gehört hab.", sagte ich in seine Halsbeuge hinein. Plötzlich fing er an zu kichern. "Was ist?", fragte ich ihn verwirrt und löste mich so weit von ihm, dass ich ihn ansehen konnte, meine Hände blieben weiterhin hinter seinem Nacken verschränkt. "Diesen Satz höre ich von dir nicht zum ersten mal.", erklärte er und lachte nochmal auf. Ich konnte mich nicht daran erinnern schonmal so etwas schönes von ihm gehört zu haben. Daran würde ich mich erinnern. Mein verwirrtes Gesicht ließ Katsuki grinsen. "Das hast du in der Nacht von deiner Markierung gesagt, als ich-" "Oke, Oke! Ich weiß genug!", unterbrach ich ihn mit geweiteten Augen. "Aber ich meine es ernst.", sagte er zart und sanft ohne, dass dieses Grinsen aus seinem Gesicht verschwand. Meine Augen wanderten von seinen Augen weiter runter bis zu seinen Lippen und wieder rauf. Katsuki's Kopf neigte sich wieder etwas tiefer zu mir runter und blieb wieder kurz vor meinen Lippen stehen. "Nur wenn du bereit bist.", hauchte er ganz schwach. Nicht mal ein Blatt Papier hätte noch zwischen uns gepasst, dennoch ist der Unterschied enorm, als ich diese Lücke schließe.


Das war Kapitel 12. Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat, denn Bis Weihnachten kommt jetzt wahrscheinlich erstmal gar nichts. Ich hab momentan Privat viel zu tun und ich arbeite an einem Weihnachtsspecial weshalb ihr die paar Tage noch Geduld haben müsst ;)

Man ließt sich ^^

Don't be scared to love me | Bakugou x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt