Kapitel 29

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D/n POV:

Er muss so wütend sein. Wir stehen alleine im Krankenzimmer und ich wollte da ansetzten wo ich heute Nacht aufgehört habe. Allerdings war auch das ziemlich ungenau gewesen. Wollte ich mich entschuldigen? Ich wollte es ihm erklären. Ich wollte ihm erklären, dass ich Angst hatte. Angst davor jemanden zu verletzen. Angst vor mir selbst. Angst von allen um mich herum verlassen zu werden. Die Kurzschlussreaktion dazu war selbst zu verschwinden, bevor ich von jemanden verstoßen werden konnte. Wegen dem was ich war. Wegen dem was ich bin. Wie sollte ich ihm das sagen? Oder in Gebärdensprache zeigen? "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.", begann ich in Gebärdensprache. "Wie wärs mit dem Anfang?", gab er zurück. "Damals bei unserer Mission habe ich ein Dokument entdeckt, das beinhielt-" "..das beinhielt, dass du eine der wenigen X-Omegas bist. Ich weiß.", unterbrach er mich. "Aber warum hat dich diese eine Information, von der du nicht mal wusstest ob sie überhaupt der Wahrheit entsprach, dazu gebracht jeden einzelnen Menschen und dein ganzes Leben hinter dir zu lassen?" Ich weiß, dass er das gerade am liebsten Geschrienen hätte, wenn er könnte. "Ich bin Egoistin, okay. Ich hatte Angst um mich selbst. Angst um euch auch, aber am meisten Angst hatte ich vor mir selbst. Angst davor, was ich im Stande wäre zu tun oder jemandem Anzutun und von euch verlassen zu werden. Ich hab panisch und schnell gehandelt. Ich war 18 Jahre alt und finde hinter irgendeinem verschlüsselten Dokument heraus, dass ich quasi ein Todesengel sein soll. Ich weiß es hätte so viele andere Auswege geben können, die nicht zu meinem Abtauchen geführt hätten. Es hätte Wege geben können, bei denen ich nicht mein ganzes Leben hätte aufgeben müssen. Es hätte Wege geben können, bei denen ich nicht die Liebe meines Lebens verloren hätte, meine Fresse!", versuchte ich ihm ausdrucksstark zu zeigen. "Aber du hast dich für genau diesen Weg entschieden und hast uns beiden die nächsten 4 Jahre zu den schwersten unseres Lebens gemacht.", gab er mit ernster Miene zurück. "Ich glaubte das Richtige zu tun, selbst wenn es unglaublich schmerzhaft war." Mit anderen Worten: Ich weiß nicht ob es mir leid tut. Würde ich nochmal dasselbe tun? Nein. "Wie hast du dir das denn vorgestellt? Dass ich schon über dich hinwegkommen würde und mein Leben normal weiter lebe? Ich habe nämlich nicht weiter gelebt. Ich habe überlebt, habe mir etwas aufgebaut und meine Kariere ins rollen gebracht. Mehr um Menschen zu beschützen, als mich vor ihnen zu beweisen, weil ich den Menschen, mit dem ich enger Verbunden bin als ich sonst mit irgendwem war oder jemals sein könnte, nicht beschützen konnte. Weil ich dein verschwinden nicht vorhersehen konnte. Weil ich dich verloren hatte und nicht wusste warum, wo du warst und was aus dir geworden war. Ich hatte Angst du wärst tot und dass nur, weil ich dich für eine Mission ausgewählt hatte. Und über dich hinwegkommen? Wir haben eine undurchdringliche Verbindung zwischen uns geschaffen, die schon fast undurchdringlich war bevor ich dich markiert hatte. Man sollte meinen 4 Jahre sind lang genug um jede Art von Verbindung begraben zu können, aber das sind sie offensichtlich nicht."

Ich sah ihm in die Augen und hätte den Meter Abstand zwischen uns am liebsten so um einen Meter verkleinert, aber es war wahrscheinlich zu früh dafür. Oder zu spät. 4 Jahre zu spät. "Ich weiß nicht ob ich dir das jemals vergeben kann.", fing er an und kam einen schritt näher, womit er den Meter zwischen uns halbierte. "Das würde ich niemals von dir verlangen.",  gab ich mich zu verstehen. "Aber gehen lassen werde ich dich trotzdem nicht nochmal.", las ich so gebannt von seinen Lippen ab, dass ich die passenden Handzeichen fast schon ausblendete. Er kam noch näher. Sein altbekannter Duft kroch mir in die Nase und seine nähe verpasste mir eine Gänsehaut. Seine Wirkung auf mich hatte sich kein bisschen verändert. Allerdings war nach so langer Zeit der Sehnsuchtsfaktor viel enormer. Mein Herz schlug schlagartig schneller und mein Atem wurde hastiger. Eine Hand griff um meine Taille und die andere schob er unter meinem Haar an meinen Nacken heran und legte seinen Daumen auf meiner Wange ab. Er zog mich näher an sich und legte meinen Kopf in den Nacken, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Er kam mit seinem Gesicht noch näher an meins und tat das, was er früher schon immer getan hatte. Er wartete dicht vor meinen Lippen. Ich schloss meine Augen und tat das, was ich früher dann auch immer getan hatte. Ich legte meine Lippen auf seine und ließ mich dann von ihm küssen. Seine Lippen waren sanft, hungrig und gleichzeitig leidenschaftlich. Eben so wie es nur Katsukis Lippen sein konnten. Meine Hände lagen auf seiner Brust, glitten aber an seinen unteren Rücken, als ich meinen Kopf, nach dem Kuss, an seiner Brust ablegte. Ich hörte seinen Herzschlag. Es gab in diesem Moment kein schöneres Geräusch, dass ich hätte hören können. So gleichmäßig, etwas schneller als gewöhnlich, aber immer noch genau richtig. 

Etwa fünf weitere Minuten standen wir so da, bevor eine Krankenschwester ins Zimmer kam. Katsuki kann nachhause. Er wohnt mit Kirishima in einer kleinen Studentenwohnung. Küche, Bad und zwei Zimmer. Verhältnismäßig große Zimmer. Katsuki nahm eine schnelle Dusche und hatte war innerhalb von 15 Minuten bereit wieder los zu gehen. "Wo willst du hin?", fragte ich. "In die Schule", antwortete er kurz, nahm mich an die Hand und fuhr mit mir dann wirklich zur U.A. "Was machen wir hier?" Ich hatte nur Fragezeichen im Kopf. "Wir machen dass, was du vor 4 Jahren schon hättest tun sollen." Er schliff mich die Flure entlang bis zur Tür des Lehrerzimmers. Katsuki klopfte nicht und trat einfach ein. Nur wenige Lehrer waren da, die Schüler hier hatten immerhin Unterricht. Allerdings steuerte Katsuki bewusst auf den Schlafsack in der Ecke zu und rüttelte Aizawa wach. Dann nahm er sich einen Zettel und einen Stift von dem Schreibtisch neben ihm und schrieb: Was wissen sie über das Omega-X-Gen?

Das war Kapitel 29 nach über einem halben Jahr habe ich endlich mal wieder ein relativ anständiges Kapitel runtergeschrieben. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich hoffe ich komme jetzt wieder öfter zum schreiben, aber ich kann nichts versprechen. 

Man ließt ich ^^       

Don't be scared to love me | Bakugou x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt