Kapitel 22

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D/n POV:

Im Gemeinschaftsraum aßen wir gemeinsam mit dem Rest der Klasse zu Abend. Ich war einfach nur müde und wollte mich Schlafen legen. Katsuki allerdings ließ sich nicht im geringsten anmerken, was in den letzten Stunden gemacht haben. "Kannst du mal aufhören, zu essen wie ein Tier." beschwerte sich Mina und deutete auf Katsuki, der an einer Hähnchenkeule knabberte. "Lass mich, Pinkie Pie. Dann bin ich halt ein Tier.", gab Katsuki schnippisch zurück und hob sein Glas Wasser an die Lippen. "Das kann ich bestätigen.", sagte ich mit erschöpftem Unterton so leise, dass nur er es hören konnte. Katsuki hustete in sein Wasserglas hinein, weil er sich davon verschluckt hatte.

In Katsuki's Zimmer ließ ich mich in sein Bett fallen, in der Hoffnung meine Müdigkeit loszuwerden, stattdessen war ich kurz davor ihr nachzugeben. Katsuki verstand, legte sich so neben mich, dass ich meinem Kopf auf seiner Brust ablegen konnte und zog mir die Decke bis ans Kin. "Ist da jemand erschöpft, von dem was ich dir Angetan habe?", fragt er provokativ. "Halt die Klappe und lass mich schlafen.", antwortete ich und kuschelte mich inniger an seine Brust. "Das ist mein Mädchen."

Am nächsten Tag in der Schule waren die neugierigen Fragen über Katsuki und mich von Einigen nicht zu vermeiden. Ich wahr froh Denki an meiner Seite zu haben, der mir aus den peinlichsten Situationen heraus half. Dennoch wahr ich etwas eifersüchtig auf Katsuki, weil niemand ihn mit Fragen bombardierte. Wenn ich in seiner nähe war, störte uns zwar niemand, weil die meisten Angst vor Katsuki's Reaktion hatten, aber dennoch. Die ganze Fragerei hörte für fast eine Woche nicht auf. Es waren mal mehr, mal weniger Fragen und die mit abstand häufigste Frage war, ob es überhaupt wahr ist. Weniger aus dem Grund, dass sich jemand in Katsuki verlieben könnte, -weil ich wusste, dass ich nicht die Erste und auch nicht die Einzige war, die auf ihn stand,- sondern eher aus dem Grund, dass Katsuki sich in jemanden verlieben könnte. Alle glaubten, dass er niemanden wollte, weil er niemanden brauchte und in Gewisser Hinsicht hat Katsuki das, bis vor kurzem, auch geglaubt. Unsere gemeinsame Zeit wurde etwas reduziert, weil meine Eltern wieder Zuhause waren und ich so jeden Abend wieder alleine in meinem Bett schlafen musste. Nicht weil sie mir verboten bei Katsuki im Wohnheim zu übernachten, sondern weil ich noch nicht bereit war sie danach zu fragen. Sie hätten es mir wahrscheinlich sogar erlaubt, immerhin war ich ja schon markiert. Selbst wenn nicht hätte ich sagen können, dass ich bei Jirou oder Denki schlief. Ich war noch nicht bereit, diese Unterhaltung zu führen, also musste ich mit weniger Katsuki-Zeit leben. Unsere 'Im Unterricht konzentrieren wir uns auf den Unterricht' Regel war wichtig für uns beide, was noch weniger Zeit bedeutete. Aber umso schöner waren die Pausen und unser Gemeinsames Training. 

Zur Feier von Jirou's bestandenem Führerschein, ersparte sie mir den Weg zur Schule und holte mich mit dem 3-A Wagen direkt vor meiner Haustür ab. Bevor wir in den Klassensaal gingen, machte ich nochmal an meinen Spind halt, um ein Buch herauszuholen. Als Ich den Spind aufschloss , fiel mir ein Zettel sofort ins Auge. Ich nahm den Zettel gemeinsam mit dem Buch heraus und schenkte ihm erstmal gar keine große Bedeutung. Im Flur kam Denki uns entgegen. Als Denki und Jirou sich umarmten, nutzte ich die Gelegenheit, um den Zettel seelenruhig zu betrachten. Ich faltete ihn auf und erkannte sofort die Handschrift meines Freundes. 'Was hält mein Mädchen von einem Date nach der Schule? K.B.' , stand darauf. Ich blickte gerade vom Zettel auf und da kam sein Verfasser auch schon auf mich zu. "Guten Morgen", grinste ich, nachdem ich meine Arme um seinen Nacken gelegt und ihn im Schulflur geküsst hatte. "Seit wann findest du einen Morgen 'gut' ", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. "Seitdem mein Freund mich nach einem Date gefragt hat. Unauffällig noch dazu.", antwortete ich und legte meine Lippen aus Dankbarkeit nochmal auf seine. Die letzten Tage hatten mich in ein unangenehmes Rampenlicht gestellt, unter dem meine Haut Feuer fing. Ich war es nicht gewohnt, mit so vielen Leuten zureden und besonders war ich es nicht gewohnt, über Persönliches zu reden. Gerade deshalb war ich Katsuki, der normalerweise mit allem und jedem angab, für eine so dezente Einladung dankbar. "Ich dachte, wir könnten bei einem Kaffee mal wieder etwas für uns sein.", sagte er schulterzuckend. "Katsuki, du bist so süß. Ich glaub, ich kotz' gleich.", sagte ich in unsere Umarmung hinein. 

Katsuki brachte mich in ein schlichtes Café, mit glasigen Wintergarten und perfekter Lage an einem breiten Fluss. Wir setzten uns an einen Tisch im Wintergarten, wo man den Fluss beim fließen so zusehen konnte, dass manch ein Poet so ergriffen worden wäre, um ein Gedicht darüber zu schreiben. Die ganze Atmosphäre könnte man mit einem Wort beschreiben: Inspirierend. Es war der perfekte Ort um mal abzuschalten. Um den Kopf frei zu kriegen, wäre Katsuki normalerweise der letzte den ich dabei um Hilfe bitten würde. Ganz einfach, weil mein Kopf die meiste Zeit voll von ihm ist und ich gedacht hatte, dass er dabei keine große Hilfe sei. Falsch gedacht. Jedenfalls so halb. Ich fand es toll, dass er wusste, was ich brauchte, auch von den Dingen abgesehen, die ich wollte. Ein Kellner servierte mir meinen bestellten Cappuccino und Katsuki seine Limonade, als ich auf den Fluss starrte. Zig Möwen flogen aus den verschiedensten Richtungen aufeinander zu, als hätten sie sich, zu genau dieser Uhrzeit, an dieser Stelle verabredet. Die Berührung von Katsuki's Hand auf meiner holte mich vom Fluss wieder zurück an diesen Tisch. Die ganze Zeit über beobachteten wir Menschen in unserem Blickfeld und dachten uns Geschichten zu ihnen aus. Wie zum Beispiel zu einer Frau, die am anderen Ufer des Flusses joggte. Katsuki stellte sich vor, dass sie joggte, um in einer Heldenagentur aufgenommen zu werden. Natürlich fügte er dann noch hinzu, dass es sinnlos sei sich anzustrengen, weil er ja Pro-Hero werden würde und lachte die Frau aus. Am Ende machten wir uns über die meisten Menschen nur lustig, anstatt uns sinnvolle Hintergründe zu ihnen auszudenken. "Der, der da drüben steht und telefoniert, telefoniert nicht wirklich. Er will nur so tun, als wäre er beschäftigt, während seine Verabredung ihn sitzen lässt.", sage ich deute grinsend mit den Augen auf einen Mann, der schon seit fast 20 Minuten abwechselnd auf seinem Handy herumtippt und es sich in regelmäßigem Abstand ans Ohr hält. 

Vor dem Café sehe ich nochmal am Fluss entlang und bemerke, wie die Möwen von vorhin sich an einem Steg niedergelassen haben. "In einer Woche geht es los.", sagt Katsuki und sieht mich stolz an. Ich wollte schon fragen, was er denn meinte, aber ich wusste es. Der Grund warum Ich seit zwei Wochen jeden zweiten Tag trainierte. "Die Mission", sagte ich mit zittrigem Unterton. "Wäre ich nicht fest davon Überzeugt, dass du das schaffst, hätte ich dich nicht ausgewählt." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Also hast du mich nicht ausgewählt, um mir eins auszuwischen?", fragte ich mit verschränkten Armen. "Das war nur ein kleines Extra.", grinste Katsuki, hob mein Kin mit einem Finger leicht an und schloss die winzige Lücke zwischen uns mit einem sanften Kuss.  

Das wars jetzt auch mit Kapitel 22 ^^' Ich bin so stolz auf Kapitel 21 (da bin ich ganz ehrlich), dass ich dieses Kapitel bestimmt 2 oder 3 mal gelöscht und neu angefangen habe, bis ich einigermaßen zufrieden war. Jetzt nach 4 Stunden und 13 Minuten habe ich etwas zustande gebracht, das sich lesen lässt. Glaub ich. 

Man ließt sich^^       

Don't be scared to love me | Bakugou x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt