Stella
Die Zeit mit Reiner war unendlich schön und ich fing direkt an ihn zu vermissen als er am nächsten Morgen nach Hause fuhr. Ich schob bewusst die Gedanken an die Gefahren für unsere Beziehung in den Hintergrund und genoss einfach nur die Zeit. Ich hatte das Gefühl meine Seele und mein Herz fingen an zu heilen, die dunklen Wolken über meinen Kopf verfolgen allmählich.
Plötzlich waren schon zwei Wochen vergangen seit meinem Bekenntnis. Wir hatten immer was unternommen wenn es ging. Mal waren wir in einem schicken Restaurant essen, mal waren wir schwimmen, dann waren wir im Kino, lange Spaziergänge. Es war so schwerelos, Reiner zog mich in seinen Bann und ließ mich nie wieder los. Die Art wie er mich berührte, wie er mich mit seinen Augen ansah und mir das Gefühl gab ich wäre die schönste Frau auf dieser Welt. Es hörte sich so übertrieben kitschig an, aber jedes Mal wurde es mir von neuem bewusst. An einem Abend waren wir bei Hanji gewesen, es war so toll gewesen.
Flashback Anfang
„Kommt herein die zwei Süßen.“ Etwas ängstlich trat ich langsam an meine beste Freundin ran. „Alles klar bei dir? Oder hast du schon angefangen zu trinken?“ Reiner sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an bevor Hanji ihn zu der Gruppenumarmung zwang. „Nein alles super. Ich freu mich einfach euch zu sehen.“ Für meinen Geschmack ging die Gruppenumarmung schon zu lang und zu unserem Glück befreite die Verrückte uns endlich von unserem Elend. „Wer hat Hunger?“ Sofort eilte meine Freundin in die Küche, sie wartete erst gar nicht auf unsere Antworten ab sondern nahm direkt mehrere Teller, Gläser und Besteck raus und drückte uns alles in die Hände. Grinsend sahen Reiner und ich uns an und deckten dann den Tisch. In der Zeit nahm Hanji die Lasagne aus dem Ofen. Fluchend weil die Auflaufform so heiß war sprintete sie schon fast zum Tisch. „Ich hoffe sie wird euch schmecken.“ Bevor wir aßen nahm sich noch jeder ein Bier. „Auf euch zwei und das alles bergauf geht.“ Und darauf hoffen das alles wirklich gut ging. Selbst wenn ich es nicht offen zugab, aber die Angst vor dem Entdecken werden, war schon sehr groß. Es war eigentlich falsch meine Ängste nicht vor meinem Partner und meiner besten Freundin offen anzusprechen, aber ich konnte es in dem Moment einfach nicht. Wir stießen an und fingen endlich mit dem Essen an.
Hanji hatte sich wieder selbst übertroffen mit dem Essen. „Es war sehr lecker.“ Reiner nahm mir die Worte aus dem Mund und unsere Freundin fing zufrieden an zu lächeln. Wir machten uns dran alles aufzuräumen, dabei lief die Playlist die Hanji und ich mal zusammengestellt haben. Sofort erkannte ich das nächste Lied. Can you feel my heart von bring me the horzion. Hanji und ich blickten uns einander an denn wir beide verbanden eine bestimmte Situation mit dem Lied. Es bohrte sich wieder in mein Herz und der Abend kam wieder schlagartig in meine Gedanken. So viel Schmerz wie an diesem Abend hatte ich noch nie verspürt und noch nie hatte ich so sehr einen Menschen an meiner Seite gebraucht. Zu meinem Glück war Reiner in der Zeit in der Küche zugange um den Geschirrspüler einzuräumen ansonsten hätte er gefragt was los sei. Ich schob die schwarzen Gedanken wieder schnell weg und konzentrierte mich darauf, dass ich hier war.
Bevor wir alle wieder am Tisch saßen packte Hanji den ganzen Alkohol aus den sie gekauft hatte. „Was hast du vor? Saufgelage?“ Lachend nahm ich einen von den Klopfer und hielt dann meinem Schatz einen entgegen. „Saufgelage ist vielleicht das falsche Wort aber ein bisschen feiern kann ja schon Schatz.“ „Da hat Stella ganz recht.“ Bevor wir uns versahen tranken wir alle schon recht viel, die Musik wurde lauter und die Gespräche wurden immer lustiger. „Kannst du dich noch dran erinnern wie wir im Europapark waren und du mit den anderen mitgegangen bist? Ich habe dann ewig gebraucht um euch wieder zu finden. Ich wurde beinahe hysterisch, die anderen Leute dachten ich bin wahnsinnig.“ Wieso musste Hanji grad davon erzählen? „Ich sage immer noch das es mir leid tut. Das war ein richtiges Chaos, aber dafür war es abends umso lustiger gewesen.“ „Am witzigsten war eigentlich der Abend bei den Horror Nights. Die ganzen Leute in den Kostümen hatten es immer mit dir gehabt Stella und du warst so unbeeindruckt von denen.“ „Ey was denn? Ich fand ihre Kostüme unfassbar gut gelungen und wie sie die Rollen verkörpert haben, aber Angst hatte ich trotzdem nicht. Dafür hatte aber Lucy unfassbar viel Schiss gehabt.“ Wir alle schwelgten in Erinnerungen und da bemerkte ich wieder wie lange ich Hanji doch schon kannte. In mir kam das Gefühl hoch sie einfach zu umarmen und das tat ich dann auch. „Was ist denn mit dir denn jetzt los?“ Sie war vollkommen verwirrt aber freute sich auch sichtlich darüber. „Ich bin froh dich zu haben.“ Dann drückte ich ihr einen Schmatzer auf die Wange. An diesem Tag waren wir alle bis fünf Uhr morgens wach gewesen.
Flashback Ende
Wieder Mal saß ich in meinem Büro. Umgeben von Papierkram, Terminkalender und meinem Telefon. Bis plötzlich genau dieses Telefon klingelte. „Hallo Stella Weiß am Apparat.“ „Frau Weiß, ich möchte sie umgehend in meinem Büro sehen.“ „Alles klar Herr Schmidt.“ Zitternd legte ich den Hörer weg und hatte direkt ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend, denn er hatte sich sehr schroff und hart angehört. Ich atmete mehrmals ein und aus um mich zu beruhigen dann setzte ich mich in Bewegung. Mein Chef mochte es nicht lange zu warten. Ich konnte nicht sagen woher dieses Gefühl kam, aber es sagte mir das nichts Gutes passieren würde. Nun stand ich genau vor der dunkelbraunen Tür seines Büros.
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Die Flucht vor den Schatten
FanfictionReiner Braun kehrt nach langer Zeit aus dem nahen Osten in seine Heimat, Deutschland, zurück. Aber er ist stark verändert, seine Erlebnisse begleiten ihn täglich egal ob in der Nacht oder am Tag. Er war schon bei vielen Therapeuten gewesen und seine...