Kapitel 6

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Auch Aaron war von dem Äußeren des kleinen Nekromanten verzaubert, auch wenn er ihn seit seinem dreiundzwanzigsten Lebensjahr täglich begleitete.

Die blonden, leicht lockigen kurzen Haare, die die helle Stirn seines Gegenüber bedeckten, spiegelten für Aaron die Farbe der hellen Tagessonne wieder. Die grünen Augen, die ihn an Smaragde erinnerten, verfingen sich mit den seinen und ließen sie nicht mehr los. Zu seinem Vorteil war es, dass er den schlanken Körper des jungen Mannes vor sich kannte, auch wenn Aaron sich aus Höflichkeit beim Umziehen umgedreht hatte.

"Eure Gottheit, bitte verzeiht das Verhalten meines Sohnes, er ist so kurz vor seinem Geburtstag sehr aufgeregt", begann der König zu sprechen und verbeugte sich mit seiner Frau leicht und zollte somit den Respekt, den er erweisen musste.

Jason hingegen nahm nichts anderes mehr wahr, da ihn der fremde Mann Namens Aaron komplett einnahm. Es war nicht nur sein Äußeres, sondern auch das Dunkle und Mysteriöse, was diesen umgab und Jason stark anzog.

"Es gibt nichts zu verzeihen. Euer Sohn hat nichts Falsches getan, als seine Bewunderung für mich offenkundig zu zeigen", entgegnete der Rotäugige und schritt langsam auf den mit offenem Mund stehenden jungen Mann zu, der immer noch nicht im Hier und Jetzt zu sein schien. Du machst mich verrückt, Kleiner.

"Du siehst bezaubernd aus, Jason." Eine warme Hand, die seine Wange berührte, holte den Kronprinzen aus seiner Starre und ließ sein gesamtes Gesicht rot werden. Verlegen lächelte der Jüngere und schaute zwischen dem Boden des Wohnzimmers und dem wunderschönen Gesicht des Mannes vor ihm hin und her, unsicher, was er darauf antworten sollte. "Danke", brachte er nach einiger Zeit zustande und bot Aaron an, ihn im Schloss herumzuführen, da er ein besonderer Gast seiner Eltern war.

So verbrachten die beiden den gesamten Tag, verpassten das Frühstück und Mittagessen, doch machte es ihnen nichts aus, da sie die Zeit miteinander sehr genossen.

Zum Abendessen gesellten sie sich zu dem Königspaar, welches sie aus argwöhnischen Augen beobachteten, da sie nicht verstanden, was eine Gottheit von ihrem einzigen Sohn wollte. Brandon war sich auch sicher, dass sein naiver Sohn nicht einmal mitbekam, dass ein Gott neben ihm saß und mit ihm redete. Bitte mach keine Dummheiten, mein Sohn.

"Möchtest du bis zu meinem Geburtstag hier bei uns im Schloss übernachten? Wir haben genug Zimmer, die frei wären", stammelte der blonde Nekromant, der mit seinen gesagten Worten für erschrockenes Luftholen verantwortlich war.

Ein breites Lächeln trat in Aarons Augen, die zu funkeln anfingen und somit nur eine Antwort zuließen. "Gerne."

Kuss des Todes [BoyXBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt