,,Lily. Lily, hey, wach auf.", Hugo saß auf dem Bett seiner Cousine und rüttelte sie leicht. Lily grummelte etwas im Schlaf, dann drehte sie sich auf die andere Seite und zog sich die Decke wieder bis zur Nasenspitze nach oben. ,,Lily.", versuchte Hugo es erneut, doch auch dieses Mal reagierte Lily nicht wirklich auf ihn und schlug dieses Mal sogar nach ihm, was den Rothaarigen dazu veranlasste sich nach hinten zu lehnen und der Hand des Mädchens auszuweichen. ,,Das war knapp.", murmelte Hugo. Er wollte Lily unbedingt etwas zeigen, aber dafür musste das Mädchen erst einmal aufwachen und das würde eine Herausforderung werden. Wenn Lily erst einmal eingeschlafen war, weckte sie so schnell auch nichts auf. Also griff Hugo zu einer Methode von der er sich sicher war, sie würde das Mädchen aus der Traumwelt reißen. Mit beiden Händen packte er die Bettdecke und begann kräftig daran zuziehen. Nach und nach schaffte er es, den Stoff vom Körper des Mädchens zu ziehen und ihr schlussendlich das Ende der Decke zu entwenden, das Lily beim Schlafen immer fest umklammerte. Und seine Aktion zeigte die gewünschte Wirkung. Lily grummelte erneut etwas undeutliches und öffnete langsam die Augen. In der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen, jedoch konnte sie auch nach minutenlangem Tasten ihre Decke nicht finden, weswegen sie langsam die Beien aus dem Bett schob und aufstand. Immer noch verschlafen machte sie einen Schritt nach vorn und kollidierte mit Hugo, der sich keinen Zentimeter bewegt hatte. ,,Ah!", vor Schreck konnte Lily nicht anders als laut aufzuschreien. ,,Shh. Ich bin es nur. Halt die Klappe.", flüsterte Hugo und legte einen Finger auf die Lippen. ,,Hugo?", fragte Lily verwirrt. ,,Ja. Sei leise, es ist mitten in der Nacht. Eigentlich sollten wir schlafen.", brabbelte Hugo. Er tastete im dunklen Zimmer nach Lily und als er ihre Hand gefunden hatte, führte er beide vorsichtig aus dem Zimmer heraus. Da nur die Rollläden der Schlafzimmer geschlossen waren, wurde das Haus durch das Mondlicht etwas erhellt und beide Kinder konnten die Umgebung wieder erkennen. „Was ist denn so wichtig, dass du es mir mitten in der Nacht zeigen musst.. Kann das nicht bis morgen früh warten?", Lily unterdrückte ein Gähnen und ließ sich von Hugo an der Hand durch das Haus leiten. Sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was Hugo ihr zeigen wollte. Sie erhaschte eine Blick auf die Uhr, die im Wohnzimmer stand. Halb drei am Morgen. Das konnte ja was werden. „Nein, es kann nicht bis morgen früh warten. Ich habe es entdeckt, als ich aufs Klo Gegenangebot bin. Morgen früh ist es mit Sicherheit weg.", beharrte Hugo. Er zog Lily in den Flur, wo die Schuhe und Jacken der Familien hingen. ,,Zieh dich an.", flüsterte er. ,,Ich dachte du hast es gesehen, als du auf dem Klo warst. Wieso muss ich mich dann anziehen?", Lily schlüpfte trotzdem in ihre Schuhe und zog ihre Jacke über. Auch Hugo hatte sich schnell angezogen, dann zog er Lily aus der Haustür hinaus und ließ diese so leise wie möglich wieder ins Schloss fallen, was ihm aber nicht so gut gelang. Es konnte aber auch daran liegen, dass sich Nachts generell alles lauter anhörte als es eigentlich war. „Müssen wir weit laufen? Ich will so schnell wie möglich wieder ins Bett.", Lily gähnte hinter vorgehaltener Hand ne stapfte dann hinter Hugo durch den Schnee. Der Junge hatte aus dem Nichts eine Taschenlampe hervorgeholt und leuchtete ihnen so den Weg. Sie gingen um das Haus herum, bis sie beim Badezimmerfenster angekommen waren. „Schau.", Hugo deutete nach vorne. Ein paar Meter vor ihnen lag ein See, der im Mondlicht strahlte und glitzerte. Der Schnee, der um den See herumlag, reflektierte die Mondstrahlen ebenfalls. „Wow.", staunte Lily. „Wollen wir hingehen?", fragte Hugo. „Ja, komm.", Hugo ging voraus, Lily folgte ihm. Um zum See zu gelangen mussten sie einen kleinen Hügel hinunterschlittern, was dazu führte, dass Lily ausrutschte, hinfiel und ihren Cousin mit sich riss. Die beiden kullerten etwas durch den Schnee, dann kamen sie zum Halt und beeilten sich aus dem kalten Schnee zu erheben. ,,Naja, wenigstens sind wir angekommen.", Hugo klopfte sich so schnell er konnte den Schnee von der Schlafanzughose. Diese war durch die kleine Rutschpartie. durchnässt und klebte an den Beinen des Jungen. Hugo wusste gar nicht, wieso er versuchte seine Hose von dem Schnee zu befreien, denn er spürte seine Beine vor Kälte schon nicht mehr und wollte nur noch unter seine warme Decke. Jedoch verflog dieser Gedanke schnell wieder, als er Lily sah, deren Augen mit dem Schnee und dem See um die Wette glitzerten. Genau das hatte er sehen wollen, wie Lily völlig fasziniert von dem Anblick war. Lily war schon immer seine beste Freundin gewesen, seine zweite Schwester. ,,Glaubst du ich kann da schwimmen gehen?", wollte Lily wissen. Hugo kicherte leise. ,,Lily, es ist Winter!", Hugo riss entgeistert die Augen auf. Er schob es in diesem Moment einfach darauf, dass mitten in der Nacht war und Lily wirklich müde war. Außerdem bezweifelte er, dass es überhaupt möglich war, momentan in diesem See zu Schwimmern, da er aussah, als sei er zugefroren. Und tatsächlich. Als Hugo seinen Schuhe etwas auf die Oberfläche drückte, gab diese nicht nach. Der See war zugefroren. Die beiden Kinder blieben noch eine Weile an See stehen und sahen sich die schöne Landschaft an, bis Hugo sich Lily zuwandte. ,,Was meinst du, sollen wir wieder ins Bett gehen?", fragte er leise. ,,Ja, es wird langsam Zeit. Wenn irgendwer bemerkt, dass wir nicht mehr in unseren Betten sind können wir uns auf was gefasst machen.", kicherte Lily, dann wandte sie sich zum Gehen. Hugo lief ihr hinterher und gemeinsam stapften sie den Hügel wieder hinauf und zurück zum Haus. Dort schlüpften sie genau so leise wieder herein, wie sie es verlassen hatten, zogen sich aus und tapsten wieder in ihr Zimmer zurück. ,,Vergiss nicht, dir eine neue Hose anzuziehen.", erinnerte Lily ihren Cousin, als sie sich wieder unter ihre Decke kuschelte. Hugo nickte, dann zog er sich schnell eine neue Hose an und legte sich wieder in sein Bett. ,,Schlaf gut Lily.", murmelte er dann. ,,Gute Nacht. Danke, dass du mir das gezeigt hast.", Lily lächelte in die Dunkelheit hinein, dann drehte sie sich auf die andere Seite und schloss die Augen.
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Merry Christmas- Harry Potter Adventskalender 2021 (Abgeschlossen)
FanfictionDie letzten Tage des Jahres brechen an und die nächste Generation in Hogwarts steht bereits in den Startlöchern, denn Harry, Ginny, Hermine und Ron fahren zusammen mit ihren Kindern, sowie Scorpius und Draco in die Berge, um dort die Weihnachtsferie...