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𝚃𝚛𝚒𝚐𝚐𝚎𝚛-/𝙲𝚘𝚗𝚝𝚎𝚗𝚝𝚠𝚊𝚛𝚗𝚞𝚗𝚐: 𝙴𝚛𝚠𝚊̈𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐 𝚟𝚘𝚗 𝙿𝚊𝚗𝚒𝚔𝚊𝚝𝚝𝚊𝚌𝚔𝚎𝚗
Widerwillig ging Kenma nach dem Training in eine Drogerie, wo er sich einen Schwangerschaftstest kaufte. Die Dame an der Kassa hatte ihn etwas schräg angesehen, weshalb er den Test so schnell wie möglich in seine Schultasche steckte und dann nach Hause lief.
Nachts lag er wach im Bett. Das Wissen, dass der Test in seiner Schultasche verweilte, machte ihn verrückt. Einerseits wollte er es absolut nicht bestätigt haben, andererseits konnte er an nichts anderes mehr denken, weshalb er letztendlich aufstand und den Test nahm, ehe er sich im Bad einschloss. Er machte den Test und sollte nun ein paar Minuten auf das Ergebnis warten, in denen er sich in die Badewanne setzte und seine Beine an den Körper zog. Die Tränen kamen wie von selbst. Erst lange später hatte er sich wieder genug beruhigt, um das Ergebnis anzusehen.
Vorsichtig stand er auf und ging zum Waschbecken hin, wo er den Test abgelegt hatte. Er hatte deutlich zwei Streifen. Positiv. Wieder brach Kenma in Tränen aus, überfordert brach er einfach auf dem Boden zusammen und weinte. Die Nacht verbrachte er großteils im Bad, wo er auch mehrere Panikattacken hatte und sich einmal übergeben musste. Als die Sonne bereits wieder am Aufgehen war, hatte er sich endlich wieder gesammelt und nahm sich ein kleines Plastiksackerl aus dem Schrank, wo er den Schwangerschaftstest und die Verpackung rein warf, ehe er es zu band. Zuhause konnte er den Test nicht wegwerfen, es bestand die Möglichkeit, dass seine Eltern ihn fanden.
Er schlich sich aus dem Bad und stopfte den Test zurück in seine Schultasche, dann legte er sich in sein Bett. Schlafen konnte er nicht mehr, entsprechend müde und fertig war er, als seine Mutter in sein Schlafzimmer kam, um ihn für die Schule zu wecken. »Hey Kenma, ich gehe zur Arbeit- Alles okay?«, besorgt musterte sie den Jungen, der ungesund blass im Bett lag.
»Mir ist nicht wirklich gut, darf ich zuhause bleiben?«, murmelte Kenma. Aoi nickte und ging noch einmal sicher, dass ihr Sohn sie nicht Zuhause brauchte, ehe sie dann zur Arbeit fuhr. Kurz darauf verabschiedete sich auch sein Vater von ihm. Für eine Weile konnte Kenma dann doch schlafen, aber sobald er wieder wach war, kreisten seine Gedanken nur um diese eine Sache. Sollte er zum Arzt gehen? Vielleicht wäre das das beste, das er gerade tun konnte.
Mit einem großen Hoodie, wobei er die Kaputze so weit wie möglich ins Gesicht gezogen hatte, um nicht erkannt zu werden, machte er sich auf den Weg. Er war unglaublich nervös und wünschte sich Tetsuro an seine Seite, doch er wusste, das war nicht möglich. Der Termin war langsam vergangen und es war Kenma auch sehr unangenehm gewesen, doch die Gynäkologin war nett gewesen und hatte ihn beruhigt, als er eine weitere Panikattacke bekommen hatte, als sie ihm die Schwangerschaft ein weiteres Mal bestätigt hatte. Außerdem nannte sie ihn Kenma, da er sie darum gebeten hatte. Das war jedoch nicht alles gewesen. Sie hatte ihm mitgeteilt, dass er Zwillinge erwarten würde.
Kenma hatte Angst. Er wollte es niemandem sagen, der Gedanke daran machte ihn so nervös, dass er sich beinahe übergeben musste. Dadurch hatte er etwas beschlossen. Sein Abschluss war nicht mehr weit entfernt und bis dahin konnte er allen noch gut verheimlichen, dass er schwanger war. Danach würde er wegziehen und ein neues Leben anfangen, ohne irgendjemanden, der ihn kannte. Es erschien ihm als gute Lösung.
Während er nun für seinen Abschluss lernte, suchte er im Internet auch nach Wohnungen und Jobs weit weg von Tokyo.
Die Abschlussfeier und somit der Tag, an dem Kenma den Großteil seiner Bekannten und Freunde zum letzten Mal sehen würde, fand am vierten Juli statt. Er hatte bereits eine Wohnung gefunden, die er sich leisten konnte. Sie befand sich in der Präfektur Yamaguchi in Nagato. Der Name der Präfektur hatte ihn anfangs immer an den Pinchserver von Karasuno erinnert. Shoyo hatte ihm erzählt, dass Chikara ihn als den Teamcaptain für das nächste Jahr ausgewählt hatte. Außerdem hatte er auch einen Plan für das Finanzielle, also dürfte nicht so viel mehr schief laufen.
Manchmal hatte er überlegt, es Tetsuro zu sagen, doch dann hatte er doch wieder einen Rückzieher gemacht und als sie sich das letzte Mal getroffen hatte, hatte Tetsuro von einem Mädchen namens Sora erzählt, auf das er wohl ein Auge geworfen hatte. Damit hatte Kenma endgültig entschieden, aus dem Leben aller zu verschwinden und einen Neuanfang zu starten.
Und so war es dann auch. Er hatte seine Sachen gepackt und war weggezogen. Seinen Eltern hatte er zwar gesagt, er würde ausziehen, aber nicht wohin oder wieso. Er hatte einfach keine Fragen beantwortet.
In dem kleinen Wohnhaus, in das er gezogen war, wohnten nur ein paar Leute, die er noch nie getroffen hatte. Eines morgens war er gleichzeitig mit seinem Nachbarn aus der Wohnung gekommen. Er hatte sich als Akaashi Keiji vorgestellt und war anscheinend von Zuhause abgehauen. Seit dem hatte Kenma einen neuen Freund gewonnen. Keiji war für ihn während der Schwangerschaft da, hatte ihn unterstützt wo er konnte und auch wenn es Kenma nicht gefiel, ihm auch finanziell etwas geholfen.
Keiji war auch da gewesen, als am 17. November um halb zwei morgens Aoi und Yuu Kozume das Licht der Welt erblickten. Aoi hatte Kenma nach seiner Mutter benannt und Yuu war eine Kurzform von Yuuto, Keijis kleiner Bruder hatte so geheißen. Dessen Tod hatte die ganze Familie auseinandergerissen, was auch der Grund war, weshalb Keiji weggelaufen war. Kenma wollte ihm einfach irgendwie Danke sagen, für all die Unterstützung, die er von Keiji bekommen hatte und der Name Yuu gefiel ihm, also hatte er sich dafür entschieden.
Die nächsten Monate, ja sogar Jahre, waren hart. Aber Kenma hatte es trotz der ständigen Dysphoria, der schlaflosen Nächte und dem Heimweh nach Tokyo, seinen Eltern und Tetsuro, geschafft. Weil er Keiji hatte, der ihm immer zur Seite stand. Doch auch Aoi und Yuu waren ein Grund, dass er immer noch da war. Sie brachten Leben in die Bude und erinnerten ihn gerne mal an Tetsuro. Kurz gesagt, sie waren sein größter Schatz und er würde sie mit seinem Leben beschützen.
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Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen »Sag«, fing Tetsuro schließlich an. »Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern...« Innerlich atmete Kenma erleichtert aus. »Wir haben ein Taxi gerufen und du bist dann direkt in dein Zimmer, als...