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Nachdem Keiji sich wieder beruhigt hatte, standen sie noch für einen Moment da, ehe er sich löste. »Danke«, flüsterte er etwas heiser. Es war ihm peinlich, so viel geweint zu haben, aber es tat gut, mal wieder darüber zu sprechen. Das letzte Mal hatte er mit Kenma darüber gesprochen und damals war dieser noch schwanger gewesen. Vielleicht lag seine Emotionalität heute auch einfach daran, dass er den Traum seines Bruders erfüllt hatte. Ohne diesem an seiner Seite.
»Es ist wirklich nicht schlimm, ich habe dich ja danach gefragt, also ist es auch eher meine Schuld«, unsicher rieb Kotaro sich über den Nacken.
»Aber ich hätte auch einfach nichts sagen können. Also alles gut«, meinte Keiji beruhigend und sah Kotaro auch so an.
Dieser begann direkt wieder zu strahlen. »Okay!« Dann erblickte er jemandem im Augenwinkel. »Hey da sind KurooBro und die anderen!« Kotaro zeigte direkt auf das große Pack Familie, die Keiji seit mehreren Stunden nicht mehr gesehen hatte. Sie standen beim Karussell und die Zwillinge schienen eine Runde drehen zu wollen.
»Lass uns zu ihnen gehen«, meinte Keiji und wischte sich nocheinmal über die Augen, ehe er Kotaro am Handgelenk zu der Familie Kuroo-Kozume führte.
Kenma sah sie zuerst, wobei ihm Keijis verheulte Augen nicht entgingen. »Keiji! Alles okay?«, fragte er besorgt und umarmte ihn kurz.
Keiji nickte. »Alles super, hab nur etwas geweint.«
Skeptisch hob Kenma eine Augenbraue. Eigentlich weinte Keiji nicht so schnell, das wussten sie beide. Aber nachdem Kenma mit seiner kritischen Musterung fertig war, merkte er, dass es wirklich okay war. Natürlich hatte er auch bemerkt, dass Kotaro die ganze Zeit ebenfalls weggewesen war und sie gemeinsam zurückgekommen waren. Vielleicht würde da ja was daraus werden. »Okay, ich glaube dir. Aoi und Yuu haben übrigens schon gefragt, wo du bist«, meinte Kenma dann und zeigte kurz auf die beiden Kinder, die nebeneinander auf Pferden vom Karussell saßen und winkte ihnen. Keiji winkte ebenfalls und als die Zwillinge das sahen, winkten sie sofort erfreut zurück.
Kenma beobachtete, wie seine Kinder glücklich mit dem Karussell fuhren. Yuu aß nebenbei noch die Schokobanane auf, die sie zuvor an einem Stand gekauft hatten. Dabei dachte er an Tetsuro. Irgendwie hatten sie den ganzen Tag hauptsächlich rumgeflirtet, was seine Gefühle verrückt spielen ließ. Katana schien auch schon etwas gemerkt zu haben, da sie ständig so verdächtigend zu ihnen rüber sah. Kenma musste handeln, bevor Tetsuro noch von jemand anderem als ihm erfuhr, wer der eigentliche Vater seiner Kinder war. Sein Blick glitt zu der Bank, etwas abgelegen vom Weihnachtsmarkt, wo sie vermutlich ungestört reden konnten.
»Tetsuro, ich würde gerne über etwas mit dir reden«, fing Kenma an und sah zu Tetsuro hoch, welcher direkt neben ihm stand. Angesprochener wollte gerade etwas antworten, als das Karussell aufhörte, sich zu drehen und Aoi und Yuu auf die beiden zuliefen.
»Das war so cool!« Yuu sprang an Tetsuro hoch und hielt sich bestmöglich fest.
Grinsend nahm Tetsuro ihn richtig hoch. »Das freut mich, Großer!« Sofort wollte Aoi auch, weshalb sie Tetsuro bestmöglich umarmte, auch wenn sie ihm gerade mal bis zur Hüfte ging.
»Ich habe das Gefühl ihr habt Tetsu-chan lieber als mich!«, beschwerte sich Kenma gespielt und schmollte.
Die Kinder kicherten und umarmten beide sofort Kenma. »Wir haben dich auch lieb, Papa! Nicht nur Tetsu-Chan und Onkel Ji!«, sagten sie synchron.
»Ich hab euch auch lieb«, meinte Kenma und ging kurz in die Hocke, um beiden einen Kuss auf die Stirn zu geben. »So jetzt muss ich aber kurz mit Tetsu-chan sprechen, bleibt ihr solange brav bei Oma und Opa?«
Ein einstimmiges Nicken kam zurück und Kenma stand wieder auf. »Ich wollte dir auch etwas sagen«, warf Tetsuro ein, als er Kenma wieder ins Gesicht sehen konnte.
»Da hinten ist eine abgelegene Bank, ich denke da kann man ganz gut reden«, erklärte Kenma und deutete in die Richtung.
Kotaro aber hatte andere Pläne. Er wollte Keiji wenigstens zum Lächeln bringen, weshalb er einen Flachwitz auspackte. »Leute, was ist rot und geformt wie ein Eimer?«
Die Augen der ganzen Familie lagen nun auf ihm. »Ein roter Eimer!«, löste er schließlich auf und begann zu prusten. Das starb aber sofort wieder ab, als er bemerkte, dass niemand sonst lachte. Mit Freuden sah er aber, dass Keiji etwas schmunzelte. Kenma grinste, da er genau gesehen hatte, dass Kotaro es geschafft hatte, Keiji zum Lächeln zu bringen und alle anderen sahen Kotaro einfach nur wie einen Fisch an. Tetsuro war schließlich der erste, der wieder ein Geräusch machte. Aber er sprach nicht. Er lachte. Er lachte sein bestes Hyänenlachen. Er lachte so sehr, dass Katana ernsthaft überlegte, ob sie sich Sorgen um ihren Sohn machen sollte.
Schließlich begannen auch die Kinder zu lachen. Sie hatten zwar nicht verstanden, was am Witz so witzig war, aber Tetsuros Lache waren das komischste, was sie je gehört hatten. Was sie nicht wussten, war, dass sie ebenfalls so lachen konnten. Eigentlich war das nur ein seltener Fall aber jetzt gerade lachten sie genau so wie Tetsuro es tat. Wie Hyänen. Kurz war Kenma von den Lache seiner Kinder überrascht, da er sie nur selten so hatte lachen hören, aber die Kombination aus Tetsuro und den Zwillingen, die alle gleich lachten, brachten auch ihn zum Lachen und so lachten alle vier. Satoshi und Masao sahen weiterhin wie Fische von Tetsuro zu den Kindern und zurück.
Die alte Aoi hatte diesen wissenden Blick drauf und Katana so einen ähnlichen, nur ein bisschen mehr zufrieden, da sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Keiji stand einfach nur schmunzelnd da und Kotaro wusste nicht, wen er ansehen sollte. Er hatte es ja irgendwo bereits gewusst, aber diese Lache zu hören, fühlte sich wie eine Bestätigung an.
Plötzlich realisierte Kenma die Situation, in der er sich befand und sein Lachen verebbte. Jetzt war wohl eine Erklärung fällig. Er wollte es doch zuerst Tetsuro unter vier Augen sagen! Tetsuro bemerkte jetzt auch, dass Kenma aufgehört hatte zu lachen und sah auf. Eigentlich wollte Tetsuro fragen, was denn los sei, doch dann hörte er die Hyänenlacher der Zwillinge und bemerkte auch, dass er von allen angestarrt wurde. Tetsuros Augen weiteten sich, als er eine Möglichkeit in betracht zog, an die er nicht im Traum gedacht hätte. »Kenma...?«
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Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen »Sag«, fing Tetsuro schließlich an. »Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern...« Innerlich atmete Kenma erleichtert aus. »Wir haben ein Taxi gerufen und du bist dann direkt in dein Zimmer, als...