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Am nächsten Tag begann die alte Aoi schon relativ früh mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Keiji bot sofort seine Hilfe an, die auch gern gesehen wurde und Kenma ging mit den Kindern nach draußen, da es übernacht geschneit hatte. Natürlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Tetsuro ihn und seine Kinder beim Schneemann bauen stalken würde und schon gar nicht, dass er mit einem Hut, einem Schal, einer Karotte und ein paar Knöpfen dazukommen würde, um ihnen zu helfen. Anschließend machten sie Schneeengel und eine Schneeballschlacht und es war ein Riesenspaß, sie lachten so viel. Kenma hatte das Gefühl, sich erneut in Tetsuro zu verlieben und hatte keine Ahnung, dass dieser begonnen hatte, ebenso zu fühlen.
Am Abend hatten die Kozumes, wobei Keiji natürlich dazuzählte, und Kuroos eine nette Zeit. Sie aßen, spielten Spiele, lachten und es war einfach perfekt. Als es schließlich Schlafenszeit für die Zwillinge wurde, beschloss Kenma sie zu Bett zu bringen und dann wieder zurückzukommen. Zu dritt liefen sie die Treppen nach oben und verschwanden fürs erste. Fünfzehn Minuten später war noch immer kein Kenma in Sicht, weshalb Tetsuro aufstand. »Ich geh mal nach ihnen sehen«, meinte er und ging dann ebenfalls die Treppen hoch.
Keiji musste etwas grinsen, weil es einfach süß war, wie sie sich verhielten, doch durch sein Grinsen wurde er von allen angesehen. »Was?«, fragte er.
»Weißt du irgendetwas, das wir nicht-«, begann die alte Aoi, doch dann schien sie einen Geistesblitz zu haben, denn sie schnappte bloß nach Luft. »Ist-«
»Ich habe so eine Vorahnung, was du fragen willst und ich finde, dass es definitiv Kenmas Entscheidung ist, wer wie was erfährt, weshalb du ihn lieber selbst fragen solltest«, unterbrach Keiji Aoi dabei, ihre Vermutung auszusprechen. Diese nickte nun, wurde jetzt aber von den anderen neugierig angesehen, doch deren Blicke wich sie gekonnt aus.
Währenddessen klopfte Tetsuro leise an Kenmas Zimmertür, doch keine Antwort kam. Also trat er vorsichtig ein und was er auf einem der Futons vorfand, war einfach nur knuffig. Kenma lag halb seitlich da, die Augen geschlossen, sehr wahrscheinlich am schlafen. Links und rechts hatten sich Aoi und Yuu an ihn gekuschelt und er hatte seine Arme um sie gelegt. Tetsuro musste breit lächeln. Wie süß diese kleine Familie doch war. Heimlich holte er sein Handy hervor und war dankbar für das Licht einer Lichterkette, denn sie spendete genau genug Licht, um das Bild einfach goldig aussehen zu lassen.
Schnell stellte er es als seinen Homescreen Hintergrund ein und steckte sein Handy wieder weg. Erst dann realisierte er, was er gerade gemacht hatte. Das letzte Mal, als er das getan hatte, war etwa kurz vor seiner Beziehung mit Sora gewesen. Er hatte es damals gemacht, weil er in Sora verliebt gewesen war.
Dann realisierte Tetsuro auf einen Schlag, dass er sich in Kenma verliebt hatte. Aber wie konnte man nicht? Er war einfach zu süß, um ihn nicht zu lieben. Außerdem ein guter Vater, was bedeutete fürsorglich, liebend und immer für seine Kinder da. Er hatte sich für das Wohl seiner Familie zum Positiven verändert und das war nur eine der vielen Eigenschaften, die Tetsuro an ihm liebte. Oh Gott, er war hoffnungslos verloren.
»Kuro?«, fragte Kenma plötzlich verschlafen und sah mit zusammengekniffenen Augen zu ihm hoch.
»Du bist eingeschlafen«, flüsterte Tetsuro zurück. Kenma sah links und rechts neben sich, wo die schlafenden Zwillinge lagen.
»Oh«, erwiderte er leise und hielt Tetsuro schließlich eine Hand hin. Dieser verstand sofort und zog ihn vorsichtig hoch. Als Ersatz für Kenma legte dieser ein Kissen zwischen die Beiden, die sich sofort daran kuschelten und dann eine Decke über sie. »Gute Nacht meine Spätze«, meinte er lächelnd und küsste sie nocheinmal auf die Stirn, ehe er dann leise mit Tetsuro aus dem Raum ging.
Unten saß die alte Aoi noch immer mit verschränkten Armen da und blickte vom Tisch weg, während die anderen, ausgenommen Keiji, sie anstarrten. Keiji spielte auf seinem Handy ein Spiel, das er von Kenma kannte.
»Was ist denn hier los?«, fragte Kenma verwirrt, als sie bei den anderen ankamen.
»Kenma, es gibt etwas, das ich dich fragen muss«, meinte Aoi nun etwas erleichtert und stand auf. Sie schob ihren Sohn einfach in den am weitesten entfernten Raum und hoffte, dass Keiji die anderen vom Lauschen abhalten würde.
Etwas sehr verwirrt stand Kenma nun mit seiner Mutter im Gästebad. »Warum hast du mich nicht vor den anderen gefragt?«, wollte er irritiert wissen.
»Weil Keiji meinte, es wäre deine Sache, wer wie was erfährt, also frage ich dich so. Ist Tetsu der Vater von Aoi und Yuu?«, erklärte Aoi und stellte auch gleich die Frage, die ihr schon längst auf der Zunge brannte. Kenmas Augen weiteten sich.
»Woher-«
»Instinkte. Außerdem hat Keiji verdächtig gegrinst, als Tetsuro nach dir sehen gegangen ist. Wieso weiß Tetsuro nichts davon!?«, fragte Aoi einfach weiter.
»Naja, wir waren beide betrunken und er hat einen Filmriss von der Nacht, also würde er die Möglichkeit nicht einmal in Erwägung ziehen«, gestand Kenma.
»Okay, das verstehe ich. Denke ich. Du solltest ihm aber die Wahrheit sagen, er hat sie am meisten verdient. Außerdem wird Katana es auch bald herausfinden, sie weiß sowas normalerweise immer am schnellsten.«
Kenma nickte.
Damit war das Gespräch beendet und Kenma und Aoi gingen zurück zu den anderen, wo auch Tetsuro mittlerweile so halbwegs aufgeklärt worden war. Etwas später gingen die Kuroos schließlich auch nach Hause und die Übriggebliebenen legten noch die Geschenke unter den Baum, ehe sie ebenfalls schlafen gingen.
Den ersten Weihnachtstag verbrachten die Kozumes und Kuroos einzeln, für den zweiten Weihnachtstag war ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt geplant, zu dem die neun gemeinsam hingingen. Am Eingang trafen sie auf Kotaro, der nicht mit Kenma, zwei Kindern und einem Gott gerechnet hatte.
Mit etwas sehr großen Augen blickte Kotaro Keiji an, man konnte beinahe die großen Herzchen sehen.
»Kennt ihr den?«, fragte Keiji Tetsuro leise, da er Kotaros Blick auf sich spürte und sich nicht sicher war, ob er auf sie wartete oder auf jemand anderes.
»Jap«, erwiderte Tetsuro und lief auf Kotaro zu, um ihm eine kumpelhafte Umarmung zu geben. »Hey Bro!«
»Lang nicht mehr gesehen Bro!«, meinte Kotaro, der leider Gottes durch die Umarmung mit Tetsuro seine Augen von Keiji lösen musste.
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Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen »Sag«, fing Tetsuro schließlich an. »Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern...« Innerlich atmete Kenma erleichtert aus. »Wir haben ein Taxi gerufen und du bist dann direkt in dein Zimmer, als...