X. SAFE

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[1044 Wörter]

Nachdem Kotaro und Tetsuro sich aus ihrer Umarmung gelöst hatten, registrierte Kotaro nun auch endlich die beiden Kinder, die vor ihm standen und seine Frisur bewunderten. »Hey Heyy Heyyy! Wer seid denn ihr?«, fragte er und hockte sich vor sie hin.

»Ich bin Yuu! Und das ist meine Schwester Aoi!«, stellte Yuu sie vor und Aoi nickte.

»Du hast tolle Haare!«, fügte sie dann hinzu.

»Dankeschön! Ich mag eure Mützen!«, erwiderte Kotaro und grinste.

Die Beiden erklärten, dass Santa Clause ihm die geschenkt hatte, wobei er brav zuhörte, auch wenn es ihn mittlerweile brennend interessierte, wer die Eltern der Kinder waren.

Ein bisschen erinnerten sie ihn vom Aussehen her an Kenma, aber den hatte er seit Jahren nicht mehr gesehen. Vielleicht war es trotzdem möglich, denn er erinnerte sich vage an jemand weiteres etwa in seinem Alter, der mit Tetsuro mitgekommen war, aber er war einfach zu fokussiert auf die Schönheit vor sich gewesen.

Als Aoi und Yuu ihre Erzählung beendeten, versicherte er ihnen kurz, wie cool das doch war und sah dann auf. Tatsächlich blickte er direkt in Kenmas Gesicht.

»Oya, Kenma bist du es wirklich?«, wollte er wissen und stellte sich aufrecht hin.

»Mit Leib und Seele!«, erwiderte dieser.

»Hey Heyy Heyy! Bist du dann der Vater dieser kleinen Katzen?«, fragte Kotaro einfach direkt hinaus und Kenma nickte stolz.

Plötzlich blitzten Bilder vor seinen Augen auf: Kenma und Tetsuro, wie sie auf dem Sofa rum machten, dann beinahe fluchtartig das Haus verließen und dabei die Finger nicht voneinander lassen konnten. Kenma hatte genau gesehen, wie bei Kotaro die Glühbirne zu leuchten begann und lenkte sofort vom Thema ab, ehe Kotaro etwas sagen konnte. »Lass uns reingehen!«

Alle nickten zustimmend und so liefen sie durch den Adventmarkt, wobei Keiji sich eher als Schlusslicht und aus allen Gesprächen raus hielt. Trotzdem hatte er noch ein Auge auf die Zwillinge, auch wenn Kenma bereits gute Arbeit zu leisten schien.

Kotaro hatte sich neben Keiji aufgehalten, da er ihn näher kennenlernen wollte und so würden vielleicht auch Tetsuro und Kenma mehr Zeit miteinander verbringen.

»Hey Heyy Heyyy! Wie heißt du?«, begann Kotaro schließlich das Gespräch und sah neugierig zu Keiji.

»Mein Name ist Akaashi Keiji«, meinte dieser abwesend und sah auf die Stände.

»Agaashie! Ein toller Name!«, verkündete Kotaro. Keiji nickte nur etwas. Dass er seinen Namen nicht richtig verstanden hatte, hatte er nicht mitbekommen. »Und wie gehörst du hier so zur Truppe dazu?«, hakte Kotaro weiter nach, auch wenn Keiji nicht wirklich zuhörte.

Wenn er einmal zu reden begann, reagierten Menschen oft so, weshalb Kotaro sich nicht mehr so schnell abschrecken ließ. Er wollte Keiji unbedingt näher kennenlernen. Seufzend wandte Keiji sich Kotaro zu. Dass er ganz süß und auch nicht ganz schlecht aussah, musste er schon zugeben. Aber er war gerade definitiv nicht in der Stimmung, um sich zu unterhalten.

»Ich habe Kenma vor ein paar Jahren kennengelernt, als er ziemlich neu in das Wohnhaus eingezogen war, in dem ich damals auch gelebt habe. Mittlerweile leben wir gemeinsam mit den Kindern in einem kleinen Haus in Hiroshima, da wir uns sehr gut angefreundet haben«, gab er also als Antwort, um möglichst weitere Fragen zu vermeiden und kämpfte sich durch die Menschenmenge nach vorn zu Kenma.

»Hey alles gut?«, fragte Kenma sofort, als er Keiji sah.

»Ja, ich wollte nur Bescheid geben, dass ich mich für eine Weile von der Gruppe trenne, wenn etwas ist, kannst du mich anrufen«, erklärte Angesprochener kurz und Kenma nickte, aber ehe Keiji gehen konnte, umarmte er ihn noch einmal kurz.

»Verlauf dich nicht«, meinte er schließlich noch, ehe Keiji sich von der großen Truppe trennte.

Keiji drückte sich weiterhin durch die Massen hindurch, bis er schließlich an einem abgelegenen Plätzchen ankam und ließ sich auf einer Bank dort nieder. Sein Blick schwiff über die vielen Menschen, die Stände und das große Karussell, auf das er guten Blick hatte. Eigentlich war es ein Wunder, dass die Bank noch vollkommen frei gewesen war. Mit einem hörbaren Seufzer lehnte er sich zurück und sah in den Himmel.

»Yuuto«, kam es ihm leise über die Lippen. Sein Bruder hätte es hier geliebt. Weihnachten war ihr gemeinsames Ding gewesen. Hauptsächlich, weil Yuuto es mochte und Keiji seinen kleinen Bruder gern glücklich sah, aber auch, weil Yuutos ständige Erzählungen über Weihnachten, das Fest der Liebe und des Zusammenhalts ihn inspiriert hatten. Yuuto war seine Inspiration für so vieles im Leben gewesen, doch jetzt war er weg und ohne Kenma und den Zwillingen hätte er wohl kaum wieder Halt gefunden.

»Hey Heyy Heyyy! Was sitzt du hier denn so allein?«, fragte eine bekannte Stimme plötzlich. Keiji erkannte sie sofort, obwohl er sie erst vor kaum einer Stunde zum ersten Mal gehört hatte.

»Hm«, machte Keiji bloß und sah weg von Kotaro. Er wollte lieber allein sein, doch er hatte gerade nichts auf Lager, mit dem er den Älteren hätte verscheuchen können.

»Willst du mir erzählen, was dir auf dem Herzen liegt?«, hakte Kotaro sanft nach. Keiji schwieg. Er kannte Kotaro kaum und auch wenn er sehr liebenswürdig erschien, ging sein Bruder ihn nichts an.

Die Nachricht hatte auch Kotaro verstanden.

»Ist es okay, wenn ich dich umarme?«, wollte er stattdessen wissen und legte den Kopf schief. Keiji atmete aus und nickte dann ein bisschen. Seine Arme blieben jedoch vor seiner Brust verschränkt und seine Körperhaltung weiterhin eher abweisend.

Das machte Kotaro aber rein gar nichts aus und er nahm Keiji einfach in den Arm. Man hatte ihm mehrmals gesagt, dass er großartig umarmen konnte und er hoffte, dass es stimmte, denn er wollte, dass Keiji sich etwas getröstet fühlte.

Tatsächlich half es. Die starken Arme Kotaros gaben Keiji ein großes Gefühl von Schutz und Geborgenheit. Schon lange hatte er sich nicht mehr so gefühlt. Immer war er derjenige gewesen, der beschützte, wodurch er vergessen hatte, wie schön es doch war, selbst beschützt zu werden. Es trieb ihm Tränen in die Augen. Peinlich berührt vergrub Keiji sein Gesicht in Kotaros Brust und umarmte ihn ein klein wenig zurück. Er fühlte sich etwas schlecht, weil er Kotaro nicht überfordern wollte, aber es tat so gut, einfach einmal gehalten zu werden und das verstand auch Kotaro, weshalb er sich nicht von der Stelle rührte und Keiji einfach tröstend über den Rücken strich. Es war okay, er war hier sicher.

Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt