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Mit großen Augen blickte Kenma auf Tetsuro, der ein paar Meter entfernt stand und ihn mindestens genauso geschockt ansah. »Kenma?«, wiederholte Tetsuro dieses Mal leiser, aber auch etwas mehr fassungsloser. Langsam stand Kenma auf, sein Körper schien sich von selbst zu bewegen. Dann blinzelte er, versuchte herauszufinden, ob er wirklich sah, was er sah.
Mit schnellen Schritten stand Tetsuro bei Kenma und umarmte ihn fest, wobei er keine Anstalten machte, ihn je wieder loszulassen. Kenma war immer noch überfordert, umarmte Tetsuro dann aber zurück und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge.
Keiji war aufgestanden, etwas verwirrt von der Situation, aber er konnte erahnen, wer der Fremde war, den Kenma umarmte. Sein Blick glitt kurz zu der Frau, die etwas neben Tetsuro und Kenma stand und etwas unwohl zur Seite sah. Ihre braunen, kinnlangen Haare, die sie sich wohl eben erst aus dem Gesicht gestrichen hatte, rutschten langsam wieder vor ihre Augen.
»Wieso bist du einfach abgehauen?«, murmelte Tetsuro und löste sich nun doch etwas von Kenma, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Kenma wich seinem Blick jedoch aus, sah lieber zu Keiji, dann bemerkte er auch Tetsuros Begleiterin.
»Und wer sind Sie?«, lenkte er einfach vom Thema ab und blickte Sora an. Diese sah auf und zu Kenma.
»Oh, ich ähm, ich bin Nakamura Sora«, stellte sie sich vor und lächelte etwas unsicher.
»Meine Freundin«, fügte Tetsuro hinzu, er hatte Kenma nun vollkommen losgelassen und ihre Hand genommen.
Autsch. Kenmas Herz verkrampfte sich und er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Dennoch behielt er sein Lächeln. »Schön dich kennenzulernen«, erwiderte er bloß.
Keiji jedoch hatte durch Kenmas Fassade gesehen und war sich nun ziemlich sicher, wen er da vor sich hatte. Kuroo Tetsuro. Den Vater von Aoi und Yuu. Auf die Beiden warf er nebenbei auch noch ein Auge, da Kenma im Moment ziemlich durch den Wind schien und sich nur auf Tetsuro konzentrierte.
»Du hast übrigens meine Frage umgangen, wieso bist du weggezogen?«, erinnerte sich Tetsuro nun und sah zu Kenma. Nun keinen Ausweg mehr sehend, suchte er nach einer Antwort, etwas, das er sagen könnte, anstatt die Wahrheit beichten zu müssen. Zumal Tetsuros Freundin direkt daneben stand.
»Papa! Schau mal!« Yuu und Aoi liefen auf die vier Erwachsenen zu, Yuu schien irgendetwas in der Hand zu halten.
Alle Augen lagen nun auf den Zwillingen, Tetsuros blick schwiff jedoch zwischen Kenma und den Kindern hin und her, da er deutliche Ähnlichkeiten ausmachen konnte.
Kenma hockte sich vor die Beiden hin, war teils froh, der Frage ein weiteres Mal ausweichen zu können, auch wenn Tetsu vermutlich gleich eins und eins zusammenzählen würde. »Zeig mal«, forderte er den kleinen Jungen auf, der daraufhin seine linke Hand offenbarte, auf der ein Blatt lag und darauf eine Schnecke saß.
»Eine Schnecke!«, freute sich Yuu und Aoi nickte aufgeregt.
»Können wir sie behalten?«, fügte Aoi dann hinzu und die Beiden sahen mit großen Hundeaugen zu ihm hoch.
»Die Schnecke ist sehr cool«, fing Kenma an, wollte gerade erklären, wieso sie sie nicht behalten konnten, doch da mischte sich Keiji ein.
»Aber wir können sie nicht behalten, denn wir haben nicht die nötigen Dinge um für sie zu sorgen, außerdem wird sie hier draußen in der Welt glücklicher, als in einem Terrarium.« Kenma nickte zustimmend.
»Och menno«, schmollten die Zwillinge.
»Na los, bringt sie zurück. Außerdem bekommt ihr ja bald ein Haustier«, forderte Kenma sie tröstend auf und zwinkerte.
Sofort hellten sich die Gesichter der Kinder wieder auf. »Jaaa!«, freuten sie sich und liefen dann wieder zurück, um die Schnecke da hin zu bringen, wo sie sie herhatten.
Kenma stand nun wieder auf und drehte sich zu Tetsuro, der ihn ungläubig ansah.
»Ist das der Grund? Du-«, begann er, wodurch Kenma endlich ergeben nickte. Jetzt war es kein Geheimnis mehr.
»Und.. der Vater?«, fragte Tetsuro weiter und sah dabei Keiji an. Er hatte ihn zwar nie zuvor gesehen, aber es war eine Möglichkeit.
Kenma hatte sofort verstanden und schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich- um ehrlich zu sein.. Weiß ich es nicht. Ich war betrunken.« Immerhin nicht ganz gelogen. Er war ja betrunken gewesen.
»Wieso hast du nichts gesagt?«, wollte Tetsuro wissen, aber in dem Moment kamen die Zwillinge zurück.
»Können wir das vielleicht woanders besprechen? Bei uns Zuhause womöglich? Wenn es geht?«, schlug Kenma stattdessen vor und Tetsuro nickte.
»Nagut. Aber dann erzählst du mir die ganze Geschichte!«
»Geschichte?«, fragte Aoi neugierig.
»Ach nichts, ich denke wir gehen jetzt wieder nach Hause, da könnt ihr ja eure neuen Malsachen ausprobieren!«, meinte Keiji und so machten sie sich zu sechst auf den Weg zu dem Haus der Kozumes und Keiji.
Tetsuro lernte dabei Aoi und Yuu etwas näher kennen, die ihn zuquatschten und fand so raus, dass sie am heutigen Tag erst fünf geworden waren und sie sich dadurch einen Geburtstag teilten. Außerdem hatte Keiji sich ebenfalls vorgestellt, aber nur mit seinem Namen, mehr nicht. Sora lief während dem ganzen Weg alleine hinten und hörte einfach nur zu.
Endlich angekommen schloss Keiji die Tür auf und alle zogen sich Jacken und Schuhe aus, dann ging Keiji mit den Zwillingen in ihr Schlafzimmer, während Kenma die Gäste in die Küche brachte.
»Wollt ihr etwas trinken? Kaffee? Torte?«, fragte Kenma.
»Also Kaffee wäre nett, aber ich wusste nicht, dass man Torte auch trinken kann«, meinte Tetsuro und grinste.
»Ach du weißt doch, was ich meine, Baka!«, schimpfte Kenma, konnte sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen. »Okay also Kaffee und ein Stück Torte für Kuro, und für dich, Nakamura?«
Sora sah auf. »Ein Wasser genügt, danke«, winkte sie ab und lächelte.
Kenma nickte und machte einen Kaffee für Tetsuro. Währenddessen stellte er ein Glas Wasser für Sora hin und schnitt ein Stück von Aois und Yuus Torte ab, um es dann vor Tetsuro zu stellen. »Alles Gute zum Geburtstag«, murmelte er dabei und stellte ihm anschließend auch den Kaffee hin.
»Danke KenKen«, grinste Tetsuro. Kenma nickte bloß und setzte sich nun. »Okay, jetzt erzähl. Ich will alles wissen«, bat Tetsuro.
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Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen »Sag«, fing Tetsuro schließlich an. »Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern...« Innerlich atmete Kenma erleichtert aus. »Wir haben ein Taxi gerufen und du bist dann direkt in dein Zimmer, als...