[1251 Wörter]
Etwas später klingelte es an der Tür. Die alte Aoi ging, um sie zu öffnen, während Masao bei den Kindern blieb. Sie hatten mittlerweile ein paar Weihnachtsgirlanden und ein bisschen Baumschmuck gebastelt. Vor der Tür stand die Familie Kuroo.
»Hallo, entschuldige den unangekündigten Besuch. Wir haben Mittagessen mitgebracht«, meinte Katana lächelnd und Tetsuro zeigte kurz demonstrativ den Korb, den er trug, in dem allerlei Essen verstaut war.
»Kommt doch rein, kommt doch rein. Ich hoffe ihr habt genug Essen für neun Leute, denn wir haben Besuch«, erwiderte Aoi lächelnd und ließ die Kuroos eintreten.
»Ja das haben wir. Tetsuro hat uns ja davon erzählt, dass Kenma heute mit seiner Familie kommen würde«, klärte Katana auf, während sie ihre Jacke aufhängte.
»Ach also hat er euch Bescheid gegeben, aber seinen eigenen Eltern nicht?«, fragte Aoi gespielt sauer.
»Da kann ich dich beruhigen, Aoi. Kenma wollte dich und Masao einfach überraschen«, warf Tetsuro jetzt ein. »Wo soll ich das Essen hinstellen? Küche?«, fügte er kurz darauf hinzu.
Aoi nickte. »Kenma ist übrigens mit Keiji-san in seinem Zimmer. Sie schlafen, aber ich denke, du kannst sie ruhig wecken«, meinte sie dann und Tetsuro nickte ebenfalls.
Daraufhin brachte Aoi Satoshi und Katana ins Wohnzimmer, wo sie auch Masao begrüßten und die Kinder kennenlernten. Inzwischen stellte Tetsuro das Essen auf dem Küchentisch ab und machte sich dann auf den Weg nach oben in Kenmas Zimmer. Erst klopfte er leise an, um nicht zu stören, falls Kenma und Keiji doch schon wach waren. Es kam aber keine Antwort, also öffnete er die Tür leise und vorsichtig, wodurch er sofort einen Blick auf Kenmas Bett erhaschte. Das Licht war aus und die Vorhänge geschlossen, vermutlich hatte Aoi das vorhin getan, aber durch die Tür kam nun wieder etwas Licht in den Raum. Kenma und Keiji lagen eng aneinander gekuschelt, eine Decke hielt sie zusätzlich warm.
Irgendwie fühlte Tetsuro sich unwohl, die beiden so zu sehen. Es schien ihm nicht richtig und irgendwie hatte er das Gefühl, sauer auf Keiji zu sein, wofür er aber keinen Grund sah. Verwirrt schüttelte Tetsuro den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben und ging zum Bett hin, dann hockte er sich davor. Er fand es mehr angemessen, Kenma zu wecken. Keiji konnte dann ja von Kenma geweckt werden, das erschien ihm besser, als ihn selbst zu wecken.
»Hey Kenma«, flüsterte Tetsuro und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Aufwachen, Kenma.« Beinahe hatte er noch etwas von Schule gesagt, aber dann erinnerte er sich doch noch, dass sie nicht mehr in die Schule gingen. Trotzdem konnte Tetsuro nicht anders, als an ihre Kinder- und Teenagertage zu denken, an denen er oft dazu beauftragt war, Kenma zu wecken, da Aoi und Masao bereits zur Arbeit mussten. »Kitten«, rutschte es Tetsuro leise raus. Eigentlich hatte er Kenma sagen wollen, aber er hatte sich gerade an den Tag erinnert, an dem er Kenma das erste Mal so genannt hatte und konnte sich nicht zurückhalten.
»Mh?«, machte Kenma verschlafen.
»Kenma, aufstehen«, sagte Tetsuro erneut und dieses Mal gähnte Kenma, ehe er sich über die Augen rieb.
»Was?«, machte er nocheinmal ganz intelligent und Tetsuro konnte sich einen kleinen Lacher nicht verkneifen.
»Mittagessen, aufstehen«, fasste er kurz zusammen.
»Oh ja«, murmelte Kenma, erst dann bemerkte er, dass er von Keiji festgehalten wurde. »Keiji bitte lass mich los, wir sollten aufstehen«, meinte Kenma nun etwas lauter und tatsächlich funktionierte es und Keijis Arme um Kenma lockerten sich. »Danke.«
Mit ein paar Komplikationen schaffte es Kenma, sich aus dem Bett zu schälen und stolperte direkt Tetsuro in die Arme, welcher los lachte. »Alles okay KenKen?«
Kenma nickte, war durch das laute Lachen seiner Liebe nun komplett wach geworden und auch Keiji kam langsam zu sich.
»Oh, wir sind eingeschlafen..«, meinte er lahm und setzte sich auf.
»Jep«, meinte Kenma und streckte sich kurz. Er und Tetsuro warteten noch einen Moment auf Keiji, bis auch er vollkommen wach war und dann gingen sie die Treppen nach unten in die Küche, wo man Stimmen hören konnte. Als sie eintraten, war der Tisch bereits gedeckt und die Zwillinge saßen brav da, während sich die Erwachsenen unterhielten.
Das Gespräch starb jedoch sofort ab, als sie die Drei bemerkten, die gerade den Raum betraten.
»Kenma!«, rief Katana aus und umarmte ihn sofort.
»Hallo Katana«, erwiderte er schmunzelnd und umarmte sie zurück. Auch Satoshi gab ihm eine kurze Umarmung.
Keiji stellte sich kurz vor und dann aßen sie gemeinsam zu Mittag, während die kleine Aoi und Yuu Kenma und Keiji erzählten, was sie alles gebastelt hatten, Tetsuro ebenfalls zuhörte und die Ältesten der Runde ein seperates Gespräch führten.
Als alle schließlich mit ihren eigenen Gesprächen fertig waren, wurde beschlossen, dass sie, wie in Tetsuros und Kenmas Kindertagen, Heilig Abend alle gemeinsam verbringen würden und auch ein Termin, an dem sie zum Weihnachtsmarkt gehen würden, wurde ausgemacht. Tetsuro hatte auch Kotaro eine Nachricht geschickt, ob er auch mitkommen würde und hatte eine positive Antwort bekommen.
Danach wurde der Tisch gemeinsam sauber gemacht und die Zwillinge wollten allen unbedingt ihren selbstgemachten Weihnachtsschmuck zeigen, also hatte Tetsuro die Idee, ob sie nicht direkt einfach gemeinsam ein bisschen mehr schmücken wollten.
So fuhren Masao und Satoshi um einen Weihnachtsbaum, während Tetsuro und Katana die Girlanden von den Kindern aufhängten und Kenma mit seiner Mutter den Weihnachts(-baum-)schmuck, den sie besaßen, holten.
Keiji und die Kinder fingen inzwischen bereits an, das Haus zu schmücken. Das hatte zwar etwas Überredungskunst gebraucht, aber Kenma hatte dann gemeint, dass er sonst auch den Großteil des Hauses schmückte und es super aussah und schließlich hatte Keiji nachgegeben. Als Masao und Satoshi endlich zurückkamen, war bereits fast das ganze Haus weihnachtlich geschmückt und ein Platz für den Baum im Wohnzimmer gemacht.
Die beiden stellten den Baum hin und sofort wurde begeistert geschmückt. Den ganzen Nachmittag lang wurden Weihnachtslieder ohne Ende gesungen und Weihnachtsstimmung breitete sich im kompletten Haus aus. Am frühen Abend waren sie endlich fertig mit dem Baum, naja fast.
Alle traten einen Schritt zurück und betrachteten den Baum, doch etwas fehlte. Tetsuro war der erste, der es aussprach. »Der Stern! Wo ist der Stern?«, fragte er und sah sich im Raum um.
Die alte Aoi fand ihn und hob den Stern hoch. »Hab ihn!«
Sofort hüpfte die junge Aoi begeistert auf und ab. »Ich will!«
Tetsuro grinste: »Na dann, du darfst uns die Ehre erweisen.« Aoi übergab Aoi den Stern und Tetsuro hob sie hoch, damit die junge Aoi den Stern auf den Baum stecken konnte.
Glücklicherweise hatte Keiji sein Handy parat und schoss genau im richtigen Moment ein Foto. Tetsuro setzte Aoi wieder auf dem Boden ab und schon beschwerte sich Yuu, dass er auch von Tetsuro hochgehoben werden wollte. Natürlich schoss Keiji ein weiteres Foto, aber etwas fehlte. »Stellt euch alle zusammen! Kenma, du nimmst Aoi hoch und stehst mit Kuroo-san und Yuu in der Mitte. Die anderen nebenbei«, meinte Keiji und schon stellten sich alle vor dem Baum zusammen. Keiji stellte sein Handy in einer guten Position auf und startete den Selbstauslöser, ehe er sich auch schnell dazustellte. Ein schönes Bild.
Doch was Keiji damit eigentlich erreicht hatte, war ein Bild von Kenma und Tetsuro gemeinsam mit ihren Kindern. Es ging sich sogar perfekt aus, wenn man das Bild zusammenschnitt, dann wären sogar nur noch die vier zu sehen und man würde kaum merken, dass es eigentlich nur ein Ausschnitt des Gesamtbildes war.
»So! Jetzt ist der Baum bereit. Nur noch zweimal schlafen, dann ist Santa da!«, meinte Kenma und knuddelte seine Kinder kurz durch. »Yayyy!!!«
DU LIEST GERADE
Family, KuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen »Sag«, fing Tetsuro schließlich an. »Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern...« Innerlich atmete Kenma erleichtert aus. »Wir haben ein Taxi gerufen und du bist dann direkt in dein Zimmer, als...