„Oh haben wir Besuch?" fragte der junge Mann als er mich sah.
„Ja, das ist Albus Dumbledore, er wohnt hier in der Nähe, Albus das ist Gellert Grindelwald, mein Grossneffe." erklärte Mrs. Bagshot die Situation.
Gellert lächelte und streckte seine Hand aus, welche ich ebenfalls lächelnd schüttelte.
Ich schaute ihm dabei tief in die Augen und er tat es mir gleich. Gellert sah sehr aussergewöhnlich aus, seine Haut war noch heller als seine hellblonden, schulterlangen, lockigen Haare, er war ein bisschen grösser als ich und hatte ein schmales kantiges Gesicht. Doch was mich an seinem Aussehen mit Abstand am meisten faszinierte waren seine Augen, sie hatten zwei verschiedene Farben, das linke war sehr dunkel, schon fast schwarz, während das rechte in einem blass blau zu leuchten schien. Und er sah verdammt gut aus...Nachdem wir uns an den Esszimmertisch setzen, der schon üppig gedeckt war, verschwand Mrs. Bagshot wieder in die Küche und lies uns zwei alleine. Eine Weile lang schwiegen wir nur doch dann ergriff Gellert die Initiative: „Meine Tante hat schon viel von dir erzählt, du liest auch so gerne?" „Ja und wie!" antwortete ich sofort. „Was denn so für Bücher?" fragte mein Gegenüber weiter nach. „Eigentlich alles, was mir in die Hand fällt: Klassiker, Sachbücher, Romane, Märchen..." In diesem Moment kam Mrs. Bagshot mit dem Tee wieder und wir konnten endlich mit dem Frühstück beginnen.
Sobald wir alle fertig gegessen hatte und ich mich ausgiebig bedankt hatte, beschloss ich wieder nach Hause zu gehen, obwohl ich wenn ich ehrlich war, viel lieber hier geblieben wäre.
„Ich denke ich sollte mich langsam auf den Weg machen, meine Geschwister warten bestimmt schon auf mich."
„Oh, natürlich" sagte Mrs. Bagshot und verabschiedete sich ebenfalls. Ich streckte auch meiner meuen Bekanntschaft Gellert die Hand hin, und als er sie annahm, zog er mich kurz zu sich. „Können wir uns später nochmal treffen? Ich würde dich gerne besser kennenlernen" flüsterte er mir ins Ohr. „I- Ich schreibe dir" versicherte ich ihm. Ich wunderte mich warum er mich durch seine Nähe schon so aus der Fassung gebracht hatte, aber beschloss es einfach zu ignorieren.Als ich mich zu Hause an Aberforth, seinen Vorwürfen und Beschimpfungen vorbeigekämpft habe, lief ich zielgerichtet in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Meine Gedanken natürlich bei Gellert. Er hatte irgendwas an sich war mich unglaublich faszinierte, ich wollte ihn so schell wie möglich wieder sehen. Der Brief! Verdammt, dass hätte ich fast vergessen. Ich sezte mich an meinen Schreibtisch, kramte Tinte, Feder und Papier aus einer Schublade hervor und begann zu schreiben.
Lieber Gellert
Ich würde mich freuen dich wieder zu treffen.
Wie wäre es gleich in Zehn Minuten draussen?
Liebe Grüsse
-AlbusIch gab den Brief meiner Schleiereule und öffnete das Fenster. Da Mrs Bagshot fast direkt gegenüber von unserem Haus wohnt konnte ich die Eule genau beobachten wie sie zum Fenster im ersten Stock flog und anklopfte. Einige Sekunden später öffnete ein junger Mann das Fenster. Gellert.
Ich lächelte sofort als ich ihn erblickte, und soweit ich es auf diese Distanz beurteilen konnte tat er das auch. Ich setze mich wieder auf mein Bett um auf die Antwort zu warten. Und tatsächlich, wenige Zeit später flog meine Eule durch das noch immer offene Fenster und setze sich auf meine Schos.Lieber Albus
Danke für den Brief. Wir können uns in 15 Minuten treffen, ich muss leider noch meiner Tante beim Aufräumen helfen. Ich freu mich schon auf dich.
Bis dann
-GellertWährend ich die Zeilen las schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ich legte den Brief beiseite und bereitete mich auf das Treffen vor. Ich war eigentlich froh, dass ich jetzt 15 Minuten Zeit hatte, ich musste mich noch mal umziehen, da es im Sommer am Mittag schon bedeutend heisser als Morgens war.
Oh verdammt, ich hab gar nichts mehr zum anziehen... Dachte ich während ich aufgebracht meinen Kleiderschrank durchwühlte, aberdennoch nichts fand. Ich warf einen kurzen Blick auf die Zeit und merkte, dass ich in fünf Minuten schon vor der Tür sein sollte.
Schlussendlich zog ich das erst beste an, was mir in die Hände geriet und hoffte, dass es nicht allzu spontan gewählt, aber auch nicht zu gezwungen gut aussah. Jap ich machte mir definitiv zu viele Gedanken. Ich fuhr kurz durch meine Haare und blickte noch ein letztes mal in den Spiegel bevor ich aus der Zimmertür trat.
„Hallo Albus" begrüsste mich Gellert als ich aus der Haustür trat. Ich grüsste ihn zurück und wir gingen los. „Was machen wir denn eigentlich?" fragte Gellert mich, und mir fiel auf, dass ich selbst darüber noch gar nicht nachgedacht habe. „Keine Ahnung, worauf hast du Lust?" fragte
ich schliesslich „Ich würde sagen, da so schönes Wetter ist, spazieren wir einfach ein bisschen, du kennst bestimmt ein paar tolle Plätze hier in der Gegend" da konnte ich ihm nur zustimmen.Wir gingen neben der Kirche und dem Friedhof vorbei, richtung Wald. Wir schlenderten durch verwucherte Wege und Trampelpfade, bis wir schliesslich an einer Lichtung ankamen.
„Wow" entfuhr es Gellert. „Es ist wunderschön hier..." Und das war es wirklich, moosbewachsene Steine und Baumstrünke, die ich oft als Sitzgelegenheit nutze, ein kleiner Bach, der sich hindurch schlängelte, und in der mitte ein majestätischer Baum, dessen Äste und Blätter ab und zu im Wind hin und her schwankten.
„Ich komme oft her zum lesen, malen oder um einfach mal alleine zu sein." erklärte ich.
Wir setzen uns beide auf einen Baumstamm in der nähe des Baches, und lauschten einige Minuten einfach den Geräuschen der Natur.
Vogelgezwitscher, Blätterrascheln, Wasserplätschern...„Sag mal, du meintest doch heute morgen dass du auch Märchen liest" unterbrach schliesslich Gellert die Stille, „kennst du auch das der drei Brüder?" „Ja natürlich, ich habe ein ganzes Buch über die Märchen von Beedle dem Barden." meinte ich. „Glaubst du dass die Heiligtümer des Todes existieren?" fragte er dann. Ich war zuerst verwundertüber die Frage, doch antwortete: „Naja...ich persönlich glaube schon dass es sie gibt, aber warum fragst du?" „Das glaube ich eben auch..." sagte er nachdenklich. Ich blickte zu ihm auf, und er flüsterte: „Möchtest du sie mit mir suchen?"
„Was?" Ich war jetzt nur noch mehr verwundert.
„ Warum möchtest du sie finden?" fragte ich.
Gellert sah mir in die Augen, „Fndest du denn nicht auch, dass es unglaublich praktisch wäre diese drei zu besitzen?" „praktisch?" wiederholte ich seine Worte. „Ich meine, was man damit alles tun und anstellen könnte..." ergänzte er schon völlig Gedankenverloren. Ich sah mit leichter Verwirrung zu ihm und dann wieder zu Boden.
„Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass das so eine gute Idee ist...Wenn man bedenkt wie viele Menschen in dem Märchen wegen des Elderstabes umgekommen sind."
„Der Elderstab ist ja nicht das einzige Heiligtum, welches der drei hättest du denn lieber?" fragte mich Gellert.
Ich musste kurz überlegen, doch er hatte recht es gab da schon etwas was ich gärne hätte: „den Stein der Auferstehung...Meine Mutter ist vor ein paar Wochen gestorben..."
Er nickte verständnisvoll „aber in dem Märchen hiess es dich dass die tote gar nicht mehr zurückkommen wollte..."
„schon, allerdings glaube ich dass meine Mutter mich und meine Geschwister gerne noch mal sehen möchte, um sich noch mal richtig von uns zu verabschieden." sagte ich bedrückt und Gellert nickte verständnisvoll.Nachdem wir noch eine Weile darüber spekulierten, wo sich die Heiligtümer gerade befinden könnten, und Gellert mir noch offenbarte, dass wohl der erste Besitzer des Tarnumhangs, Ignotus Peverell hier gelebt hatte, beschlossen wir wieder zurück nach Hause zu gehen.
In meinem Bett lag ich diesen Abend noch lange wach, und musste über den heutigen Tag nachdenken.
Ob Gellert wohl gar nicht wegen seiner Grosstante hier ist, sondern weil er wusste das einer der Brüder hier gelebt hatte? Oder hat er das nur durch einen Zufall herausgefunden?
Wie auch immer, ich musste ihn Morgen umbedingt noch mal treffen, so viel stand fest!
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The Greater Good | Grindeldore
FanfictionEin Schauer läuft mir über den Rücken wie jedes mal wenn ich in den Spiegel Nerhegeb schaue. Ich weiss zwar genau das ich es nicht tun sollte... „Leute wurden verrückt die zu lange vor dem Spiegel standen" wurde mir gesagt, aber dennoch will ich i...