5. | Ignotus Peverell und Andere

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Als ich diesen Morgen aufwachte weckten mich die warmen Sonnenstrahlen die durch mein Fenster scheinen. Anscheinend war das Unwetter von Gestern wieder vorbei. Motiviert stand ich auf, denn ich würde Gellert wiedersehen.
Erst musste ich mich aber noch durch ein Frühstück mit meinem Bruder Aberforth quälen.

„Lass mich raten, du wirst heute auch nicht hier bleiben und etwas mit Ari machen?" nervte er mich schon wieder. „Er muss doch nicht wenn er nicht will" verteidigte mich meine Schwester, wofür ich ihr sehr dankbar war. „Ich weiss nicht was dein Problem ist? Ich mache ja ab und zu was mit Ari, ausserdem machst du das doch sowieso viel lieber! Ich bin eben ein Mensch der auch mal neue Leute kennenlernen will und nicht den ganzen Tag drinnen verbringen will!" versuchte ich in einem möglichst normalen Tonfall zu sagen. „Also gut! Mach doch was du willst wenn dir selbst deine eigene Familie egal ist!" und auf Aberforths Worte hin, tat ich das auch. Trotzig stand ich auf und verschwand in meinem Zimmer.

Eigentlich hatte ich ja vor gehabt bis um 14 Uhr Nachmittags noch hier zu bleiben und etwas mit Ari zu unternehmen, aber mein so liebenswerter Bruder konnte mal wieder nichts anderes als an mir rum zu motzen! Und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.
Also setze ich mich an meinen Schreibtisch und begann einen Brief zu schreiben.

Lieber Gellert
Ich weiss wir wollten uns erst später treffen, aber ich halte es hier einfach nicht mehr aus...
Wäre es möglich, dass ich jetzt schon zu dir kommen könnte?
-Albus

Natürlich war mir bewusst, dass wenn ich einfach ging, dies meinen Bruder nur noch würender machen würde, doch das war mir zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt egal.
Ich gab den Brief meiner hellbraunen Schleiereule, und öffnete das Fenster. Mein Blick folgte der Flugbahn, die zwar nur einige Meter und einige Sekunden lang war, mir aber dennoch wie eine Ewigkeit vorkam. Als Gellert endlich das Fenster in ersten Stock öffnete, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, denn irgendwie schaffte Gellert es, mich immer glücklich zu stimmen, egal was eben noch vorgefallen war.

Einige Minuten später flog meine Eule wieder zurück durch mein Fenster, welches ich einfach offen gelassen hatte, direkt neben mich auf mein Bett.
Ich nam ihr den Brief ab und belohnte sie mit einem der Eulenleckerlies die auf meinem Schreibtisch standen.

Gespannt öffnete ich das gefaltete Pergament und begann zu lesen:

Lieber Albus
Es würde mich sehr freuen wenn wir uns schon früher sehen könnten.
-Gellert

Während ich die paar Zeilen las wurde ich noch glücklicher gestimmt. Ich wäre am liebsten wie ein verrückter durch mein Zimmer gehüpft, jedoch wäre ich mir dabei wahrscheinlich ziemlich dumm vorgekommen, mal ganz abgesehen davon das Gellert von seinem Zimmer aus in meines sehen kann.

Ich zog mir nochmals etwas anderes an, schlüpfen in meine Schuhe und hoffte auf dem Weg nach draussen niemandem zu begegnen.
Und tatsächlich, das Schicksal war anscheinend heute auf meiner Seite. Ganz ungestört schlich ich nach draussen und überquerte die Strasse um zu Bathilda Bagshots Haus zu gelangen.

Gerade als ich klingeln wollte, ging die Tür mit einem Ruck auf und ein paar bekannter Augen blickten in meine. „Hallo!" „Hi!"
Ohne weiteren Wortwechsel gingen wir auch schon los im Richtung Friedhof. Es wäre wirklich schade wenn man diesen schönen Tag nicht draussen an der Sonne verbracht hätte.

„Ich weiss nicht mehr genau wo es ist, vielleicht teilen wir uns besser auf um das Grab zu suchen" wenn nicht gerade Taghell wäre hätte diese Aussage von mir auch aus einem Horrorbuch kommen können. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es in der Nacht hier sehr, sehr gruselig werden kann.

Circa fünf Minuten vergingen bis Gellert meinen Namen rief: „Albus! Ich habe etwas gefunden"
Als ich zum Ursprung der Rufe lief, merkte ich aber schon von weitem, dass es sich bei seiner Entdeckung nicht um das Grab Ignotus Peverells handelte.
Kendra Dumbledore
1858 - 1899

„Ist...ist das..." begann Gellert doch ich unterbrach ihn. „Ja, das ist meinen Mutter, sie ist vor ein paar Monaten gestorben..."
„Möchtest du darüber reden?" fragte der Blonde und ich schüttelte nur stumm den Kopf. Ich wusste genau, dass wenn ich darüber reden würde, ich wieder weinen müsste und ich wollte wirklich nicht, dass Gellert dies sehen musste.

„Schau mal!" rief ich nachdem ich erst ein paar Schritte gegangen war. „Ich habe es gefunden"
Gellert kam sofort hergeeilt und tatsächlich, über  dem Namen Ignotus Peverell war ein Zeichen eingraviert, das Zeichen der Heiligtümer des Todes.

Nach einer Weile beschlossen wir, wieder nach hause zu gehen. Dieser kleine Spaziergang war eigentlich nicht sonderlich hilfreich, am Grab waren, auch wenn wir mehrmals nachgesehen hatten, keine Hinweise zu finden, wo sich die Heiligtümer versteckten. Also ausser das Gellert jetzt wusste, dass ich nicht mit ihm über meine Probleme reden wollte, waren wir kein Stück wissender als vorher.

„Morgen muss ich leider für ein paar Stunden weg" Erklärt mir Gellert auf dem Heimweg. „Ich habe eine Idee wo eines der Heiligtümer sein könnte" Sofort wurden meine Augen grösser, „Könnte ich nicht auch mitkommen?" fragte ich hoffnunsvoll. „Tut mir leid, es ist nicht sicher und ich will nicht, dass dir etwas zustösst!" auf Gellerts sorgenvolle Worte hin konnte ich nicht anders als es einfach zu akzeptieren, ausserdem ist es ja nur einen Tag.

Was dieser Tag jedoch auslösen würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht im Geringsten ahnen.

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Hey Hey!
Wahrscheinlich werden in Zukunft die Kapitel nur noch alle zwei Wochen kommen, da es für mich leider ein bisschen viel ist jede Woche eines zu schreiben.

The Greater Good | GrindeldoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt