10. | Für das grössere Wohl!

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„Also...was ist eigentlich bei dir passiert?" fragte ich als wir wieder in Gellerts Zimmer standen.
„Naja...als ich den Laden betrat, ging ich die Regale durch und öffnete einige Packungen. Ich wollte herausfinden Ob die Zauberstäbe nach irgendeinem Muster sortiert waren. Einen Zauberstab hielt ich besonders Lange in den Händen, denn er sah fast so aus wie der Elderstab. Ich wusste allerdings das dieser eigentlich viel grösser ist, aber ich wollte den Stab zur Sicherheit trotzdem mitnehmen. In diesem Moment als ich ihn einsteckte hörte ich wie jemand auf mich zurannte. Ich drehte mich um und rannte sofort weg als ich sah dass es nicht du warst. Drausen lief ich ihm noch einige Meter davon, doch dann gab er anscheinend auf."

Eine Weile schwiegen wir und ich dachte nach. „Aber woher wusstest du wo ich war?" „Ganz einfach" erklärte Gellert, „Die Typen nahmen an dass ich wieder zurück kommen werde um dich zu suchen, und haben eine Nachricht zurückgelassen. Ich solle Morgen um zwölf Uhr zu folgender Adresse kommen und den Elderstab mitbringen, wenn ich dich lebend wieder sehen wollte."

„Ich bin so froh dass wir da lebend rausgekommen sind, es hätte auch ganz ansers kommen können" meinte ich. „Ja...was hälst du davon wenn wir heute Abend auf unseren Sieg anstossen so um zehn?" schlug Gellert vor. Ich konnte mir keinen bessere Möglichkeit den Abend zu verbringen vorstellen. „Super Idee, gehen wir dann in das Lokal gleich neben an?" erkundigte ich mich.  „Naja...Gibt ja nicht sonderlich viel Auswahl hier in der Gegend" lachte er.
„Ich denke ich sollte jetzt nach Hause gehen" sagte ich, „Ich habe noch einiges zu tun" Das hatte ich in der Tat, schliesslich musste ich den ganzen Nachmittag mein Outfit aussuchen. Dieser Abend muss einfach perfekt werden!

***
„Warum so Glücklich?" fragte Aberforth als ich zum Abendessen aufkreuzte. „Tja, es können eben nicht alle so frustriert sein wie du" Ich sah das er schon den Mund aufmachte um mich wahrscheinlich anzuschreien, aber weil Ari direkt neben mir sass, liess er es wohl doch bleiben.

Gestärkt ging ich wieder in mein Zimmer um mich umzuziehen, es war zwar erst acht, aber man konnte nie vorbereitet genug sein.

Ich warf einen Blick auf meine Uhr: viertel vor Zehn. Ich hatte tatsächlich die ganze zeit bis gebraucht um mich auf diesen Abend vorzubereiten. Und auch wenn Gellert nur etwa zehn Meter von mir entfernt wohnte und ich innerhalb von dreissig Sekunden vor seiner Tür stehen würde, ging ich trotzdem schon los.

Ich schlich mich an Arianas Zimmer vorbei und noch leiser an Aberforths, um allen möglichen Diskussionen aus dem Weg zu gehen und schaffte es tatsächlich unbemerkt nach draussen.
Als ich auf die Strasse trat, hörte ich plötzlich ein Türknarren. Aber nicht von hinter mir, sondern von dem Haus vor mir. Gellert hatte anscheinend den gleichen Gedanken wie ich: auf keinen Fall zu spät kommen wollen.
Fast synchron begannen wir an zu lachen und rannten dann dem anderen entgegen.
„Hi" „Hi" „Du siehst gut aus" bemerkte Gellert. „D-Danke" ich hoffte, dass es dunkel genug war um meine Erröteten Wangen nicht zu erkennen. „Du auch"

Wir gingen zusammen zur besagten Bar und setzen uns dort an den Eckbank mit dem runden Tisch. Gellert wollte kurz die Getränke holen, diese Gelegenheit nutze ich um mir zu überlegen worüber ich als nächstes reden konnte. Aber anscheinend wäre dies nicht notwendig gewesen, denn als Gellert zurück kam und sich setze begann er direkt zu erzählen. „Weisst du ich habe mir Gedanken zu unserem Vorhaben gemacht, genauer gesagt unserer Mission." Ich blickte ihn unverstanden an. „Ich habe dir etwas verschwiegen. Ich weiss nicht warum du die Heiligtümer haben willst aber ich möchte sie nicht nur als Sammelstück in mein Zimmer stellen."
„Was willst du damit sagen Gellert?"
„Ich weiss das klingt verrückt, aber ich versuche etwas zu verändern. Ich will diese schreckliche Welt in einen besseren Ort verwandeln, und ich weiss dazu braucht man vor allem eines: Macht!"
Ich überlegte eine Weile was jetzt zu sagen war, „Wie du weisst wollte ich mit dem Stein meine Mutter wiedersehen, jedoch habe ich mir für die anderen auch schon überlegt was man alles erreichen könnte. Es heisst ja wer alle drei besitzt wird zum Bezwinger des Todes. Und wenn das als Frage gemeint war, dann ja, ich möchte mit dir die Welt umgestalten! Ich werde mit dir Kämpfen für das grössere Wohl"

Geller schmunzelte leicht. „Dann auf uns!" Er hob sein Glas und ich tat es ihm bei. „Auf das Grössere Wohl"
Die Gläser klirrten und die alkoholhaltigen Getränke wurden getrunken.

„Lass uns nach hause gehen" meinte ich als wir schon einige Zeit im Lokal sassen und es in dem nicht besonders grossen Raum immer voller wurde. „Ja gerne" stimmte Gellert zu.
Wir nahmen unsere Jacken und verliessen das Getümmel. Das Gefühl wenn man aus einem Menschenvollen Raum nach draussen an die frische, kühle Luft kam war immer wieder unbeschreiblich erleichternd.

Wir sprachen kein Wort auf dem ganzen Weg aber ich konnte Gellerts Gedanken förmlich hören. Ich wusste das er über das grössere Wohl nachdachte. So wie ich. Ich wollte mit ihm die Welt umgestalten, wir werden gemeinsam die Herrscher über eine neue und bessere Welt werden.

Als wir schliesslich an unseren Häusern ankamen hiess es Abschied nehmen. Wenn auch nur für einige Stunden, trotzdem umarmten wir uns als ob wir uns nie wieder sehen würden.
Wir lösten uns voneinander, Gellert behielt aber seine Hände auf meinen Schultern. Unsere Gesichter waren so nahe bei eineander, das kaum mehr ein Blatt Papier zwischen unsere Nasenspitzen gepasst hätte.
In meiner Nervosität versuchte ich noch irgendwas zu sagen: „Ich...Ich..." Doch Gellert kam immer näher und plötzlich fühlte ich nur noch seine weichen Lippen auf meinen. Gellert löste sich von mir und ich sah ihn mit hochrotem Kopf und aufgerissenen Augen an. Ich wollte ihn erneut spüren seine weichen Lippen auf meinen, doch ehe ich etwas sagen konnte rannte Gellert zurück zu Mrs Bagshots Haus ohne sich noch einmal umzudrehen.
Dieser Kuss dauerte zwar nur einige Sekunden, aber es war das schönste was ich in den gesamten siebzehn Jahren meines Lebens je gefühlt hatte.

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Hey! Tut mir Leid dass ich solange kein Kapitel mehr hochgeladen habe, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen ;)

The Greater Good | GrindeldoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt