11. | Liebe, die stärkste Magie

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Diesen Morgen war ich mit einem Ruck aufgesprungen. Ich hatte einen unglaublichen Traum, Nein ich hatte nicht geträumt! Ich konnte mich nicht erinnern wie ich hier her kam, oder warum, aber etwas war noch fest in meine Erinnerung gebrannt: der Kuss.

Es war erst halb sieben, aber ich sprang auf und rannte so schnell ich konnte aus dem Haus, über die Strasse und zu Gellerts Haus. Ich hatte gar keine Zeit darüber nachzudenken ob ich wirklich klingeln sollte, ich tat es einfach.
Zum Glück hörte Mrs Bagshot nicht mehr so gut, damit ich sie nicht aufweckte wenn ich immer so früh vor der Tür stand.

„Albus!" Gellert riss die Tür auf als hätte er schon auf mich gewartet und zog mich am arm mit, bevor ich etwas sagen konnte.
In seinem Zimmer schloss er schnell die Tür hinter uns und drehte sich mir zu.

„Gellert weisst du wegen gestern...du..du bist einfach nach Hause gegangen!"sagte ich und versuchte dabei nicht allzu wütend zu klingen. „Es tut mir Leid Albus" sagte Gellert und wich meinem Blick aus „Weisst du das gestern war für mich etwas... besonderes und ich dachte vielleicht habe ich dich zu sehr überrumpelt mit dem Kuss"

Ich glaube das ist das erste mal, dass ich Gellert Grindelwald verlegen sehe.
„Nein Gellert ich... Ich war nur so überrascht ich wollte etwas sagen, doch ich konnte keine Worte finden für das was ich empfand..."
Für eine Weile sagten wir beide gar nichts. Doch dann flüsterte Gellert so leise dass ich nicht wusste ob ich es hören sollte: „Ich würde es gerne nochmal tun"

Ich wusste nicht was jetzt zu sagen war, aber ich ging einen Schrtt auf ihn zu und küsste ihn. Es fühlte sich noch immer genau so gut an wie gestern, wenn nicht sogar besser!
Wir lösten uns für eine Sekunde voneinander um nach Luft zu schnappen. Ich sah Gellert für einen Moment in seine verschieden farbenen Augen und verlor mich darin, bis er mich erneut küsste. Erst war er ganz sanft doch dann drückte Gellert mich gegen die Wand und presste sich förmlich auf mich. Seine Hände fuhren energisch durch meine Haare während ich nur perplex dastand und nicht wusste wohin mit mir. Deshalb tat ich einfach das was sich gerade gut anfühlte, ich schlung meine Arme um ihn und krallte mich in seinem Hemd fest.

Ich wusste nicht wie lange das so ging bis wir uns wegen Luftmangel von einander lösen mussten.
„Das war unglaublich!" sagte ich und liess mich wieder auf das Bett fallen. „Es tut mir leid aber du wirst hier nicht mehr lange liegen können" meinte Gellert und setze sich neben mich. Ich blickte ihn fragend an.
„Ich muss nachher noch etwas wichtiges erledigen" sagte er. 
„Was denn?"
„Das wirst du noch bald sehen" versicherte er und zwinkerte mir zu. Na toll, jetzt wollte ich es umso mehr erfahren.
„Tut mir leid Albus" sagte er während er schon dabei war seine Tasche zu packen. Ich setze mich auf und umarmte ihn von hinten.
„Nur noch ein paar Minuten?" flüsterte ich. Gellert drehte sich um und sah mich ernst an. „Ich muss jetzt wirklich gehen Albus"
„Okay, dann gehe ich eben..." sagte ich gespielt traurig um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, aber Gellert durchschaute mich natürlich. Er legte seine Hände hinter meinen Kopf und zog mich zu sich. „Wir sehen uns morgen wieder versprochen!" versicherte er mir und küsste mich zum Abschied.

Als ich nach Hause kam sass Ari drinnen alleine am Küchentisch. Sie sah mich lächelnd an. Ich wollte sie gerade begrüssen doch...
„Bist du mit Gellert zusammen" Was? Ich wusste nicht was sagen oder tun, ich war in einer schockstarre gefangen und sah Ariana erschrocken an. Es fühlte sich an als würde ein Blitz von der Decke kommen und direkt in mich einschlagen. Das konnte doch nicht sein!
Ich war den Tränen nahe aber Ari lachte nur.
Dachtest du etwa ich würde es nie merken?" fragte sie mich. „Ich habe doch schon viel früher gemerkt dass du dich immer so anders verhältst wenn es um Gellert geht. Ich bin kein kleines Kind mehr ich weiss was Liebe ist" Ich sah nur bedrückt zu Boden.

„Und jetzt? Hasst du mich?" flüsterte ich und sah zu ihr auf. Da begann Ari nur furchtbar an zu lachen. „Warum sollte ich dich denn hassen? Ich will nur das du glücklich bist" Da bist du ja schon um einiges reifer als Aberforth... dachte ich nur.
„Danke" Ich ging auf sie zu und umarmte sie fest. Manchmal vergass ich echt, was eine gute Schwester ich doch hatte.

„Hab ich was verpasst?" platzte Aberforth herein und unterbrach somit die schöne Stimmung.
Ich sah Ari nur mit dem „sags-ihm-bloss-nicht-Blick" an, aber leider war Ariana nicht sonderlich gut darin Blicke, Gesten und allgemein Soziale Situationen zu erkennen und wie andere Menschen danach zu handeln. „Jaa! Albus und Gellert sind endlich zusammen!"

Man konnte förmlich das Lächeln aus Aberforths Gesicht schwinden sehen mit jedem Wort, welches Ariana sagte. „D-Du bist was?!" Er kam langsam auf mich zu und als Ariana erkannte wie wütend er war fragte sie: „Warum freust du dich denn nicht darüber?" Doch das schien meinen Bruder nur noch mehr zu verärgern. „Du bist noch zu jung um das zu verstehen, geh auf dein Zimmer" Ängstlich nickte sie und ging schnell davon. „Wie konntest du ihr dass nur erzählen?" rief er, „Unsere kleine Schwester so zu verstören! Du weisst doch dass sie nicht mit solchen Sachen umgehen kann!"
„A- aber sie hat sich doch darüber gefreut" versuchte ich zu erklären, „ausserdem hatte sie es selbst herausgefunden.
„Dass ist ja noch schlimmer! Sie hat doch nicht etwa gesehen wie du und er..?" Ich spürte wie mir langsam Tränen in die Augen stiegen, aber ich durfte keine Schwäche vor ihm zeigen.
„Schon allein bei der Vorstellung muss ich fast kotzen! Du wiederst mich an!" Jetzt konnte ich es nicht mehr zurück halten. Ich drehte mich von ihm weg und rannte zur Tür hinaus.
„Ja renn du nur weg, wie du es immer machst!" hörte ihn noch rufen.

Ich wusste das Gellert nicht da war, deswegen lief ich einfach den Weg der zum Wald führte entlang. Ich wollten zur Lichtung im Wald gehen und mir wohl oder übel alleine darüber weinen.

„Ist etwas passiert?" Ich hörte die so vertraute Stimme und sah auf. Ich fiel weinend in Gellerts Arme und es dauerte einige Minuten bis ich mich beruhigt hatte, doch dann begann ich zu erzählen.

„Dieser Arsch! Ich mache in fertig!" „Nein dann wird alles nur noch schlimmer!" rief ich und hielt ihn zurück. Gellert öffnete den Mund um etwas zu sagen, entschied sich dann jedoch dagegen. „Kann ich heute vielleicht bei dir schlafen?" fragte ich vorsichtig. „Natürlich! Ich lasse dich doch nicht zurück in diese Hölle wandern!" versicherte er mir.

Wenn ich nicht so durch den Wind wäre, hätte ich daran gedacht ihn zu fragen was er hier machte, aber ich ging wortlos mit Gellert mit zu seinen Haus. Den restlichen Abend lang blieb die Stimmung im Keller.

The Greater Good | GrindeldoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt