Lucas sah, dass sein Vater auf sie zukam. ,,Ich...muss Max kurz...helfen", sagte Saphira, doch Lucas wusste, dass sie ihn und seinen Vater nur alleine lassen wollte. Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander. ,,Was hat Saphira dir über die Rudel erzählt?", fragte Daniel (so heißt Lucas Vater) irgendwann. ,,Eigentlich nichts", antwortete Lucas, ,,Wie wärs wenn du mir über die Rudel erzählst?" Daniel war einverstanden, sie setzten sich vor der Eiche, an der die Pferde angebunden waren und Daniel begann zu erzählen:
,,Hier in der Gegend gibt es schon sehr, sehr lange 2 Wolfsrudel und seit diese Rudel existieren, besitzen sie eine Höhle voller Edelsteine und einem magischen Edelstein. Jedes Rudel besitzt einen anderen Edelstein. Hier in der Gegend sind es der Smaragd und der Saphir. Wir besitzen den Saphir und das andere Rudel besitzt den Smaragd. Damals waren alle im Rudel noch reine Wölfe, sie konnten sich also nicht in Menschen verwandeln, doch als die Menschen anfingen Wölfe zu jagen und auszurotten, hatten die Rudel keine Wahl. Sie mussten sich alle in Menschen verwandeln, um ihre Edelsteinhöhle zu beschützen. Sie vetwandelten sich also in Menschen, konnten sich aber kontrolliert in Wölfe und wieder zurück verwandeln. Nur an Vollmond, wenn der Mond über der Edelsteinhöhle steht, verwandelten sie sich, auch wenn sie es nicht wollten. So ist es bis heute." Gespannt hörte Lucas seinem Vater zu, aber immer wenn er den Smaragd erwähnte, nahm seine Stimme so einen merkwürdigen Tonfall an, den Lucas so deutete, dass Daniel die Wölfe mit dem Smaragd nicht leiden konnte. ,,Du...magst das Rudel mit dem Smaragd wohl nicht besonders oder?", fragte Lucas vorsichtig, denn er hatte ein bisschen Angst etwas falsches zu sagen. Daniel seufzte. ,,Das geht uns allen so", sagte er schließlich. Fragend sah Lucas ihn an. ,,Und warum?", fragte er. ,,Äh...naja...es gibt einen Streit zwischen unserem Rudel und dem Smaragdrudel, der etwas mit dem Streit vor...14 Jahren zu tun hat", erklärte Daniel und sah seinen Sohn unsicher an. Lucas verstand diese Unsicherheit zunächst nicht, doch dann wusste er, warum Daniel so verunsichert war. ,,Bist du...deswegen....gegangen?", fragte Lucas stotternd. Daniel nickte. ,,Am besten erzähle ich dir alles von Anfang an, damit du es verstehst", sagte er, Lucas nickte und Daniel begann (schon wieder) zu erzählen.
,,Also...deine Mutter habe ich in einem Café in der Stadt das 1. Mal getroffen. Zu dieser Zeit gab es keinen Ärger mit anderen Rudeln. Wir haben uns öfter in dem Café getroffen und uns näher kennengelernt. Helen war... einfach anders als alle anderen. So liebevoll und fürsorglich...naja...jedenfalls...wir haben uns verliebt, sind irgendwann zusammen gezogen und dann kamst du. Alles war perfekt...nur...Helen wusste nicht dass ich ein Wolf bin. Ich wollte es ihr unbedingt sagen, doch ich wusste nicht wie und als ich endlich die richtigenWorte gefunden hatte, kam der Streit mit dem Smaragdrudel. Hector, also unser Alphawolf, rief mich genau an dem Abend an, als ich es ihr sagen wollte. Ich verstand wie ernst die Lage war und musste so schnell wie möglich aus der Stadt. Denn in der Stadt leben viele Smaragdwölfe, da ihr Revier direkt an die Stadt grenzt und wenn sie mich gefunden hätten, hätten sie mich und im schlimmsten Fall auch noch Helen und dich gefangen genommen oder vielleicht sogar getötet. Ich sagte Helen, dass ich auf eine dringende Geschäftsreise müsste und verließ am nächsten Tag die Stadt. Ich beschloss vorerst jeden Kontakt zu euch abzubrechen und als der Streit nach 2 Monaten endlich vorbei war, blieb ich hier. Ich dachte du wärst ohne mich einfach besser dran, aber bitte glaub mir... dich und deine Mutter zurückzulassen, war die schwerste Entscheidung meines Lebens. Ich wollte euch nicht verlassen, aber ich dachte es wäre besser so..." Lucas konnte sehen, dass es Daniel sehr schwer fiel ihm das zu erzählen und deshalb wollte er ihn unbedingt auf andere Gedanken bringen. Er wollte gerade etwas sagen, als Saphira zu ihnen kam. ,,Alles okay?", fragte sie, als sie Daniels bedrücktes Gesicht sah. ,,Klar", sagte Lucas und Daniel lächelte sie an, auch wenn es nur ein falsches Lächeln war.
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Wolfsverwandlung / Buch 1
WerewolfDer 15jährige Lucas zieht mit seiner Mutter zu seiner Tante aufs Land. Lucas ist überhaupt nicht begeistert, doch als er die gleichaltrige Saphira trifft und sich in sie verliebt, beginnt das größte Abenteuer seines Lebens. Denn Saphira hütet ein gr...