,,Wann sind wir endlich da?",fragte Lucas nun schon zum tausendsten Mal. ,,In 10 Minuten",antwortete seine Mutter Helen. Lucas seufzte erleichtert und sah aus dem Fenster des schwarzen Audis, indem er jetzt schon seit ca. 2 einhalb Stunden saß. Korn-,Raps- und Sonnenblumenfelder zogen vorbei. Felder hatte Lucas vorher nur selten gesehen, denn er hatte, zusammen mit seiner Mutter, in einer Wohnung in der Stadt gelebt. Bis Helen ihm vor einem Monat gesagt hatte, dass sie umziehen würden und zwar zu seiner Tante Emily und seinem Onkel Thomas aufs Land (genauer gesagt auf einen Reiterhof). Lucas hatte versucht es Helen auszureden, doch sie war dabei geblieben. ,,Die Miete hier in der Stadt wird immer teurer und da ich im Moment keine Arbeit habe, kann ich sie bald nicht mehr zahlen. Außerdem tut uns die Landluft gut und Emioy hat gesagt, dass jeder von uns ein eigenes Pferd bekommt", hatte Helen gesagt. ,,Super, Pferde", hatte Lucas gedacht, ,,dabei kann ich noch nicht mal reiten." Am Freitag hatte er sich von seinen Lehrern und Mitschülern verabschiedet. Jan, sein bester Freund, war am Morgen noch einmal gekommen und hatte ihnen beim einladen der Koffer geholfen. Der Abschiede war Lucas sehr schwer gefallen, denn Jan und er waren seit dem Kindergarten unzertrennlich. Er hatte Jan versprochen, ihm jeden Tag über WhatsApp zu schreiben, was er alles erlebt hatte.,,Hinter diesem Wald müsste es sein", sagte Helen und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Groß und ein bisschen bedrohlich ragten die Bäume auf beiden Seiten der Landstraße in den Himmel. Plötzlich sprangen, wie aus dem Nichts, ein paar Rehe auf die Straße. Helen konnte das Auto gerade noch rechtzeitig zum Stehen bringen. ,,Das war knapp",meinte sie. Lucas nickte nur und starrte in den Wald, um sicherzugehen, dass keine weiteren Rehe auf die Straße sprangen. Kurz darauf entdeckte er etwas zwischen den Büschen am Rand des Waldes. Er dachte schon es wäre ein Reh oder ein Fuchs, da starrten ihn zwei saphirblaue Augen an. Lucas starrte einfach zurück, doch irgendwie fühlte er sich mit diesem Tier verbunden, zwar nur ganz,gant schwach, aber er fühlte die Verbindung zwischen ihm und dem unbekannten Tier mit den saphirblauen Augen. Jetzt verschwand das Tier und somit konmte er nicht herausfinden was für ein Tier das gewesen war. Helen fuhr weiter und nachdem sie aus dem Wald heausgefahren waren ( es war ein großer Wald), bog Helen auf eine Schotterstraße ein, die zu ihrem neuen Zuhause führte. Der Schotter knirschte unter den Autoreifen.Das Eingangstor stand offen und sie fuhren auf den großen Hof. Links von ihnen befanden sich das große Wohnhaus und der Pferdestall. Rechts befanden sich unzäglige Koppel und am anderen Ende des Hofs, konnte man den Reitplatz, die Reithalle und 2 weiter Häuser erkennen, die wahrscheinlich für Feriengäste gedacht waren.
Lucas schnallte sich ab und stieg aus. Da ging auch schon die Haustür auf und Emily,Thomas,Mike und Lea kamen auf sie zu. Emily war wirklich die beste Tante der Welt, denn sie war immer für einen da, wenn man sie brauchte. Emily sah Helen ziemlich ähnlich, obwohl sie ein Jahr jünger war als Helen. Thomas war vom Charakter her so ähnlich wie Emily. Nett, hilfsbereit,fast immer fröhlich und öfters auch witzig ☺. Im Gegensatz zu Emily hatte er aber mittelbraunes Haar, genauso wie Lucas Cousin Mike, der ihn gerade begrüßte. Mike war ein Jahr älter als Lucas und das sah man auch an der Größe, denn Mike war inzwischen fast so groß wie sein Vater Thomas und sah diesem auch sonst ziemlich ähnlich. Lea war genauso alt wie Lucas, aber mindestens einen Kopf kleiner als er. Lea hatte dasselbe dunkelblonde Haar wie Helen und Emily, aber die Augenfarbe wie Thomas und Mike. Lucas hatte als einziger dunkelbraunes Haar und dunkelbraune Augen.Die Haar- und Augenfarbe hatte er von seinem Vater geerbt, den er aber nie kennengelernt hatre, weil er, wie Helen ihm einmal erzählt hatte, als er nachgefragt hatte, als Lucas ein Jahr alt gewesen war, auf eine Geschäftsreise gegangen war und nie zurückgekehrt war. Helen glaubte, dass Daniel, so hieß Lucas Vater, dort eine andere Frau gefunden hatte und sie geheiratet hatte. Nachdem Lucas alle begrüßt hatte, holte er seinen Koffer und seine Tasche aus dem Kofferraum und folgte Emily in das große Wohnhaus. Lucas war hier schon einmal an Weihnachten gewesen und irgendwie hatte er alles etwas größer in Erinnerung, was wahrscheinlich daran lag, dass er damals erst 6 Jahre alt und somit viel kleiner gewesen war. Er stellte seine Sachen in die große Eingangshalle und lief noch einmal nach draußen um auch das restliche Gepäck ins Haus zu tragen. Als alles schließlich im Haus war, schleppten sie es noch eine Treppe hinauf, die zu Helens und Lucas Zimmern führte. Oberhalb der Treppe befand sich ein kleiner Flur, aus dem zwei Türen in Schlafzimmer und die anderen zwei in Badezimmer führten. Lucas betrat seine neues Zimmer und stellte sein Gepäck vor sein Bett. Das Zimmer war etwas größer als sein vorheriges und genauso wie er es sich vorgestellt hatte. Das Zimmer hatte 2 Fenster. Vor dem einen Fenster stand sein Schreibtisch und daaneben sein Bett. Neben seinem Bett befand sich das 2. Fenster und auf der anderen Seite des Fensters stand sein Kleiderschrank. Auf der anderen Seite des weiß gestrichenen Kleiderschranks stand ein gemütliches, grau-blaues Sofa und ein kleiner Fernseher auf einer Kommode. Helen hatte ihm erlaubt, einen eigenen Fernseher zu bekommen. Neben der Tür stand noch ein Bücherregal. (Er hatte Emily genaue Anweisungen gegeben, wie ein Zimmer aussehen sollte.)Lucas begann seinen Koffer auszuräumen und legte alles halbwegs ordentlich in seinen Kleiderschrank.
2 oder 3 Stunden später rief Emily zum Abendessen. Lucas lief nach unten in die Küche und half Emily noch kurz beim tischdecken. Als alle da waren, aßen sie zu Abend. Danach erzählten sie, was sie alles erlebt hatten, spielten Karten und sahen sich einen Film an. Als der Film zuende war, wünschtensie sich eine gute Nacht und gingen ins Bett, denn es war inzwischen fast halb 11 Uhr. Lucas schrieb Jan noch kurz über WhatsApp: Bis jetzt ist nichts aufregendes passiert. Ich schreib dir morgen mehr. Gute Nacht.
Dann legte er sich schlafen.
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Wolfsverwandlung / Buch 1
LobisomemDer 15jährige Lucas zieht mit seiner Mutter zu seiner Tante aufs Land. Lucas ist überhaupt nicht begeistert, doch als er die gleichaltrige Saphira trifft und sich in sie verliebt, beginnt das größte Abenteuer seines Lebens. Denn Saphira hütet ein gr...