Kapitel 26

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Lucas erklärte Saphira und Max schnell was passiert war. ,,Max, du bleibst hier und bringst sie sicher nach Hause. Saphira und ich gehen schon vor und helfen Dad", sagte Lucas. Max nickte und Lucas und Saphira liefen los.
Saphira und Lucas rannten durch den Wald. Lucas war erstaunlich schnell. Fast so schnell wie ein vollblütiger Wolf. Schließlich erreichten sie den Reiterhof. Die Geräusche des Kampfes waren deutlich zu hören. Sie kamen gerade aus dem Wald, als Lucas bemerkte, dass das Hoftor geschlossen war. ,,Das Tor ist zu", sagte er im Laufen zu Saphira. ,,Wir klettern über die Mauer", sagte Saphira und beschleunigte noch einmal ihren Schritt. Lucas tat dasselbe. Kurz darauf standen sie auf der Mauer. Mitten auf dem Hof kämpften Vanessa und Daniel immer noch gegeneinander. Daniel kämpfte tapfer, doch man konnte sehen, dass er am Ende seiner Kräfte war. ,,Geh zu Mum und sag ihr sie soll das Tor öffnen, damit die anderen rein können", sagte Lucas und sprang ohne auf eine Antwort zu warten von der Mauer. Dann rannte er zu den kämfenden Wölfen. Vanessa setzte gerade zum Sprung an. Lucas sprang vom Boden ab und verwandelte sich im Flug in einen Wolf. Er stieß Vanessa zur Seite und sie überschlug sie einmal. Doch das machte sie nur noch wütender. Sie rappelte sich wieder auf und ging auf Lucas los. Sie versuchte ihn mit der Pfote zu treffen, doch Lucas wich jedem ihrer Schläge geschickt aus. Einem kinnte er jedoch dann nicht mehr ausweichen und Vanessas Krallen bohrzen sich in seine rechte Schulter. Lucas heulte auf vor Schmerz und taumelte zurück. Vanessa war so auf Lucas fixiert, dass sie nicht bemerkte wie Daniel Anlauf nahm und sie zur Seite stieß. Sie hatte sich gerade wieder aufgerichtete, als ein triumphierendes Heulen aus dem Wald erklang. Alle, bis auf Helen natürlich erkannten sofort, dass es das Saphirrudel war, das da heulte. Vanessa sah geschockt aus. ,,Nein. Nicht schon wieder. Unser Alpha ist tot", sagte sie fassungslos und rannte vom Hof in den Wald. (Saphira ist inzwischen bei Helen und Helen hat das Tor geöffnet) Daniel und Lucas verwandelten sich in Menschen und gingen zum Haus. Helen starrte beide fassungslos, geschockt und ängstlich zugleich an. Es herrschte betretenes Schweigen. Lucas hielt die ganze Zeit seine linke Hand auf seine Wunde an der rechten Schulter. Es schmerzte höllisch, doch Lucas versuchte sich nichts anmerken zu lassen. ,,Ich würde gerne deine Wunde verarzten", sagte Saphira schließlich zu Lucas. ,,Es geht schon", wehrte Lucas ab und bewegte seinen Arm ein bisschen. Doch das war ein Fehler. Kaum hatte er den Arm bewegt, durchzuckte ihn such schon der Schmerz und er verzog das Gesicht. Saphira sah ihn streng an und schob ihn in die Küche. Kurz darauf kam sie mit einem Verband in der Hand zu ihm und schloss hinter sich die Tür. Sie legte den Verband auf den Tisch, dann lief sie zum Waschbecken, füllte eine große Schüssel mit Wasser, nahm noch ein Tuch mit und stellte alles auf den Tisch. Sie machte einw Handbewegung, die soviel bedeutete wie setzt dich hin. Lucas setzte sich auf einen Stuhl und Saphira schob einen anderen Stuhl so zurecht, dass sie vor ihm saß. ,,Zeig mal her", sagte sie und Lucas nahm seine Hand, die inzwischen voller Blut war, vorsichtig von der Wunde. Die Wunde war nicht tief, blutete aber trotzdem stark. Saphira nahm das Tuch und tauchte es in die Schüssel mit Wasser. Sie säuberte Lucas Arm, da dieser ebenfalls voller Blut war, zumindest im Schulterbreich. Dann nahm sie den Verband und wickelte ihn vorsichtig um die Wunde. ,,Glaubst du, du kannst den Arm jetzt bewegen?", fragte sie ihn. Lucas versuchte, seinen Arm zu bewegen, doch wenn er den Arm auch nur ein oaar Millimeter bewegte, durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Lucas schüttelte den Kopf und Saphira nickte verständnisvoll. Sie nahm seine linke Hand und hielt sie über die Wasserschüssel. Mit der anderen nahm sie das Tuch und entfernte das Blut von Lucas Hand. Als sie fertig war, reichte sie ihm ein Handtuch. ,,Was hast du dir dabei gedacht? Du könntest viel schlimmer verletzt oder sogar tot sein", sagte Saphira. ,,Ich weiß. Ich dachte nur ich müsste Dad irgendwie helfen...", antwortete Lucas. ,,Das verstehe ich ja. Ich mache dir deswegen auch keine Vorwürfe. Aber du...hast das Gesetz gebrochen, genauso wie Daniel", sagte sie und in ihrer Stimme lag ein bisschen Traurigkeit. ,,Ich wollte das Gesetz nie brechen, aber im Moment ging es nicht anders. Wer weiß was passiert wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte", sagte Lucas. Von draußen hörten sie die Stimmen von Saphiras Eltern,Max und Lucas Familie. ,,Wir sollten glaube ich mal wieder zu den anderen gehen",meinte Lucas, doch Saphira sah ihm an, dass er es ungern tat. ,,Keine Sorge, wir kriegen dass mit dem Gesetz irgendwie hin", sagte Saphira aufmunternd und legte ihre Hand kurz auf seine. Lucas spürte wieder dieses beruhigende Kribbeln in seinem Körper. Saphira zog ihre Hand wieder weg und sie gingen gemeinsam in die Eingangshalle.

Wolfsverwandlung / Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt