Solangelo~Oneshots

Son Of A Preacher Man

!Vorsicht! Leichter Smut, der aber schnell unterbrochen wird (Wills Mutter platzt rein)

,,Papa, warum musstest du eigentlich unbedingt die Stelle in San Leanna annehmen? Da wohnen 5000 Menschen! Was soll ich da bitte machen? Ich bin zwar nicht sonderlich sozial, aber selbst für mich wird das ein neuer Abgrund sein. Bei so wenig Beschäftigungsmöglichkeiten kann ich gleich lernen, mir einen selbst zu blasen!", pflaumte ich von der Rückbank aus.

Meine Mutter gab mir mit ihr behandschuhten Hand einen Klaps auf meine Hand und gab mir so einen ,,Benimm dich oder du bleibst auf deinem Zimmer und verhungerst"-Blick.

,,Nicola, ich habe es dir schon tausend mal gesagt. Das ist für uns beide eine gute Möglichkeit. Für mich ist es eine gut bezahlte Stelle und du kannst in San Leanna diese sündhaften Gedanken vergessen. Solltest du auch nur wagen, eins dieser äußerst verdorbenen Dinge vor den Einwohnern und Kirchenbesuchern auszusprechen, so wird dies äußerst dramatische Folgen haben. Du bist dir ja sicherlich meiner Pläne, dich auf ein katholisches Internat zu schicken, bewusst.", der Ton meines Vaters war ernst, wie immer.

Darauf antwortete ich nichts mehr. Ich habe das Diskutieren schon lange aufgegeben, schließlich bin ich mittlerweile kein kleines Kind mehr, das denkt, dass es von seinen Eltern geliebt werde, obwohl noch nicht einmal Gott seine Taten als vertretbar empfindet. Für die restliche Fahrt schaute ich aus dem Fenster hinaus.

Nun kann ich wahrlich behaupten, dass dieser Kaff eins der langweiligsten Dörfer ist, die ich je gesehen habe. Alle Häuser sahen gleich aus und diese braunen, ausgetrockneten Stöckchen, die wohl Bäume sein sollten nahmen mir auch die letzten 0,25% meiner noch vorhandenen Motivation. Diese Äste würden in nur wenigen Sekunden für die nächsten Jahre meine berauschende Aussicht aus dem Fenster sein. Als wir das Haus betraten, war es bereits komplett nach den Wünschen meiner Eltern eingerichtet. Die armen Umzugshelfer*innen, die ihren Arsch abrackern mussten, damit der geliebte Herr Pastor seine kostbaren Hände nicht schmutzig machen muss.

Sobald ich mein Zimmer betrat, hätte ich kotzen können. Die Möbel waren alle in Ordnung und auch die, die ich haben wollte, aber mein Vater hat wohl veranlasst, dass mehrere Bibelexemplare und weiterer Kirchenkram bereits in die Regale gestellt wurde. Anstelle meiner üblichen Bandplakate hingen nun Poster mit Aufschriften wie ,,Jesus liebt dich" oder solche wie dieses Meisterwerk: ,,Uranismus ist gegen das Universums!".

Klar, als ob es die grünen Pisser vom Mars juckt, ob ich gerne schwänze lutsche oder meine Zunge in Vaginas stecke - natürlich erst nach der Ehe.

Innerhalb von wenigen Sekunden lagen die Poster feinsäuberlich zerrissen auf dem hellen Parkett. Ich stopfte sie in den leeren, rumstehenden Amazon Karton und machte mich anschließend, eine leise Melodie pfeifend, auf den Weg zu unseren Nachbarn, um mal nachzufragen, ob sie noch Platz in ihrer Mülltonne haben. Ich klingelte. Nur wenige Sekunden später öffnete mir ein blonder Typ Mitte 30 die Tür.

,,Hallo! Du bist sicherlich Nicola di Angelo, Hades Sohn. Ich arbeite in der örtlichen Kirche als Diakon."

,,Genau der bin ich, Mr.-"

,,Solace. Aber nenn mich ruhig Apollo."

Ich dachte, in den zehn Geboten steht, dass man keine weiteren Götter haben soll?

,,Ich kam eigentlich, weil ich mal fragen wollte, ob Sie vielleicht noch Platz in Ihrer Mülltonne für diesen Karton haben. Unsere ist randvoll."

,,Natürlich haben wir das. Gib mir einfach den Karton."

,,Danke, Sir."

PoV Will:

Unwillig trat ich vor die Tür, auf dem Weg meinen Papiermüll wegzuwerfen. Ich musste mein ganzes Zimmer aufräumen und auf Knien schrubben, da heute die scheiß Familie des Pastors und er selbst nach dem Gottesdienst zum Mittagessen vorbeikommen. Als ich die blaue Tonne öffnete, sah ich den Karton, über den mein Vater vor ein paar Tagen gesprochen hatte. Mich packte die Neugier. Ich wollte unbedingt wissen, was da drinnen war. Also schnappte ich mir den Pappkarton und trat den Rückweg ins Warme an. Ich brauchte ewig, bis ich zumindest zwei der dutzenden Plakate zusammen gepuzzelt hatte. Die Titel trafen mich wie geworfene Steine.