Tagebuch Eintrag Nummer 9

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Doch diese Fährte führte in ein leeres nichts. Er hatte uns in die Irre geführt. Wieso wunderte es mich nicht, dass Pan gut im Spuren verwischen war? Voller Wut weil ich endlich hier weg wollte, schreite ich drauf los. „ARRRRRGH!" schrie ich also und schlug mit meiner Faust in einen der Bäume. Wir würden sie nie wieder finden.... Das war sicher... Natürlich blieb das Ganze nicht lange unbemerkt und ich merkte wie jemand mich davon abhielt, weiter in einen Dschungelbaum zu schlagen. Es war eindeutig Killian der da gerade meine Arme festhielt. Am liebsten hätte ich ihm jetzt die Fresse piliert, doch dazu war ich zu sehr darauf fokussiert verdankt noch mal eins Pan zu finden. Soll ich mal ganz ehrlich sein? In den vielen Büchern die ich gelesen und den vielen Geschichten die ich gehört hatte, kam mir Peter Pan viel sympathischer rüber. „Es hilft nicht wenn du gegen einen Baum schläfst, glaub mir." sagte Killian zu mir und ich zwang mich langsam dazu, meine Arme wieder runter zu lassen und meine Fäuste wieder zu Händen zu lockern. „Ich wünschte es würde helfen. Ich hasse ihn. Er hat Henry. Solange er Henry hat, wird er ihn quälen.... Nur ich darf das. Der Kerl nimmt mir meine Privilegien weg." brummte ich vor mich hin und ging mit den Anderen weiter. Da blieb auf einmal meine Mum stehen und setzte sich. Wieso tat sie das? Und woher hatte sie auf einmal eine Karte von Neverland? „Ähm... ich will ja nicht stören, aber... wir müssen weiter solange sein Lager noch dort ist wo es vor fünf Sekunden war..." sagte ich ein wenig verwirrt zu ihr und wollte auf die Karte schauen, doch die war vollkommen nutzlos, weil auf ihr drauf gar keine Landschaft eingezeichnet war. „Was soll das sein? Ein Scherz?" fragte ich sie mit hochgezogenen Augenbrauen, weil sie immer noch auf die leere Karte starte. „Die hat mir Pan gegeben. Er sagte sie offenbart mir erst dann wo sein Lager ist, wenn ich zugebe was ich am meisten Leugne..." erzählte sie mir die Geschichte darüber. „Aber das Thema hatten wir doch schon Emma..." mischte sich auf einmal die Böse Königin ein. Interessiert hebte ich meinen Kopf und schaute sie an. „Das was du am meisten leugnest seit wir dich kennen, ist es das du die Retterin bist..." ergänzte Snow White. Da kam mir plötzlich ein ganz komischer Gedanke. „Was ist, wenn es nicht das ist was er meinte, sondern etwas was sie schon viel länger leugnet?" fragte ich also in die Runde und erntete unwissende fragende Blicke. „Naja... ich leugne schon seit meiner Geburt zum Beispiel das ich eine Waise bin... aber du warst auch einst eine Waise. Oder lieg ich da falsch Emma? Hast du nicht geleugnet, dass deine Eltern nicht mehr da draußen auf dich warten? Geleugnet, dass sie dich nicht abholen kommen würden eines Tages?" fragte ich um sie auf das zu bringen was ich meine. „Aber natürlich..." antwortete sie ganz baff als sie endlich mich zu verstehen begann. „Ich bin eine Waise. Das hatte ich immer geleugnet..." sprach sie weiter und weiter. „Aber Emma... du hast doch uns..." wollte Prinz Charming drauf losgehen, dass sie doch keine war. „Ja, aber seht ihr es denn nicht?" fragte sie sie. „Was sollen wir sehen? Emma bitte... David hat recht... du bist keine Waise..." fing auch Snow White an. Aber anscheinend war ihnen das offensichtlichste nie aufgefallen. „Ihr seid so alt wie sie." warf ich also ein wenig gelangweilt ein und alle wurden still. „Sie hat recht, ich bin fast so alt wie ihr... ihr wartet in meiner Kindheit nie da. Ihr habt verpasst wie ich die ersten Schritte gemacht habe. Habt meine Pubertät nicht mit erlebt, meinen ersten Schwarm, meinen ersten Kuss, meine erste richtige Entscheidung ohne euch... ich bin das was ich am meisten Leugne. Mum, Dad, ich bin eine Waise...." sagte sie zu ihnen und bekam Tränen bei der Wahrheit. „Ich bin ein verlorenes Kind...." ließ sie damit eine ihrer Tränen auf das Papier kommen und ruckartig bildete sich aus der Träne die Karte, wo mit einem X Pan's Lager markiert war. „Da müssen wir hin!?" beschwerte ich mich sofort, als ich sah wo wir lang mussten. „Was meinst-?" wollte Hook fragen, sah aber selbst was ich meinte. Wir mussten bei den Schatten vorbei... ein Teil der Insel, der mehr als nur ein bisschen gefährliches für uns war.
Und genau das wusste er. Das wusste Peter... Peter Pan.

„Peter. Peter Pan."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt