Kapitel 18

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Kapitel 18 - Der Kuss
**Alice POV**

Behutsam schob mich mein alter Bekannter in seine Wohnung. Er löste die Umarmung nicht. "Alles wird gut", flüsterte er immer und immer wieder und bugsierte mich in Richtung Couch. Er und ich setzten uns und ich weinte weiter. Ließ einfach alles raus.

Er fragte nicht was passiert. Er fragte nicht wegen wem ich so weinte. Er saß einfach still neben mir und hielt mich in seinen Armen. Und ich war im so dankbar. So unendlich dankbar. Er war in diesem Moment mein Held. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal heulend in seinen Armen sitze, aber jetzt ist es passiert. Und ich bin froh darüber, dass er mich festhält. Ja, Viktor Roth, war im Moment mein Fels in der Brandung.

Ich muss wohl in seinen Armen eingeschlafen sein, denn als ich aus dem Fenster sah, war es tiefe Nacht. Alles dunkel. "Hey, du bist ja wach", meinte eine Stimme hintef mir. Wieso hinter mir? Und wieso war das nicht Viks Stimme? Und Moment mal, wieso lag ich nicht mehr auf der Couch von Viktor sondern in einem Bett? Was war hier los? Ich sprang aus dem Bett und sah dann auf dieses. "Alice, alles in Ordnung?", fragte mich ein blondgefärbter Mann. Taddl. Durch das Mondlicht konnte ich die Umrisse von diesem erkennen. "Was?", fragte ich einfach nur. "Vik hat mich angerufen als du bei ihn eingeschlafen bist und gesagt, dass du beim ihm bist. Ich bin dahin und habe dich nach Hause getragen beziehungsweise in Viktors Auto und der hat uns dann Heim gefahren", erklärte Taddl ruhig. "Und wieso liegen wir dann zusammen in einem Bett?" Ich war verwirrt. "Aus dem selben Grund wie gestern." Ich klatschte mir mit meiner Hand auf die Stirn. "Man, ich bin ein Dummkopf", murmelte ich und legte mich wieder ins Bett.

Still lagen wir nebeneinander. "Taddl?", fragte ich leise, darauf bedacht falls er doch schon schliefe, ihn nicht doch zu wecken. "Hm?", kam es zurück. "Kann ich mich an dich kuscheln?", fragte leise und beschämt. "Tu was du nicht lassen kannst", murmelte er. Ich rutschte vorsichtig näher zu ihm und kuschelte mich an ihn. Meinen Kopf hatte ich auf seine Brust gelegt und meine eine Hand um seinen Bauch. "Danke", flüsterte ich. Er grummelte nur. Ich hatte mein Ohr direkt auf seinem Herzen. Es schlug schnell. Zu schnell. Taddl legte ebenfalls einen Arm um mich, welcher letzten Endes um meine Hüfte lag. Zufrieden und mit einem Grinsen im Gesicht schlief ich ein.

**Jana POV**

Urplötzlich beugte er sich vor, legte seine Hand an meine Wange und küsste mich.

Ich war schockiert, aber dennoch erwiderte ich den Kuss. Als wir uns lösten, war alles um uns herum vergessen. Die Suche nach Alice und Andre. Der Regen. Das wir eigentlich den Bruder, oder in Ardys Fall die Schwester, seiner besten Freundin beziehungsweise seinen besten Freund küssten. Ein angenehmes Kribbeln fuhr durch meinen Körper.

"Jana?", fragte Ardy. "Ardian?", fragte ich zurück. Wir standen noch immer dich beieinander. "Ich liebe dich", hauchte er. Ein glückliches Lächeln zierte meine Lippen. "Ich liebe dich auch."

**Andre POV**

"Beruhig dich", flüsterte die Stimme immer und immer wieder. Sie war so nah, aber auch so fern. "Anderson, alles ist gut. Beruhig dich. Ich bin da für dich. Okay. Alles ist in Ordnung. Beruhig dich." Ich merkte wie ich immer schläfriger wurde. Die beruhigenden Worte der Stimme brachten mich letztendlich zum Einschlafen.

"Andre, wach auf", hörte ich wieder diese Stimme. Aber dieses Mal konnte ich sie jemanden zu ordnen. Sie gehörte zu Jan. "Jan?", krächzte ich. "Anderson, ich bin hier", erwiderte er ruhig und strich mir über den Kopf. "Wasser", krächzte ich. Jan verschwand kurz und kam aber gleich wieder mit einem Glas Wasser in der Hand, dieses gab er mir. Ich entleerte es in einem Zug. "Was ist passiert?", fragte Jan mich schließlich nach unendlich langem Schweigen. Und dann erzählte ich es ihm. Alles. Die ganze Wahrheit. Jan war erstaunt und überrascht als ich endete. "Ach man, Andre. Du ...", weiter kam er nicht, denn sein Handy gab einen Ton von sich.

**Jan POV**

'Nachricht von Ardy' leuchtete auf dem Display auf. Eine WhatsApp-Nachricht.

Hey, Jan.
Ardmardy hat mir seine Handy gegeben nachdem ich ihn stundenlang genervt habe. Ich wollte eigentlich nur fragen, wie es Andre geht. Und ob du weißt was passiert ist. Ich konnte Alice noch nicht fragen, also ... wäre echt lieb, wenn du mir schreiben könntest, was passiert ist.
Jana

Ich antwortete:

Hey, Jana.
Anderson geht's soweit gut. Ich habe keine Ahnung was passiert ist. Andre gatshat es mir  nicht erzählt. Sorry.
Jan

Natürlich war das mit 'Ich hab keine Ahnung was passiert ist' gelogen. Ich wusste es. Und konnte Alice irgendwie verstehen.

He's my brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt