Die Proben klappten immer besser, besonders nach dem gestrigen Tag, als sich Takeshi für sein Verhalten entschuldigt hatte. Es war der letzte Abend vor dem Wettkampf und ich spürte, dass die Nervosität in mir immer stärker wurde. Ich war schon so oft mit den Jungs aufgetreten, aber dennoch war ich jedes Mal nervös, wenn ich die Bühne betrat. Wir saßen gerade alle in meinem Zimmer und redeten über unsere gemeinsame Zeit. Zuvor hatten wir noch darüber gesprochen, welche Songs wir beim Wettkampf präsentieren wollen. Die Jury hatte festgelegt, dass fünf Songs gespielt werden müssen. Davon sollte mindestens einer eine Ballade und einer ein instrumentales Stück sein. Wir hatten uns relativ schnell für die Stücke entschieden, die wir spielen wollten. Natürlich hatten wir diese auch geprobt.
„Erinnert ihr euch noch an die letzten Weihnachtsferien. Wir hatten uns alle am Abend des 26.12. bei uns getroffen und miteinander abgefeiert", sagte Akito. „Oh Gott, erinnere mich bitte nicht daran", sagte ich und verdeckte beschämt die Augen. „Also ich erinnere mich nur noch verschwommen an diesen Abend", überlegte Takeshi. „Klar, du warst ja auch der Betrunkenste von uns allen", lachte Hitoshi. Tetsurō schaute zu mir und wartete auf eine Erklärung. Seufzend fing ich an zu erzählen: „Wir hatten eine kleine Weihnachtsfeier nur unter uns geplant und da die Eltern von Akito und Akira an dem Abend bei Verwandten waren, haben uns die Beiden zu sich eingeladen. Nachdem wir im Keller eine Weile durch gejammt haben, hatte Akito die brillante Idee die Hausbar seines Vaters zu plündern." Akito unterbrach meine Erzählung mit einem lauten Lachen. „Es war das erste Mal, dass wir getrunken haben, deshalb hatten wir keine Ahnung was wir taten", sagte Hitoshi und grinste. „Wir haben alles durcheinander getrunken, da wir so viel wie möglich probieren wollten. Nur mein Bruder hielt sich zurück", fügte Akito hinzu. „Jemand musste ja auf euch achtgeben", knurrte Akira. „Jedenfalls war Yukiko irgendwann dermaßen voll, dass sie aufstand und anfing zu tanzen und zu singen", redete Akito weiter. Ich versteckte derweil peinlich berührt mein Gesicht hinter meinen Händen. „Ich würde dich gerne mal singen hören, Kätzchen", sagte Tetsurō und setzte ein fieses Grinsen auf. „Vergiss es, du wirst mich nicht singen hören, es klingt grauenvoll." Lachend griff er nach meiner Hand und drückte diese. „So schlimm war es eigentlich gar nicht. Während Yukiko getanzt und gesungen hat, tranken wir anderen weiter, bis Takeshi so voll war, dass er über den Couchtisch kotzte." Ich fing lauthals an zu lachen und drehte mich zu Takeshi: „Ja, daran erinnere ich mich noch gut. Du warst so dicht, dass du noch nicht mal das mitgekriegt hast." Takeshi kratzte sich verlegen am Hinterkopf und murmelte: „Wie gesagt, ich erinnere mich nicht mehr an diesen Abend. Allerdings werde ich den Morgen danach niemals vergessen, so elend hab ich mich noch nie gefühlt." „Oh ja, ich glaube das hatten wir alle an diesem Morgen gemeinsam", sagte ich und fing wieder an zu lachen. Nach und nach stimmten auch alle anderen in mein Lachen ein und wir redeten noch eine ganze Weile weiter.
Ich zog mich gerade für den Wettkampf um, als es an meiner Tür klopfte. „Kann ich rein kommen?", hörte ich Yusuke fragen. Schnell zog ich mir noch das Shirt über und antwortete mit einem „Ja". „Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass die Jungs und Herr Sato nun da sind. Sie warten unten auf dich. Mama, Kuroo und ich fahren euch hinterher, unterwegs nehmen wir noch Kenma und Yamamoto mit." Ich packte währenddessen meine Gitarre ein und drehte mich dann zu ihm um. „Gut, ich bin soweit. Gehen wir nach unten", antwortete ich. Mit jedem Meter, dem wir dem Austragungsort näher kamen, wuchs meine Nervosität weiter an und ich spielte unruhig mit meinen Fingern. Jedenfalls so lange, bis Hitoshi seine Hand auf meine legte und mich angrinste. „Offensichtlich hat sich nichts verändert, du bist vor einem Auftritt immer noch nervös. Aber sobald du auf der Bühne stehst, strahlst du eine unglaubliche Ruhe aus, die sich auf uns alle überträgt." Ich lächelte ihn an: „Ja, das wird sich vermutlich auch nie ändern. Aber ein bisschen Aufregung ist auch nicht verkehrt. Schließlich freue ich mich auch darauf mal wieder mit euch auf der Bühne zu stehen." Er nahm seine Hand wieder weg und sagte noch: „Wir freuen uns auch heute mit dir auf der Bühne stehen zu können."
DU LIEST GERADE
Die Melodie meines Lebens (Tetsurō Kuroo x Oc)
FanfictionYukiko Itō muss zusammen mit ihrer Familie von Hokkaido nach Tokyo ziehen, da ihre Mutter dort einen neuen Job angenommen hat. Anfangs ist sie gar nicht begeistert, doch mit der Zeit lernt sie ihre neue Umgebung und jemand ganz besonderen lieben. Si...