Markus Sicht:
Diesen Abend saßen wir also erneut vor unserem Lagerfeuer und warteten schon auf das Auftauchen des mysteriösen Mädchens, wir wussten nicht was es mit ihr auf sich hatte, obwohl wir versuchten, sie über die Vampire auszuquetschen. Dieses Mal wollten wir allerdings alle wach bleiben und sie keinesfalls verschwinden lasse. Plötzlich hören wir ein Knacken von Ästen und drehen uns alle ruckartig um. Es war ein junges Mädchen, nichtmal unser Alter vermutlich, sie trug tief schwarze Klamotten, ihre Augen funkelten rötlich und Blut tropfte ihr vom Mund. Sie war eindeutig ein Vampir! Raban reagierte als erstes und warf einen harten Stein nach ihr, jedoch fing sie ihn mit Leichtigkeit und grinste: "Na na, ich dachte ihr hättet bereits auf mich gewartet, werde ich nicht normalerweise höflicher empfangen?" Wir blickten uns verwirrt an, nachdem sie diese Handzeichen ausgeführt hatte. Was war das für eine Nummer? Ich musterte sie weiter und erkannte plötzlich die Ähnlichkeit zu dem Mädchen, was jede Nacht nach Hilfe sucht? "Warte, du bist jede Nacht gekommen? Du hast uns in die Irre geführt!" stellte ich fest und sie sah mir direkt in die Augen. "Nicht doch, ich helfe euch bloß, oder meint ihr wirklich ihr wärt ohne meine Hinweise auch nur halb so weit gekommen? Ihr seit kurz davor den Unterschlupf der Vampire zu finden." Schon wieder formte sie komplexe Bewegungen und Joschka verstand: "Das sind Gebärden, bist du stumm?" Unsere Angst vor ihr war trotz dem gruseligen Auftritt verschwunden, da sie nicht wirklich schrecklich war. Allerdings schüttelte sie auf Rabans Frage den Kopf und zeigte stattdessen auf ihre Ohren: "Du bist taub?" riet ich und sie nickte. "Aber wie verstehst du uns dann?" fragte Nerv und sie läuft auf ihn zu, um dann auf seine Lippen zu zeigen. "Sie kann sehen, was wir sagen..." verstand Maxi und mit einem Mal stand sie direkt hinter ihm. "Korrekt." war ihre knappe Antwort allerdings hatte sie gesprochen. "Aber du kannst doch sprechen, wieso tust du es dann nicht." war es Klettes Frage. Und nicht sie sondern ich antwortete an ihrer Stelle: "Sie spricht ungern, da es schwer ist die Sprache zu lernen und anzuwenden, wenn man sich selbst und anderen nicht hören kann, stimmts?" Sie nickte wirkte aber ein wenig überrascht. "Also kommst du nun von den Vampiren?" versicherte sich Vanessa, wieder ein Nicken, "Wieso hast du dann jede Nacht vorgespielt zu flüchten und warst morgens nie aufzufinden?" Das Mädchen hob eine Augenbraue und ich realisierte, warum sie es gemacht hatte: "Du hast uns durch die Spuren den richtigen Weg gezeigt..." "Mmh." lächelte sie. "Warum?" Vanessa ließ nicht locker. Sie flitzte kaum erkennbar einen Kreis um uns herum und ließ dann eine Kette, vor ihrer Nase baumeln. "Die ist von Leon, er ist da oder?" Erneutes Nicken. "Du hilfst uns." stellte Joschka überrascht fest. "Aber warum?" wollte er wissen. Kurz schien sie über ihre Antwort nachzudenken und meinte dann: "Er und ihr sollt nicht so leben müssen wir ich." Daraufhin nahm sie einen Blutbeutel aus ihrer Tasche und schlug ihre Zähne hinein, bevor sie in der Dunkelheit verschwand. Etwas beunruhigt fuhren wir herum, konnten sie jedoch nirgendwo mehr entdecken. "Da! Sie hat etwas fallen lassen." rief Nerv und zeigte uns einen beschriebenen Zettel. "Ihr seid fast am Ziel, folgt dem Weg etwa 300 Kilometer nach Osten und fahrt auf das südlich liegende Industriegelände, um Leon zu finden. -Y/N" las Maxi vor. "Na also damit wissen wir wo es lang geht!" Vanessa war motiviert. "Können wir ihr vertrauen?" fragte Raban und ich antwortete geistesabwesend: "Haben wir eine Wahl? Wir treffen so oder so auf Vampire, egal ob sie uns den Weg zeigt oder wir ihn selbst finden. Wir werden Leon retten. Außerdem schien sie ehrlich." In meinen Gedanken sah ich immer noch sie und das Lächeln, was sie in meine Richtung gezeigt hatte. Dieses Mädchen war besonders: Y/N.