Prolog

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POV: ???

Die Vergangenheit wird dich immer jagen, man kann ihr nicht entkommen. Wie ein dunkler Schatten auf dem Fußboden wird sie dich verfolgen, bis sie ihre Beute findet. Auch wenn du alles versuchtest sie von dir fernzuhalten und du es schaffst sie kurz auszublenden, wird sie wie ein böser Schatten auf dich warten, egal wie lange sie auch warten muss, die Vergangenheit und deine Lügen werden dich immer einholen. Sie werden versuchen dich zu verschlingen und um so länger du von ihnen wegrennst, umso größer wird das Loch, in welches du fallen wirst, umso länger wird sich dein Schatten über den Boden ziehen, desto dunkler werden die Nächte, desto kälter wirst du selbst.


Es gibt eine Sache, welche du wissen solltest, egal ob freundlich oder böse, gut oder schlecht, Held oder Bösewicht in jedem einzelnen von uns befindet sich tief im inneren ein Monster, welches nur darauf wartet, geweckt zu werden. Wenn es erwacht, wird es wie ein schlafender Vulkan plötzlich ausbrechen und sich über einen hermachen, dieses Gefühl, dieser Schmerz, diese Wut in einem kann einen entweder brechen oder zu etwas stärkerem machen. Dieser Moment, dieser Augenblick und wenn er noch so kurz ist und für einen selbst keine große Bedeutung hat, kann dein ganzes selbst verändern, oft brauch es nur eine kleine Tat, welche alles auf den Kopf stellen kann.

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Der Hogwarts Express rast langsam über die in Nebel gehüllten Felder, das Wetter ist für diese Jahreszeit außergewöhnlich kalt und ungemütlich, generell herrscht eine recht trübe Stimmung, welche sich keiner so recht erklären kann. In einem der hintersten Abteile des Zuges sitzt ein Junge mit etwa 16 Jahren, sein schneeweißes Haar hängt ihm ins Gesicht, darunter blitzen seine eisblauen Augen hervor, die jeden und alles zu durchdringen scheinen. Die Haut des Jungen ist so blass, dass sie fast schon weiß scheint. Sein Gesicht ist schmal, er hat definierte Wangenknochen und ein Lächeln ziert nur selten seine Lippen. Sein Erscheinungsbild ist fast etwas angsteinflößend. Er ist niemand geringeres als der Enkel des berühmten Schwarzmagiers Gellert Grindelwad, Silias Grindelwald.

Kaum jemand wagt es auch nur einen Blick in das Abteil zu werfen, die die es dennoch wagen erhalten einen eiskalten Blick, welcher einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Im ganzen Zug wird über ihn getuschelt. Die Furcht, welche er ausstrahlt und der Respekt, welcher ihm erwiesen wird, lassen Silias hin und wieder hämisch Grinsen.

Müde richtet sich der Junge auf als der Zug langsam innehält. Langsam schleicht er aus dem Abteil, er merkt wie sich alle Blicke auf ihn richten, einige Schüler tuscheln hinter seinem Rücken über ihn. Schon bald wird sich herausstellen in welches Haus er sortiert wird. Silias wurde in den letzten Jahren von seinem Vater, einem hochangesehenen Manne, welcher sich aber aus der Öffentlichkeit zurückzog, zu Hause unterrichtet. Nun aber sah es Dumbledore für nötig den Jungen in Hogwarts auszubilden, um sein Potenzial, in seinen Augen, vollständig ausschöpfen zu können...

Träge steigt Silias zusammen mit anderen Schülern in eines der Boote, welche zum Schloss führen. Ihm sticht plötzlich ganz besonders ein etwas kleinerer Junge ins Auge... Das schwarze, verwuschelter Haar, die grünen Augen und die Blitznarbe... kein Zweifel es musste Harry Potter sein. Dieser sieht Silias mit zusammengekniffenen Augen ernst an. Zu der rechten Harrys sitzt ein Mädchen mit unordentlichen braunen Haaren, welche Silias besorgt mustert, zu der linken sitzt ein rothaariger Junge, dieser funkelt ihn verächtlich an. „Weasley" entwischt es Silias Zunge. Er kannte den Jungen nur zu gut, oft hatte Vater ihm von den, in seinen Augen Verrätern, den Weasleys berichtet.

Als das Boot ankert begeben sich die Schüler langsam zur großen Halle. Silias hält sich eher zurück und wird von einer etwas älteren Hexe mit spitzten Hut zu den Erstklässlern gestellt. Hochnäsig rümpft er die Nase. Er kennt das Prozedere aus den Geschichten von Vater und wartet bis sein Namen ertönt. Alle Augen sind nun auf ihn gerichtet.

Langsam schleicht er nach vorne und setzt sich auf den Stuhl. Der sprechende Hut wird auf sein Haupt gesetzt und sofort beginnt er den Jungen zu durchleuchten. „Hmm wen haben wir denn da... interessant ein Grindelwald... schwierig, schwierig... dein Verstand ist so scharf, dass man sich daran schneiden könnte, deine Sinne sind ausgeprägt und eine machtvolle Aura geht von dir aus... dein Ehrgeiz und deine Arroganz erinnern mich an jemanden, aber wo steck ich dich hin? Am Ende wird es wohl... SLYTHERIN.

Von einem der Tische ertönt lautes grölen. Albus Dumbledore schließt bedenklich die Augen. Träge schleicht Silias zum Tisch, wo er zugleich von allen begrüßt wird. Ein Junge mit ebenfalls fast weißem Haar und blasser Haut stellt sich als Draco Malfoy vor. Silias lugt zu einem anderen Tisch, auf welchem die drei Personen vom Boot sitzen, Harry Potter schaut ihm direkt in die Augen, das Mädchen neben ihm schaut ihn besorgt an. Langsam dreht sich Silias zu Draco: „wer ist das Mädchen neben Potter?". Draco braucht nicht lange, um zu verstehen wen er meint und murmelt verächtlich: „das ist Hermine Granger ein Schlammblut, halt dich fern von denen". Bei dem Wort zuckt Silias zusammen, auch wenn sein Großvater ein dunkler Schwarzmagier war, so ist sein Vater trotzdem ein guter Mann, welcher seinen Jungen so erzog, diese Wörter nicht zu benutzen. Draco aber bemerkt die Reaktion Silias nicht und isst genüsslich weiter.

Silias Blick schweift noch manchmal zu den anderen Tischen, doch dann hört er erneut auf als eine krötenähnliche Stimme ertönt. Er schaut zu den Lehrern auf und erkennt eine kleine in pink gehüllte Frau, welche sich räuspert. Silias trifft normalerweise keine Vorurteile doch die Frau ist ihm unsympathisch. Schon bald hat er die Aufmerksamkeit der Stimme verloren, er bemerkt aber wie ihr Blick auf seinen Schultern liegt. Sie faselt aber nur irgendetwas über Regeln und Sicherheit und als ihr Gequake verstummt machen sich Schüler gemeinsam auf den Weg in die jeweiligen Gemeinschaftsräume.

Als Silias den Raum betritt bleibt ihm die Spucke weg: der Raum befindet sich unter dem großen See, welchen er bereits zu Gesicht bekam, er war in ein grün gehüllt und er konnte das Kaminfeuer knistern hören. Ihm wurde etwas mulmig zumute, denn er war kein besonders guter Schwimmer... doch Draco reist ihn aus seinen Gedanken: „So du bist also der berühmte Grindelwald, zuerst werde ich dir hier ein paar Regeln erklären und du wirst dich daran halten verstanden?!" Die anderen Slytherins nicken nur zustimmend. Silias blickt Draco mit arrogantem und erhobenem Haupt direkt in die Augen.

1070 Wörter 

The monster inside all of usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt