Angriff

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Hand in Hand liefen wir durch einen Park mitten in unserem Wohnviertel. In meiner rechten Hand hielt ich meine Pumps, in meiner linken waren meine Finger verkreuzt mit denen von Mason. Wir hatten wohl ein wenig zu viel gefeiert, denn wir beide torkelten nur so herum. Deshalb mussten wir auch nach Hause laufen, anstatt zu fahren. "Das war ein wirklich lustiger Abend." sagte Mason und setzte sich auf eine Parkbank mitten im dunklen Park. Diese Bank wurde nur von einer kleinen Laterne erleuchtet. Ringsum war es dunkel und leer. Nur die Stille und ein Rascheln im Gebüsch war zu hören. Ich setzte mich neben ihn und er legte seinen Arm um mich.

"Denkst du, dass es eine gute Idee ist einfach hier zu sitzen? Wir sollten lieber Heim gehen." Irgendwie fühlte ich mich unwohl und beobachtet. Klar. Schließlich saß ich hier auch mit einem Profifußballer mitten in einem Park in London. Da würde jeder gucken.

"Ach was. Es ist doch total angenehmes Wetter. Lass uns das ein wenig genießen." Er drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund und legte dann seinen Kopf in den Nacken, um in den Himmel zu schauen. Doch aus dem genießen wurde nichts. Denn dort, wo die Geräusche aus dem Gebüsch kamen, traten plötzlich fünf junge Männer hervor. Alle mit ihren Shirts oder Pullis über die Nase gezogen, damit man sie nicht erkennen konnten. Und langsam kamen sie auf uns zu. Schnell drückte ich Mason's Hand ganz fest und dieser sah erst zu mir, dann in die Richtung, in die ich sah. Mit einer abrupten Bewegung stand er auf und ich tat es ihm gleich. "Renn." sagte er leise und gesteuert von meiner Angst und meinem Adrenalin, rannte ich los. Ich rannte, was das Zeug hält, was jedoch nichts brachte. Zumal, weil ich barfuß war und zum anderen, da ich betrunken war. Von hinten wurde ich angesprungen und zu Boden gerissen. Dort fixierten 2 Männer meine Hände und zwangen mich dann aufzustehen. Ich schrie und trat um mich, was jedoch alles nichts brachte. Die Kabelbinder an meinem Handgelenk waren viel zu eng geschnürt. Schon bald würde kein Blut mehr durchfließen und ich würde meine Hand verlieren. Einer der Männer schlug mir auf meinen Po, was mich aufschreien ließ. Während ich also langsam zu Mason lief, welcher auch schon von den anderen drei Männern festgehalten wurde, redeten die Männer hinter mir über meinen Körper und berührten mich an Stellen, an denen ich es eigentlich gar nicht wollte.

"Na los, Bitch, schneller!" schrie einer der beiden und verpasste mir erneut einen Schlag auf meinen Allerwertesten. Tränen liefen meine Wangen hinab und ich trottete langsam in Richtung Mason.

"Es tut mir so leid." sagte er er zu mir, jedoch ohne Ton. Er bewegte nur seine Lippen. Ich wurde an dem Baum gegenüber von ihm gefesselt und stand nun Barfuß im kalten Gras. "Lasst sie bitte gehen." bettelte Mason und erntete dafür einen Schlag gegen seine Rippen, was ihn sich nach vorne beugen ließ.

"Halt die Fresse." sagte der, der ihn eben geschlagen hatte und verpasste ihm danach noch einen Schlag direkt in den Magen. Mason schrie kurz auf und sah dann erschöpft zu mir. Ich weinte immer und immer mehr und versuchte mich vorsichtig und unauffällig zu befreien. "Bastard." sagte ihm ein anderer ins Gesicht und verpasste ihm eine Faust gegen seinen Kiefer. "Wechsel zu Manchester City oder so. Wir brauchen dich nicht bei Chelsea." Das ging immer so weiter. Immer und immer wieder schlugen sie auf ihn ein. Anfangs versuchte er sich noch zu wehren. Doch schon bald merkte er, dass es vielleicht einfach schneller vorbei wäre, wenn er es über sich ergehen lassen würde. Vielleicht würden sie ja das Interesse an ihm verlieren und einfach wieder gehen. Doch das geschah nicht. Denn sie schlugen und schlugen und irgendwann fingen ihre Fäuste an sich rot zu färben. Ich schrie immer weiter und bettelte, dass sie doch bitte aufhören sollten. Mason lag bereits auf dem Boden wie ein nasser Sack und sie traten auf ihn ein, als wäre er der größte Müll.

"Bitte, lasst ihn in Ruhe!" bettelte ich. Einer der Männer kam auf mich zu, schnitt mich frei und schuckte mich zu den anderen.

"Dann verprügelt wir eben dich, wenn es das ist was du willst, Bitch." sagte einer der Männer sauer und verpasste mir eine Ohrfeige. Ich schrie kurz auf und versuchte meine Tränen zu kontrollieren, doch ich stand so unter Schock, dass ich das nicht konnte. Plötzlich ertönten die Sirenen der Polizei und in der Ferne färbten sich die Hauswände abwechselnd blau und rot.

"Fuck! Schnell weg hier!" rief einer und rannte weg, was alle ihm gleich taten. Total geschockt und mit zittrigen Händen stand ich da und wartete, bis sie eventuell wieder kommen würden. Doch das taten sie glücklicherweise nicht. Schnell beugte ich mich hinunter zu Mason und sah ihm in sein verblutetes Gesicht. Es blutete aus seiner Nase, aus seinem Mund und dem Rest des Körpers.

"Mason! Es wird alles gut, hörst du mich? Alles wird gut." redete ich ihm gut ein. "Hilfe ist schon unterwegs!" Ihn so zu sehen, brach mir das Herz.

Mason Mount OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt