Tattoo Boy (-Ilayda + Niall-)

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Tattoo Boy (-Ilayda + Niall-)

Mit gesenktem Kopf und die Bücher an meine Brust gedrückt, verließ ich mein Klassenzimmer. Meine Augen zu Boden gerichtet, quetsche ich mich durch die Massen an Schüler von denen ich umher geschubst werde. An meiner Uni geht es immer sehr laut und hektisch zu, da übersieht man schon so jemand unscheinbaren wie mich.

An meinem Spind lege ich meine Bücher hinein und hole meine Kunstsachen heraus. Da wird jemand mit Wucht gegen meinen Spind geworfen worauf ich im letzten Moment die Finger wegzog. Beinahe wären sie zwischen die Spindtür geraten. Der Junge der gegen den Spind geflogen war, war kein anderer als Josh, ein Kumpel von Niall. Wer es nicht weiß, er wird an dieser Uni gefürchtet und das nicht zu unrecht.

Dieser steht auch im Gang und grinst Josh siegessicher an. "Das nächste mal lässt du einfach deine Pfoten bei dir wenn ich mir eine Neue ausgesucht hab. Wusstest doch das Nora mir gehört!" meint er arrogant und spaziert ohne ein weiteres Wort davon. Josh der neben mir sich den Kopf hielt, bedachte mich nicht eines Blickes und ging ohne sich zu entschuldigen in die entgegen gesetzte Richtung. Nun, so etwas war ich ja schon gewöhnt.

Mir vorsichtig über meine Hände reiben, öffnete ich den Spind erneut und holte meine Sachen ohne weitere Zwischenfälle. Ich seufzte etwas als mir in den Sinn kam was er schon alles für Frauengeschichten zu verbuchen hat. Schon belastend wenn dann so ein Arsch dein Schwarm ist. Und das auch noch so lang! Hätte es nicht einfach so sein können das ich ein bisschen verknallt bin und dann mich entliebe als ich merkte das er doch nur spielen will, und das mit jeder?! Nein, natürlich lasse ich meine Liebe zu ihm dann nur noch stärker werden.

Schnell schob ich den trübsinnigen Gedanken an meine sinnlose Verliebtheit beiseite und konzentrierte mich auf etwas was ich selbst gestalten kann. Das zeichnen.

~

Meine Tasche über der Schulter gehängt gehe ich die, nur von Straßenlaternen beleuchtete Straße, entlang. Mir tat alles weh und ich freute mich gerade über nichts anderes mehr als mich zuhause in eine Decke zu kuscheln, einen Tee zu trinken und in meinem derzeitigen Lieblingsbuch weiter zu lesen. Gerade erst war meine Schicht in einem kleinen Bistro zu ende, zu dem ich immer gleich nach der Uni jobben gehe.

In Gedanken war ich gerade wieder beim Wochenende an dem ich für die Klausuren demnächst lernen musste, da stieß ich gegen eine Person. Ich stolperte etwas zurück und erwartete keine Antwort, doch in dem Punkt wurde ich überrascht. "Entschuldige, das ich dich umgelaufen habe." kam eine Stimme die ich nie in dieser Tonlage erwartet hatte. Ich sah auf nur um dies bestätigt zu bekommen. "Niall?.." flüstre ich etwas ungläubig, belehre mich aber schnell eines besseren und entschuldige mich ebenfalls um schnellstmöglich die Flucht zu ergreifen.

Doch eine Hand die sich vorsichtig aber fest um mein Handgelenk legte, hinderte mich. Ich drehte mich wieder zu ihm um. Er trug seine Jacke offen und hatte die Kapuze über, wodurch man nur ein paar seiner Blonden Haare sah, die Tattoos an seinen Armen erkannte man so gar nicht. Hätte ich ihn nicht von der Schule gekannt, würde ich ihn als ganz normalen Jungen von neben an einschätzen. Doch ich kannte ihn eben näher. "L-lass.. mich bitte los!" sagte ich etwas panisch und hilflos.

Keine Ahnung ob er irgendetwas böses mit mir vorhat und nur der Schein mich trügt. Er sah mich aus großen Augen an und ich konnte einen herrlichen Blick auf seine blaue Iris werfen. Doch ich riss mich zusammen. Sein Griff lockerte sich bei meiner offensichtlichen Scheu vor ihm und sofort nutze ich dies und es riss mich seiner Hand. Kurz darauf war ich im Dunkeln verschwunden. Ein Blick über die Schulter zeigte mir aber, das Niall wie vom Blitzgetroffen immer noch unter der Laterne stand.

~

Ohne mir groß Gedanken über diesen Abend gemacht zu haben, gehe ich am nächsten Tag zur Uni. Schultere meine Tasche noch einmal ordentlich bevor ich mich in das Gedränge stürze. Suchte mir einen weg zu den Hörsälen in denen ich nun Wirtschaft haben würde. Wie ein Schatten ging ich durch die Masse an Schülern, niemand nahm mich wirklich war. Dachte ich jedenfalls. Heute verfolgte mich nämlich ein komisches Gefühl das ich einfach nicht zu deuten wusste. Kurz schüttelte ich mich bevor ich den Saal betrat.

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