One Shots 1D

Gänseblümchen (-Jette + Louis-)

Gänseblümchen (-Jette + Louis-)

Auch wieder mal bin ich im Friedhof unserer Stadt. Sitze im Gras, manchmal auch auf einer Bank, und beobachte die menschen, die herkommen um zu traurern. Hier drüben eine Familie um ihre Tante. Dort ein junges Paar um ihr erstes Kind und da kommt gerade die alte Dame, die schon seit 1 Jahr das Grab ihres Mannes Goss. Wie eine alte Freundin winkte sie mir zu. Sie wusste das ich immer hier war. Für die anderen war ich nur ein Mädchen, zufällig hier. Doch ich kam regelmässig.

So konnte ich live mit erleben wie viele Tränen flossen, ausdruckslose Minen aufgebaut wurden oder zum Beispiel liebe in den Augen der trauernden erstarb. Ja, vieles Leid habe ich hier gesehen und mit jedem fühle ich mit, der noch fühlt. Wenn ich den Mut habe, gehe ich auch mal zu einsamen einzelnen hin und umarme sie einfach. Das ist einer der wenigen Momente in dennen ich meine schüchternheit vergesse, hinter mir lasse.

Nein, ich habe keinen geliebten Menschen verloren, nicht einmal ein Haustier. Wenn ich denn mal eins gehabt hätte.. Ich bin hier, da ich es in der Schule nicht mehr aushalte. Von allen werde ich als außenseiterin betrachtet. Ich war nun mal zu schüchtern Menschen gegenüber zu tretten. Sie mochten mich auch nicht. Den grund muss man ja nicht wissen, dennen ist das egal, hauptsache ich bin am Boden. Ich komme her weil es mir vorkommt das nur hier jemand da ist der mich versteht. Die gründe sind untertschiedlich zwischen mir und diesen leuten, der Schmerz ist aber gleich. Es tut weh.

Diesmla saß ich wieder im Gras, zwischen dem kurz geschnittenen Gras viel mir eine kleine weiße Blume auf. Ein Gänseblümchen streckt sich mir entgegen und ich pflücke sie. Drehe ihn zwischen den fingern und betrachte ihre schönheit. An sich war es keine ungewöhnliche Blume, in meinen Augen war sie aber wunderschön. Ein schlurzen lies mich aufschauen. Ein Junge viel vor einem frisch eingerichteten Grab auf die Knie und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Hemmungslos weinte er, es war wie ein Schwertstreich in die Brust den Jungen dort so zu sehen.

Er fiel auf jedenfall unter die kategorie 'Hat eine Umarmung nötig!´ weswegen ich mich auch erhob und schüchtern auf ihn zugehe. Doch er bemerkte mich nicht, zu sehr in seinem schmerz gefangen. Ich lasse mich neben ihn in die Hocke nieder und schlang meine Arme um ihn. Selbst das bemerkte er nicht sofort, krallte sich dann aber in mein Shirt und schlurzte weiter. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken.

So saßen wir beide da, vor einem Grab zusammen gekauert in einem derzeit leeren Friedhof. Als sich der Junge einwenig beruhigt hatte sah er zu mir auf. türkisblaue Augen sahen mich verwundert an, ein leichter Bart zierte sein Kinn und die verstruppelten haare gaben ihn etwas von einem Kind. "Wieso hast du das getan?" fragt er mich mit leiser Stimme. Traurig lächelte ich ihn an. "Wenn hast du verloren?" erwiedere ich ruhig.

Sein Blick neigte sich zu Boden. "Meine Oma.. vor einer Woche und ich habe es jetzt erst erfahren.." ich deutete mit einer Hand auf eine Bank im Schatten eines Baumes. "Erzähl mir von ihr." bacht ich ihn freundlich und tatsächlich begann er zu reden. "Sie war eine wundervolle Frau, oft hat sie sich um mich gekümmert, wenn meine Mutter von den Mädels föllig in beschlag genommen wurde, ich liebe meine Schwestern doch auch genoss ich die Zeit die ich bei ihr verbringen durfte." so erzählte er mir von ihr. Und das er in einem viertel Jahr zu ihr in die WOhnung ziehen wollte um hier sein Abi zu beenden.

Doch lies starb zuvor an ALtersschwäche und vererbte ihn die Wohnung um seinen Traum nicht auf zu geben und eigenständig zu werden. Je länger ich dem Jungen zuhörte desto besser konnte ich verstehen wieso ihm sofiel an ihr lag und ich fühlte mit ihm. Auch erfuhr ich das es die selbe schule war, auf die ich derzeit ging. Als ich ihm das sagte, lachte er und meinte das er wenigstens nicht komplett alleine den ersten Schultag meistern muss. Das war das erste mal das ich ihn lachen hörte und es war ein klang der einen verzaubern konnte, die einen dazu brachte, gleich bessere laune zu haben. Ich genoss dies.