Kapitel 29: Eine gemeinsame Welt

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Roxy


Nach dem Streit ging ich zu Lorrie. Auf dem Weg dorthin schlug mein Zorn in Angst um. Sie war es leid, unsere Beziehung zu verteidigen. Das hatte Cath gesagt. Was sollte das heißen? Gab sie uns auf? Der Gedanke, dass sie Schluss machen möchte, ließ mich panisch werden. Ja, ich war sauer, dass sie einfach ein Konto für mich eröffnete. Und irgendwie hatte ich mir gewünscht, dass wir mehr wie ein normales Paar leben könnten. Mir fehlten die einfachen Dinge. Gemeinsam einkaufen gehen oder Hot Dogs an der Imbissbude um die Ecke essen. Aber ich dachte wir würden das hinbekommen. Es lief doch so gut zwischen uns in den letzten Wochen. Und jetzt erfuhr ich auf schmerzhafte Art, dass Cath das wohl etwas anders sah.

Geknickt kam ich bei Lorrie an, die gerade dabei war die Wohnung zu putzen.

„Hey Roxy, kommst du, um zu helfen?", begrüßte sie mich mit einem verschmitzten Grinsen. Seufzend schnappte ich mir einen Lappen und säuberte die Herdplatte. Skeptisch musterte mich Lorrie.

„Okay, was ist los? Ich kenne dich, du bist sicher nicht gekommen, um zu putzen. Solltest du nicht eher bei deiner heißen, reichen Freundin sein?"

„Wir haben uns gestritten", klärte ich sie auf. Lieber putzte ich Lorries Wohnung, als Cath unter die Augen zu treten.

„Oh, hat sie dich etwa rausgeworfen?", fragte Lorrie entsetzt.

„Nein, aber gut möglich, dass sie es bald tut. Ich glaube ... sie hat genug von mir." Es war schmerzvoll meine Bedenken laut auszusprechen.

„Was ist passiert?" Ich erzählte ihr von dem Streit. Von all den schrecklichen Dingen, die wir zueinander gesagt hatten und davon wie ich anschließen flüchtete.

„Also, wenn ich das richtig sehe, hast du doch den Streit angefangen", stellte Lorrie fest, als ich mit meiner Ausführung am Ende war.

„Aus gutem Grund."

„Ja, Frechheit, dir einfach so 150.000 Dollar zu schenken. Also, wenn mir jemand so etwas antun würde, dann kann derjenige froh sein den nächsten Tag zu erleben." Ihre Stimme triefte vor Ironie.

„Du weißt doch wie ich das meine. Ich habe ihr gesagt, sie soll sowas nicht tun und sie hat es trotzdem getan", verteidigte ich mich. Lorrie seufzte.

„Ganz ehrlich, ich wäre sauer auf Cath, wenn sie das nicht für dich getan hätte. Sie macht das doch nicht, um dich vorzuführen oder mit ihrem Geld anzugeben. Sie macht das, weil sie dich liebt. Und wahrscheinlich ist das so die beste Lösung für euch beide." Es ärgerte mich, dass Lorrie für Cath Partei ergriff. Das war sonst nie der Fall, aber inzwischen fand sie meine Freundin wohl nicht mehr ganz so übel.

„Und wieso sollte das die beste Lösung sein?", fragte ich mürrisch.

„Na, du bist endlich unabhängig von ihr." Toll und dafür war Cath die längste Zeit meine Freundin gewesen.

Ich half Lorrie noch beim Saubermachen. Am Nachmittag trafen wir uns mit Sarah und chillten im Park. Die Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, half mir einen klaren Kopf zu bekommen. Ich hatte nun einen Plan. Ich würde Blumen kaufen, mich bei Cath entschuldigen und hoffen, dass sie mir verzieh. Und im Notfall könnte ich sie verführen oder so.

Das Ganze scheiterte schließlich daran, dass Cath nicht da war, als ich am Abend heimkam. Enttäuscht stellte ich den Blumenstrauß in eine Vase. Wo war sie? Kurz überlegte ich, ob ich sie anrufen sollte, entschied mich aber dagegen. Nein, wir sollten das nicht am Telefon klären.

Da ich nicht viel zu tun hatte, nutzte ich die Zeit, um für uns zu kochen. Ich deckte den Tisch, zündete ein paar Kerzen an und stellte die frischen Blumen in die Mitte des Tisches. Es sah richtig romantisch aus. Ich war guter Dinge, dass wir doch noch einen versöhnlichen Abend miteinander verbringen konnten.

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