Kapitel 30: Gute Zeiten

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Cath


Auf Roxys Bitte hin stellte ich Izel wieder ein. Viel sprach nicht dagegen, sie hatte die letzten Jahre gute Arbeit geleistet und Roxy war sie wohl ans Herz gewachsen. Wenn sie vorbeikam, nahm sie manchmal ihren Sohn mit, damit Roxy ihm Klavierunterricht geben konnte. Sie schien dabei wirklich aufzublühen. Anscheinend kam sie gut mit Kindern klar. Wer weiß, vielleicht würden wir eines Tages unsere eigenen Kinder haben.

Und so lebten wir uns in unserer neuen Wohnung ein. Es lief besser als gedacht. Roxy schien glücklicher wie nie zuvor. Sie meisterte die Doppelbelastung von Schule und Beruf ohne große Mühe. In zwei Wochen würde sie die letzte Prüfung absolvieren und endlich ihren Abschluss haben. Ihr Schnitt war gut, ihr Talent unbestreitbar und dementsprechend hatte ich keine Bedenken, dass sie eine Zusage vom College bekommen würde.

Ich war gerade in der Bank, als Roxy, mit unserem Mittagessen in der Hand, in mein Büro kam.

„Du hast es so schön kühl hier", merkte sie an, als sie sich neben mich auf den Stuhl setzte. Sie sah verschwitzt aus. Kein Wunder, es waren 33 Grad und die Sonne prallte unbarmherzig auf die Stadt hinab. Es war schon die ganze Woche so heiß, ich wünschte mir wieder den Winter zurück. Ich war nicht unbedingt der Sommertyp.

Wir aßen gemeinsam, während Roxy von den Collegebewerbungen sprach. Es musste aufregend für sie sein. Für mich war es das damals. Man wartete ungeduldig auf eine Rückmeldung und wenn man endlich den alles entscheidenden Brief in der Hand hielt, traute man sich kaum ihn zu öffnen.

„Was, wenn ich keinen Platz hier in New York finde?", fragte Roxy besorgt.

„Dann gehst du irgendwo anders hin. Du wirst schon einen Platz finden. Du bist zu gut, um nirgendwo angenommen zu werden." Sie machte sich zu viele Sorgen.

„Aber was passiert dann mit uns?" In ihren grünen Augen blitzte ein wenig Furcht auf.

„Was soll schon passieren, es würde doch nichts an unserer Beziehung ändern. Aber ich würde mir nicht so viele Sorgen machen, Rox. Es gibt so viele Möglichkeiten hier in der Nähe Komposition zu studieren, du wirst schon einen Platz bekommen", versicherte ich ihr.

„Hoffentlich, ich will bei dir bleiben." Irgendwie süß, wie besorgt sie war. Ich gab ihr einen Kuss und das schien sie zu beruhigen.

„Musst du weiterarbeiten?" Ich nickte. Gleich würde ich einen wichtigen Anruf mit dem Finanzleiter eines Chemieunternehmens führen. Roxy machte ein enttäuschtes Gesicht.

„Sicher? Vielleicht könntest du noch ein paar Minuten für mich entbehren." Sie grinste mich mit ihrem ‚Fick-mich-Blick' an. So gerne ich mich auch nackt auf ihr wälzen würde, ich musste arbeiten. Der Sex wird wohl oder übel noch bis heute Abend warten müssen.

„Ich hab gleich ein Telefonat", informierte ich sie.

„Das hält mich nicht auf", meinte sie herausfordernd. Wo kam auf einmal ihr Selbstbewusstsein her? Sonst war ich es doch, die scharf auf Sex an etwas fragwürdigen Orten war.

„Das sollte es aber", sagte ich als ich den Hörer in die Hand nahm und die Nummer wählte. Dann begann ich mich mit dem Herrn über mögliche Finanzierungsmodelle für sein Unternehmen zu unterhalten. Roxy beobachtete mich die ganze Zeit mit einem verschmitzten Lächeln. Mich störte es nicht, wenn sie mir beim Arbeiten zusah. Ich wusste sie tat das gerne, ich glaube ein bisschen turnte es sie sogar an. Und gerade ein bisschen mehr als gut für sie war, befürchtete ich.

Nach etwa fünf Minuten kniete sie sich plötzlich vor mir hin, ihr Kopf war nun auf Höhe meiner Knie. Erschrocken sah ich sie an, aber sie ließ sich nicht beirren. Behutsam schob sie meine Oberschenkel auseinander. Das hatte sie doch nicht ernsthaft vor? Ich versuchte sie mit meiner freien Hand wegzuscheuchen, aber sie war flinker und schaffte es sogar meine Hose zu öffnen. Mit stummen Mundbewegungen schimpfte ich mit ihr, während ich parallel versuchte mich auf das Telefonat zu konzentrieren. Ich konnte nicht beides gleichzeitig, also ließ ich Roxy schließlich ihr Ding machen in der Hoffnung sie würde mich bloß ein bisschen ärgern und dann wieder ablassen.

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