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Gegenwart:

„Jetzt!"
Gespielt streng stemme ich die Hände in die Hüften und dirigiere drei Jungs unter strengen Blick aus dem Haus.

„Erklärt ihr mir das?"
Zeige ich auf den Dreck in meinem Garten.

„Du warst nicht da, da naja.."
Fängt Valerian an doch unterbrochen von mir hört er auf.

„Da dachtet ihr euch, kommt lasst ne Party schmeißen."

Alle Nicken

Sie kaufen mir das wirklich ab.

Schallend fang ich an zu lachen was alle drei verwirrt schauen lässt.

Ich gehe auf eine angefangen Weinflasche zu und hebe sie mit abwerteten Blick auf.

„Damit?"
Skeptisch beäuge ich die Jungs.

Mehr als ein verwirrtes Schulter Zucken bekomme ich aber nicht.

„Ich dachte ihr kommt nach mir."
Murmel ich während ich die Flasche wieder weg werfe.

Ich gehe an den Jungs vorbei, drehe mich aber bei der Terrassentür nochmal um.

„Räumt das auf, das ist ja enttäuschend."
Meinen Kopf Schüttelnd gehe ich wieder hoch in mein Schlafzimmer.

Das ist echt nicht wahr, wer feiert mit Wein?
Zu geil.

Heute ist der Tag.

Auf meinem meine Bett sitzend schaue ich das in Gold gerahmte Bild von mir mit Babybauch und meinem Mann der grinsend in die Kamera schaut und die Zwillinge Valerian und Aurelian in den Armen hält.

Zwei Wochen nach dem 14 Geburtstag von Maddox wurde Grayson, verhaftet.

Das war vor einem Jahr, seitdem konnte keines meiner Kinder seinen Vater besuchen, da er in Einzelhaft sitzt.

Nur ich konnte als seine Ehefrau, vorbei kommen.

Genau heute vor einem Jahr, kam ich nachhause und fand sämtliche Polizei Autos vor meinem Haus vor.

Sie waren bewaffnet und einsatzbereit.

Nachdem sie mich nicht durchließen kamen nach fünf weiteren Minuten sechs Polizisten mit einem wütenden Grayson in Handschellen raus.

Unsere Söhne konnte man von dort aus im Garten festgehalten sehen.

Ich schrie mir die Seele aus dem Leibe, vermischt mit Tränen und Flüchen.

Grayson rief mir nur noch mit leidender Stimme
,Ich liebe dich, Mi Amore' zu.

Als alles vorbei war, geschlagene zwei Stunden später.

Sank ich weinend auf meine Knie.

Meine Kinder, die selbst Tränen in den Augen hatten, eilten zu mir und versuchten mich irgendwie zu beruhigen.

Doch auch Wochenlang jede Nacht weinte ich.

Ich versuchte es zu verstecken, doch ich denke sie wussten es dennoch.

Bei der Erinnerung entkommt meinem rechten Augenwinkel eine heiße Träne, die ich allerdings schnell wegwische.

„Mom?"
Ruft Maddox.
Was mir sofort wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Meine Kinder sind mein ganzer Stolz.

Ich stehe auf, streiche mir meinen Rock glatt und gehe dann nach unten.

„Ja?"
Lächel ich die drei Chaoten an.

Die Zwillinge sehen mir mit ihren Dunkel grünen Augen, und schwarzen Haaren sehr ähnlich.
Auch die Nase und die Lippen kommen nach mir.

Die Gesichtszüge jedoch genau wie vom Körperbau her kommen sie nach ihrem Vater.

Maddox ist das Ebenbild seines Vaters.

Graue Augen, schwarze Haare, scharfe Gesichtszüge, ebenfalls gut gebaut, auch die Stimme ist in genau dem selben dunklen Ton wie Grayson's.

„Wir wollten fragen, ob du uns morgen zu der Party fahren könntest, und uns abholst."
Zuckersüß wie kleine Kinder lächeln mich alle drei an.

Ich lache nur kopfschüttelnd.

„Ja, passt nur auf euch auf!"
Halte ich meinen Zeigefinger hoch während ich hinter ihnen zur Küchentheke Stolziere um mir einen Apfel zu nehmen.

Ein einstimmiges Ja kommt zurück und somit setzen wir uns alle an den Küchentisch, bestellen Pizza und reden über jeden Scheiss.

Ich bin gerade mal 33 Jahre alt, und meine Zwillinge sind 16.

Mit 17 wurde ich mit ihnen schwanger, knapp zwei Jahre später dann mit Maddox.

Ich bin locker drauf, gehe mit meinem besten Freund und bester Freundin oft in Clubs.
Trinke immer mal wieder.
Bin verrückt.
Jedoch auch loyal, meinem Mann gegenüber.

Ich beschütze meine Kinder mit meinem Leben, genau wie die Gang es tut. Die Familie.

„Ich liebe euch."
Spreche ich aus dem nichts.

„Wir dich auch, Mom."
Kommt es gleichzeitig von ihnen zurück.

Sin FronterasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt