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Nachdem wir gespeist haben und uns einen Augenblick zur Ruhe gesetzt haben, gingen wir in den Konferenzraum, der unter der Erde liegt. Praktisch, da so keine Worte nach außen dringen. Um solche Diskurse erträglicher zu machen, nahm sich meist jeder noch ein Glas Wein, Met, Bier oder stärkeres mit. Mit jedem hat jeder an dem großen runden Tisch Platz genommen. In der Mitte eine große Landkarte ausgebreitet. Bevor sich eine unangenehme Stille ausbreiten konnte, stehe ich auf und ergriff das Wort und fing die Debatte an „Wie wir sehen fließt entlang des Nordens zum Süden ein großer Fluss", dabei zeige ich mit dem Finger auf die Karte „Diesen könne man gut für einen Waarentransport nutzen". Ich schaute in die Gesichter meiner Gegenüber, um zu schauen, ob diese meine Anspielung verstanden haben. Anscheinend schon, denn der, mir näher sitzende Vertreter des Königs meldet sich daraufhin zu Wort „Sie spielen auf einen Handel zwischen den Norden und dem Süden an, verstehe...". Der König sitzt nach hinten gelehnt in seinen Stuhl und hat Anscheinend im Moment nicht die Absicht, zu der Debatte etwas beizutragen. Für mich unverständlich, wie man sich nicht für sein Königreich interessieren kann und seine Meinung abgeben kann. Wahrscheinlich möchte dieser sich nicht die Hände schmutzig machen, weil er es nicht anders gewöhnt ist. Direkt merke ich Wut in mir aufsteigen. Sein anderer Vertreter übernimmt das Wort „Durch die sehr verschiedenen Waaren unserer Königreiche, würde es sich durchaus anbieten". König Lucius tut weiterhin unberührt. Ich kann diese Situation nicht unberührt lassen „König Lucius, wollen sie sich nicht dazu äußern?". Auf meine Frage hin kommt es von ihm „Das brauche ich nicht, meine Vertreter tun hier gute Dinge". Ein Arroganter Unterton schwang mit seinen Worten mit. Diese Unbekümmertheit, mit der er seinen Vertretern die Arbeit machen ließ, macht mich rasend. Meine Wut koch über, ich schließe meine Augen und balle meine Hände zu Fäusten, sodass sich meine Nägel in die Handflächen gruben. Schwarze Adern gehen von ihnen aus und schlängeln sich wie Schlangen meine Arme hoch. Ich nehme einen tiefen Atemzug, die Hände immer noch zu Fäusten, und lasse von einem Moment auf den anderen die Anspannung in meinen Händen los und somit auch meine Energie. Ich setze meine Kräfte auf den, mir näheren, Vertreter des Königs frei, sodass dieser Panisch die Augen aufriss und sich an den Hals fasste. Zu spät den seine Kehle ist bereits durchgeschnitten. Er fällt stöhnend und gurgelnd zugleich auf die Knie, bevor er leblos umkippt. Während alle anwesenden dieses Szenario mit großen Augen verfolgen, lasse ich meine Augen geschlossen, da man ansonsten sehen würde, wie sich meine Augäpfel komplett schwarz verfärbt haben. Ich atme ein paar Atemzüge, merke wie sich das Schwarz an meinen Unterarmen kribbelnd zurückzieht und öffne meine Augen. Mein Blick ist jetzt ein wenig triumphierend, aber vor allem kalt. Ich habe dem König damit nun endlich seine Anteilnahme entlockt, denn dieser schaut mir entsetzt in die Augen und fragst „Was ist falsch mit dir?!", bevor er aus dem Raum stürmt. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. So viel zu >einen guten Eindruck hinterlassen<.
Der übrig gebliebenes Vertreter schaut mich nun ängstlich an und stottert „Ich entschuldige mich für die schroffe Aussage des Königs und sein ungefragtes Duzen... er... er ist noch nicht sehr erfahren in der königlichen Ettikette". Ich reagiere nicht auf ihn und wende mich meiner Beratin zu „Sorg dafür, dass hier aufgeräumt wird". Sie bewahrt im Gegensatz zu den anderen ihre Fassung, wahrscheinlich weil sie es schon gewohnt ist und nickt nur.
Ich verlasse nun mit einen leicht überheblichen Lächeln, wenn ich ehrlich bin, den Raum und mache mich auf zu meinen Gemächern.

When the evil never turns good Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt