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Die obere Etage war unfassbar lang, bis wir den ersten Raum fanden, waren 5 Minuten vergangen. Die erste offene Tür, die wir betraten, war eine Art Bibliothek. Wir standen von Büchern und Bilder Albums umgeben. „Wieso hat dieser idiot so viele Bücher?" schaute mich Tyler fragend an. „Wahrscheinlich nur zur Dekoration." schmunzelte ich.

Ich strich mit meinen Fingern über die Bänder von den Bücher, die vor mir standen. Tyler stand schräg vor mir und begutachtete, die Foto Albums. Ab und zu gab er ein paar lustige Kommentare über Theo ab, der auf den meisten Bilder zu sehen war. Tyler nahm das nächste Album. „Theo sah als Kind aus wie Donald trump als Kind!" Ich drehte mich um und nahm ihm das Album ab. Theo sah wirklich lustig aus, ich blätterte ein paar Seiten weiter, bis ich was sah, was ich nicht sehen wollte.

Ich ließ das Album fallen und griff nach Tyler's Hand. „Sophié was ist los?" meine Hände fingen an zu zittern und mir wurde eiskalt. Tyler hob das Album auf und warf ein Blick drauf. Es waren ich und Theodore in jungen Kinder Jahren an einem Strand in Spanien abgebildet. Tyler konnte nur schwer ahnen, dass ich das bin. Theo hat sich zwar verändert, aber ich habe 3 Jahre mit ihm verbracht und vor allem seinem Vater, der mich wie eine zweite Tochter behandelte. Kaum zu fassen, was aus Theo geworden ist.

Ein Klopfen riss uns aus unseren Gedanken. Theo stand an der Tür. „Sophié..." er wusste wer ich bin und zog trotzdem so eine scheiße ab. „Lass uns bitte reden und kurz was trinken." Tyler wollte gerade was sagen, als ich nickte und mit Tyler zu Theo lief. Er hat scheisse gebaut, aber ich wollte ihm trotzdem die Chance geben, sich recht zu fertigen.

Wir nahmen uns Cocktails mit und setzen uns auf die Veranda. „Also, ich wollte nur sagen, dass ich dich erst erkannt habe, als wir uns im Surfer laden getroffen haben. Davor im Supermarkt hatte ich einen schlechten Tag, dafür will ich mich wirklich entschuldigen. Ich wollte dich einfach wieder sehen, für mich war es krass dich nach all den Jahren wieder zu sehen." für mich war das so viel aufeinander, mein Cocktail war schon längst leer und ich nahm Tyler's vollen ihm weg. Ich brauch für dieses Gespräch Alkohol. „Ist schon okay." flüsterte ich schon fast. Tyler spannte sich an und warf mir ein genervten Blick zu.
Ich informierte ihn und wandte mich wieder an Theo „Wie läuft es so bei dir? Arbeit dein Vater immer noch in der selben Branche?"

Das Gespräch verlief ganz okay. Ich habe mit 5 Cocktails den Spaß überlebt. Theo ließ uns alleine und begrüßte seine neuen Gäste. „Okay dann ab nach Hause." Tyler stand auf und wollte mir hoch helfen. Ich war etwas benommen. Der Alkohol fing an zu wirken...
„Isschh willll tanzään!" kreischte ich wie eine verrückte. Tyler verdrehte genervt die Augen „ich sag dir eins, du wirst nichtmal mehr laufen können, nach diesem ganzen Alkohol in deinem Körper!"

Er will mich also herausfordern. Ich stand auf ohne seine Hand zu nehmen und rannte die ersten Schritte, bis meine Füße nach ließen und ich einsank. Dank Tyler prallte ich nicht auf dem Boden auf, sondern in Tyler's armen.
„Komm mit ich bring dich in Ein Bad." Tyler warf mich über seine Schultern und lief mit mir ein Stockwerk höher.

Hier waren keine Menschen. Die Musik war nur noch leise zu hören und man sah nur noch wenige Zimmer. Als Tyler mich runter ließ rannte  ich direkt zum Badezimmer und schaffte es gerade so die Schüssel zu treffen. Tyler kam mir entgegen und nahm mit seiner einen Hand meine Haare aus dem Gesicht und mit der anderen streichelte er meinen Rücken.

Ich weiß nicht wie lange ich an der Schüssel hing. Ich habe vermutlich den meisten Alkohol wieder raus gekotzt. Im Hintergrund lief Kids von MGMT. „Das ist eigentlich mein Lied!" erklärte ich Tyler und setze mich neben die Kloschüssel. Tyler nahm neben mir Platz und schmunzelte.

„Weißt du was ich denke." nuschelte ich immer noch betroffen vom Alkohol. „erzähl es mir." schmunzelte Tyler und ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Mein Kopf dröhnt und ich könnte hier und jetzt einschlafen, aber irgendwas hält mich hier. Ich will mehr über Theo raus finden, irgendwas stimmt da nicht, aber wieder zum Thema zurück. Ich pustete frustriert meine Haare aus meinem Gesicht „Ich hab das Gefühl Menschen sehen mich nicht wirklich, klingt dann blöd?" platze es aus mir raus. Ich nahm mein Kopf von seiner Schulter und sah ihn an. „Das ist nicht war, du bist immer die erste Person, die ich bemerke wenn ich einen Raum betrete." flüsterte Tyler und steckte mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Ich drehte mein Kopf zu ihn und traf direkt seine dunklen Augen. „Ich bin froh, dass ich nie auf negative Stimmen in meinem Kopf gehört habe. Ich habe sie meistens ignoriert, aber das heißt nicht, dass ich sie nicht mehr höre. Sie sind immer noch da. Laut, nervig und verletzend." ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Statt mich aus zu lachen streichelte Tyler meinen Arm und löste immer noch nicht seinen Blick. Ich musste an unser ersten Treffen am Flughafen denken und instinktiv anfangen zu lachen. „Was ist so witzig?" fragte Tyler verdutzt, auch wenn er sich kein Lächeln verkneifen konnte. „Nichts- ich muss nur an unser erstes Treffen denken. Ich war so fasziniert von deinen Augen."
Tyler betrachtete mich „Ach ja?" ich schluckte einmal und nickte dann. „Ich habe nie jemanden getroffen, der ein so großes Herz hat wie du. Auch wenn du manchmal so tuest, als wär dir alles egal- das stimmt nicht. Ich weiß nicht, wie Leute so blind sein können und nicht erkennen, was du für ein wunderschöner Mensch du bist. " Das aus Tyler's Mund zu hören gab mir Gänsehaut.

Der Alkohol gab nochmal seine letze Kraft und ließ mich anfangen zu schluchzen. Tyler lachte kurz und dann fing ich plötzlich an zu weinen. Alles wurde zu viel. Alles kam mir wieder in den Kopf und traf mich mit einem Schlag. Mir rollten die Tränen übers Gesicht.  Tyler sagte nichts. Er legte seinen Arm um meine Schulter und streichelte sachte mein Arm.

Die Tränen hörten nicht auf zu kullern, aber ich lächelte, als ich Tyler's Blick traf. Was auch immer da zwischen uns ist, ich muss es raus finden. Ich lehnte mich plötzlich vor, so das ich direkt Tyler in die Augen sah uns trennten wenige Zentimeter. „Sophié... wir sollten das ni-" weiter kam er nicht. Ich presste meine Lippen auf seine und legte meine Hand an seine Brust. Mein Körper hat sich förmlich danach gesehnt. Ich konnte unmöglich aufhören und Tyler erwiderte inzwischen den Kuss. Seine Zunge traf vorsichtig auf meine und entfachte wieder das Feuer. Ich weiß nicht was wir hier machten, aber es fühlte sich viel zu gut an.

Wir küssten uns, als würden wir den Verstand verlieren und es kümmerte mich nicht. Während wir uns küssten brach etwas in mir entzwei. Es fühlte sich zu gut an.

Vorsichtig trennten wir uns von einander und ich schluchzte wie ein Baby an Tyler's Schulter. Es war mir egal, was er von mir denkt oder was morgen mit uns passieren würd. Ich wollte das hier von Herzen, egal wie viel Alkohol ich zu mir nahm. Er sah mich an, als wäre ich ein wertvoller Schatz aus Gold, der zerbrechlich ist und trotzdem stark. Das hat mir gefehlt. Der Wunsch von ihm berührt zu werden. Ich wusste, dass diese Nacht was mit uns verändern würde.

Ich spürte vertraute Wärme und schlief in Tyler's Armen ein.

Electric LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt