Heute in der Kunst Fünf-Minuten-Pause:
Alle sind draußen, außer B., M., unser Lehrer und ich.
Ich: *führe unser Gespräch aus dem Unterricht weiter. Grob zusammengefasst: Ich rege mich oft darüber auf, dass die meisten Menschen einen als Lügner abstempeln, sobald man als Mensch mit Beeinträchtigung nicht zu 100% eingeschränkt ist und bspw. noch Sachen sieht, aber Sehbehindert ist. Es gibt bei denen halt nichts dazwischen, was mich extrems aufregt. Deswegen wurde mir bei meinem Langstocktraining beigebracht wie man so tut als wäre man blind, damit die Leute auch wirklich aus dem Weg gehen. Das finde ich einfach nur traurig, dass man sowas beigebracht bekommen muss, damit der Stock auch wirklich seinen Nutzen erfüllt.
In meinem Vortrag gebe ich auch Beispiele wie es mir ergeht, wenn ich zB auf Sachen deute, obwohl ich ja in den Augen anderer "blind" bin, oder wenn ich Leute aus der Schule treffe, die ja nicht wissen, dass ich eingeschränkt bin und deswegen sofort abblocken.*Kurz vor dem Klingeln:
Herr F.: Aber wie kamst du denn jetzt eigentlich auf die Idee, so ein Training zu machen?
Ich: Ach, ich gehe einfach gerne als Fake-Blinde durch die Gegend und verarsche Leute.
Herr F.: *Schaut verwirrt*
Ich: Ne, wegen meiner Sehbehinderung.
Ich war zugegeben etwas verwirrt. Er wusste das eigentlich, da wir ja am Anfang des Schuljahres schon etwas darüber geredet hatten (dazu gibt es auch kein Kapitel). Und selbst wenn nicht, hätte man das ja irgendwie aus meinem Vortrag rausfiltern können.
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100 Days Of RP
Non-FictionWenn ich mit Freunden durch die Stadt gehe, weichen mir die Menschen automatisch aus. Kleine Kinder werden festgehalten und zeigen mit dem Finger auf mich. Ich bin sehbehindert und hier werde ich 100 Situationen schildern, die mir aufgrund meiner B...