Kapitel 29: „Am Ende wird alles besser"

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Kapitel 29: „Am Ende wird alles besser"

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Reichen nicht auch vollkommen normale." – „Ich schnaubte, als ich wusste was die Lösung war." – „Ich hoffe er freut sich."

Dipper

Ich war am Mittag wieder zurück nach Hause gegangen. Denn nach zwei Tagen wollte ich duschen und mir frische Sachen anziehen. Mit der Hoffnung, dass ich Bill nicht über den Weg laufen würde, hatte ich es geschafft.

Mit noch nassen Haaren ging ich in die Küche. Es war schön sich wieder so frisch zu fühlen. Beide meiner Gronkels saßen am Küchentisch. Sie schauten mich an, sehr ernst sogar. „Was ist?" wollte ich wissen und nahm mir etwas vom Mittag, nur bestehend aus einer Kartoffelsuppe. „Dipper in letzter Zeit schwänzt du immer öfters die Schule und kommst nicht nach Hause", begann Stan und ich runzelte die Stirn, aß aber die Suppe stillschweigend weiter. Nach den letzten Tagen wo ich wirklich nichts Richtiges zu mir genommen habe, tat sie mir wirklich gut.

„Wir denken, dass es an der Zeit ist, dass wir dich dafür bestrafen müssen. Es ist einfach schon zu oft vorgekommen. Wir sind nur um deine Zukunft besorgt, auch wenn wir deinen Zustand mit ein bedacht haben", erklärte Ford und machte mich damit unsagbar wütend. Nicht mit der Tatsache, dass sie mich bestrafen wollten, das war irgendwie nachvollziehbar. Aber meinen Zustand mit ein bedacht...Was für einen Zustand bitte schön?! Ohne ein Wort zu verlieren stand ich auf und verließ die Küche. Vor der Eingangstür zog ich mir meine Schuhe an und ging raus, vergaß dabei meine Kappe vollkommen.

Um mich etwas abzulenken lief ich in die Stadt. Zuerst führte mich mein Weg zur Spielhalle. Wo ich bis zum Nachmittag meine Zeit verbrachte, aber die meiste Zeit verlor ich und meine Laune war nicht viel besser als zuvor schon. Noch dazu dachte ich die ganze Zeit an die Worte von Ford. Meinen Zustand? Was meinte er bloß damit? Ich bin doch so wie immer. Vielleicht sollte ich Mabel Mal darauf ansprechen. Obwohl sie wird mir vermutlich nicht die Wahrheit sagen. Sich wich auch immer diesem Thema aus.

Ich seufzte und wollte eigentlich wieder gehen, weil es alles nichts nützte. Doch jemand packte mich am Arm und drehte mich zu ihm um. Robbie lächelte mich schüchtern an und sofort packten mich die Schuldgefühle ihm gegenüber, obwohl ich das eigentlich gar nicht brauchte. „Hallo Dipper. Wie geht's dir so?" fragte er und ließ meinen Arm wieder los. Ich wurde nervös und wollte einfach nur weg. Ich lächelte nicht, noch dazu wollte ich nicht meine schlechte Laune an ihm auslassen. Das war ihm gegenüber nicht fair. „Naja geht. Aber ich muss jetzt auch wieder gehen." Sein Lächelnd schwankte etwas durch meine abweisenden Worte. Er tat mir gerade wirklich leid. Aber ich konnte jetzt nicht auf seine Gefühle Rücksicht nehmen. Nicht nach dem Kuss mit Bill. Der Gedanke daran, ließ mich rot werden und ich senkte den Kopf.

[style]„Bill?" sagte ich fragend, da er mich schon die ganze Zeit über betrachtete. Sanft sah Bill mich aus seinen goldenen Augen an und legte beide seiner Hände, mit einem liebevollen Lächeln auf meine Wangen. Meine Wangen wurden knallrot und erschrocken sah ich ihn an. Was sollte das alles hier werden? Ich war einfach nur verwirrt.

Bill! Was...was hast du vor?" Er strich mir mit einen seiner Daumen über meine Wange. Die Stelle über die er strich kribbelte angenehm. In meinem Kopf herrschte vollkommene Leere. Ich konnte an nichts anderes als an ihn denken.

Kurz befeuchtete er seine Lippen und mein Blick wanderte zu eben diese und dann wieder in diese gelben Augen, die allein schon durch die Farbe nicht menschlich aussahen. Ich hatte ausgerechnet jetzt dieses Verlangen ihn zu küssen. Zu wissen ob seine Lippen wirklich so weich waren, wie sie aussahen.

Wenige Sekunden darauf spürte ich auch schon seine Lippen auf meine eigenen. Sie waren weich, bemerkte ich resigniert. Denn ich war völlig geschockt über sein Handeln. Doch mit einem ergebenden Seufzer schloss ich meine Augen und erwiderte den traumhaften Kuss.

Aber Bill ging noch weiter. Er packte meinen Hinterkopf und vertiefte den Kuss noch mehr. Ich krallte mich dagegen in sein weißes alltägliches Hemd und stellte mich auf Zehnspitzen. Ich will nicht, dass es aufhört. Ich will -. Ich löste mich wieder von ihm.[/style]

„Es tut mir wirklich leid, Robbie." Ich wusste nicht wofür genau ich mich entschuldigt habe. Dafür das ich gerade so abweisend war oder ich jetzt gehen musste, oder aber das ich Bill geküsst habe und es mir gefallen hat. „Ich muss gehen." Flüchtete ich schnell aus der Spielhalle. Ich war so schnell weg das ich noch nicht mal mehr die Rufe von Robbie hörte.

Nach fünf Minuten blieb ich stehen und schaute mich um. Ich hatte nicht darauf geachtet wo ich hinlief. Deshalb war ich genau in die falsche Richtung gerannt und war am See. Es war Abend und der Himmel färbte sich schon rot. Doch ich wollte noch nicht nach Hause, also lief ich am See entlang und betrachtete die langsam untergehende Sonne im sich widerspiegelnden Wasser.

Als ich meinen Blick dann wieder nach vorne richtete, versperrten mir zwei Jungs den Weg. Verwirrt wollte ich einfach an ihnen vorbei gehen, doch sie packten mich grob an den Armen und schubsten mich zurück. Dabei fiel ich auf den Boden. „Was wollt ihr?" grummelte ich und stand wieder auf. Ich erkannte nur dass die zwei in meine Schule gingen, mehr nicht. „Was wir wollen?" erklang eine spöttische Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte sofort die beiden, als Kaids alte Anhänger. „Obwohl die Frage ist eher, was willst du von Kaid?" „Pah! Was geht euch das an?! Kaid hat einfach gemerkt was ein richtiger Freund ist." Und vermutlich genau dafür bekam ich die Faust von Micheal ins Gesicht. Hart landete ich auf den Boden. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.

Mir die Wange haltend, die gefährlich schmerzte und pochte, stand ich wieder auf. Ich wollte einfach schnell von hier verschwinden. Was ich auch sogleich versuchte. „Haltet ihn fest", befahl Micheal den anderen Zwei, die mich jeweils an einen Arm packten und festhielten. Jetzt war ich Micheal schutzlos ausgeliefert. Es gab für mich kein Entkommen.

Micheal grinste hämisch und gleich darauf spürte ich wieder seine Faust in meinen Magen. Mir entkam ein Würg Geräusch, aber er ließ mir keine Zeit zur Erholung, sondern schlug immer wieder hintereinander zu. Irgendwann wurde ich nur noch von den zwei Jungs halbwegs auf den Beinen gehalten.

„Wie du siehst brauchen wir keinen Kaid um dich zu verprügeln. So schwach wie du bist." Wieder ein Schlag ins Gesicht. Ich schmeckte schon Blut, mir tat alles weh und mir war auch speiübel. „Was wäre, wenn dich Kaid nur so sehen würde? Oder dein Bill?" Bill? Warum erwähnte er ihn? Um meine Verwirrung und meine Schmerzen nicht zu zeigen, schaute ich ihn wütend an. Bekam dafür aber einen Seitentritt. „Lasst ihn los." Erklang seine Stimme wieder und die zwei gehorchten ihm sofort.

Doch landete ich nicht wie erwartet auf den Boden, sondern in Micheals Armen. Sofort rammte er mir sein Knie in den Magen. Ich keuchte schmerzerfüllt auf. Wenig später landete ich im flachen kalten Wasser und blieb dort auch einfach liegen. „So schwach und erbärmlich." Waren seine letzten Worte, bevor er mit den anderen verschwand.

Ich blieb noch liegen, während sich die Kälte und Nässe immer mehr auf meinen gesamten Körper ausbreitete. Schwach. Erbärmlich. Ja, das war ich wirklich. Ich konnte mich nicht alleine wehren. Konnte ich noch nie und hatte ich noch nie. Leise liefen mir Tränen über die Wangen. Es wurde immer dunkler und ich entschied mich mal nach Hause zu gehen. Ich konnte hier nämlich nicht ewig bleiben. Langsam, nass und mit Schmerzen lief ich durch den Wald, umrundete die Stadt und kam nach circa zwei Stunden an. Ich hatte Glück das ich niemanden über den Weg gelaufen bin. Es hätte nur unbeantwortete Fragen aufgeworfen.

So schnell ich konnte lief ich die Treppe hinauf. Vor meiner Tür blieb ich verwirrt stehen. Dort standen meine Lieblingsblumen und daran war ein Brief angelehnt. Diesen nahm ich mir zuerst und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

>Für Pine Tree, Von Bill<

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Kapitel 30: „Süß"

"Also fing ich an zu lesen." – „Dann wartete ich fünfzehn Minuten bis sie wirkte." – „Also warum hast du gefragt?"

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