Kapitel 4: „Ab geht's zur Schule"

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Kapitel 4: „Ab geht's zur Schule"

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„Wer bist du nur?" - Kiefer - „Shmebulock!" - „Wo!?" - „Ich frage mich auch was eigentlich mit den Tagebüchern passiert ist."

Dipper

Es sind nun vier Tage her seit Mabel und ich wieder in Gravity Falls sind und heute ist unser erster Schultag auf der Gravity High. Ich bin etwas nervös, denn anders als Mabel wurde ich ja die restliche Zeit Zuhause unterrichtete. Es wird vermutlich daher ziemlich ungewohnt für mich sein wieder zur Schule zu gehen, aber ich werde es bestimmt schon hinbekommen. Zu mindestens was den Unterrichtsstoff angeht. Denn durch den Privatunterricht war ich relativ weit gekommen, nicht schon allein, weil niemand mich stören konnte. Aber selbst, wenn, vermutlich wird es wieder so kommen, dass ich gemobbt werde. So wie in den anderen Schulen auch. Wenigstens hatte ich so meine Ruhe vor dummen Leuten die irgendwas von mir wollten. Ich konnte auf Freunde und sowas sehr gut verzichten.

Mit diesen Gedanken lief ich schon um drei Uhr morgens im Wald herum. Ich hatte mir nämlich angewöhnt jeden Tag zur Dreiecks Statue zu gehen, denn ich hatte das Bedürfnis bekommen einfach mit ihr zu reden. Was wohl ziemlich komisch ist. Ich meine, es ist ja nur eine Figur aus Stein. An der ist nicht wirklich etwas besonders. Und dennoch musste ich zu ihm. Es ist fast so, als würde sie mich magisch anziehen. Was auch vollkommener Schwachsinn ist. Aber vielleicht war das auch so und aus diesem Grund musste ich die Statue vor Ford beschützen. Die Statue ist das einzige wo ich mir sicher bin, dass ich niemals angelogen werde. Auch wenn sie nicht lebendig war, gab sie mir das Gefühl von Vertrauen. Ganz anders, als bei den anderen. Die mich in den letzten drei Jahren nur noch angelogen und mir etwas verheimlicht haben. Ich konnte mir bei meiner eigenen Familie nicht mehr sicher sein, ob sie die Wahrheit sagte. Das ist schon irgendwie traurig. Seiner eigenen Familie nicht mehr Vertrauen zu können.

Schnaufend kam ich bei der Statue an. Ich musste einen kleinen Umweg, wegen Ford einnehmen. Er verfolgt mich jedes Mal, wenn ich in den Wald ging. Es ist wirklich nervig, aber da ich in den letzten drei Jahren wenigstens etwas sportlicher geworden war, konnte ich ihn am Ende abhängen. Auch wenn es an seinen Alter hängen könnte.

„Hey" begrüßte ich sie wie die letzten Tage auch und ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht. „Ich musste wieder mal einen echten Umweg machen. Ford ist echt hartnäckig. Kaum zu glauben, aber für sein Alter ist er noch ganz fit." Lachte ich und ließ mich vor der Statue nieder. „Es wäre wirklich einfacher mit dir zu reden, wenn ich deinen Namen wüsste." Die Arme hinter mir abgestützt, sah ich in das einzige Auge der Statue. Es kam mir so vor, als würde sie wissen was ich denke. Als könnte sie nur mit diesem Auge durch mich hindurchsehen und jedes kleinste Geheimnis heraussaugen. Als würde sie alles von mir wissen. „Ich gehe heute wieder zur Schule. Es ist schon eine lange Zeit her. Ich weiß noch nicht mal, warum ich nicht mehr zur Schule durfte", erzählte ich leicht aufgeregt. „Aber ich muss sagen, dass ich mich schon etwas davor fürchte. Denn schon immer wurde ich in der Schule gemobbt. Und das alles nur wegen dieses nervigen Muttermals. Es ist wirklich schrecklich. Ich meine, hätte ich nicht ein vollkommen normales und vor allem es nicht an so einen auffälligen Ort bekommen können. Nein, ich musste eins haben, dass wie das Sternzeichen vom großen Wagen aussah." Regte ich mich auf und zog dabei die blau weiße Kappe, mit dem blauen Tannenbaum tiefer ins Gesicht. Dieses Thema war schon immer sehr heikel für mich. Genauso wie wenn man mich auf meine Größe anspricht. Auch wenn ich jetzt etwas größer als Mabel war, was zu meinem Bedauern nur schlappe drei Zentimeter waren, war ich für einen Jungen in meinem Alter eher kleinwüchsig. „Obwohl ich ja deshalb, überhaupt Dipper heiße. Was wohl das einzige gute daran war", murmelte ich nachdenklich. Ich hörte wenig später dann auf mich darüber aufzuregen und redete mit der Statue dann nur noch über belanglose alltägliche Dinge. Obwohl das Gespräch relativ einseitig verlief. Bis mir dann auffiel, dass der Himmel schon immer heller wurde und es langsam Zeit war wieder zur Shack zurück zu gehen. Ich verabschiedete mich noch und trat dann den Weg nach Hause an.

Ich war wirklich komisch. Es gab so viele Leute mit denen ich reden konnte, doch zog es mich eher zur einer merkwürdigen Statue hin. Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich sollte mir eher um andere Sachen Gedanken machen, als darum wie seltsam ich doch bin.

So in Gedanken versunken hatte ich gar nicht gemerkt, dass ich bereits an der Shack angekommen war. Mir keine weiteren Gedanken darüber machend, ging ich einfach rein. Die Uhr in der Küche zeigte mir, dass ich gute zweieinhalb Stunden im Wald verbracht hatte. Dabei kam es mir gar nicht so lange vor. Aber ich war eigentlich immer so lange weg, also früh morgens zu mindestens. Da ich eh kaum schlafe, war es für mich nicht all zu schlimm. Ich hatte mir nämlich schon angewöhnt auf Schlaf zu verzichten. Ich träumte eh nichts, daher bestand für mich kein Sinn darin. Lieber verbringe ich meine Zeit dann damit in den Wald zu gehen.

„Morgen Dipper", kam Ford in die Küche. „Morgen", sagte ich eher abweisend. Er war zwar mal mein großes Vorbild gewesen, doch jetzt war ich erwachsener geworden und ich hatte nicht mehr das Bedürfnis irgendwas mit ihn zu machen, gar ihm nach zu ahmen. „Alles in Ordnung?" fragte er und trat an mir vorbei zum Kühlschrank. „Ja, was soll schon sein." Ich verließ die Küche, um ins Badezimmer zu gehen. Ich war etwas verschwitzt und dreckig von meinem Spaziergang im Wald, weshalb ich mir schnell eine Dusche genehmigte.

Mabel und ich waren auf den Weg zu unserer neuen Schule. Gronkel Stan fährt uns gerade, da er nicht wollte, dass wir an unseren ersten Tag zu spät kommen. Derweil tippte Mabel grinsend irgendwas in ihr Handy und ich vermutete das sie mit Candy und Grenda schrieb. Ich sah nur musikhörend aus dem etwas dreckigen Fenster des roten Autos. Der Weg war holperig, aber dennoch kamen wir wenig später unbeschadet an. Ich zog mir die Ohrstöpsel heraus und stieg ohne mich zu verabschieden aus dem Auto. Es dauerte auch nicht lange, da merkte ich schon wie Mabel neben mir lief. Mabel und ich suchten dann gemeinsam unsere neue Klasse. Wir waren zusammen in einer Klasse, was nicht allzu tragisch, aber für mich auch etwas nervig ist. „Mabel!" schrien zwei Stimmen, wobei die eine ziemlich hoch und quietschig ist und die andere dagegen viel zu tief war. „Candy! Grenda!" schrie meine Schwester ebenfalls und rannte auf die zwei Mädchen zu. Die eine war eine kleine schwarzhaarige Brillenträgerin, während die andere gute zwei Köpfe größer und viel stämmiger war. „Leute ich habe euch so vermisst." Stimmt ja, Mabel hatte sie in den letzten vier Tagen ja nicht besucht. Aber was geht mich das an. Immerhin hat sie Freunde und ich nicht. „Hallo Dipper", sagte Candy schüchtern mit einem zaghaften Lächeln, während sie sich ihre Brille auf die Nase zurückschob. Was will sie denn jetzt? „Hm." Ohne ihr noch weitere Beachtung zu schenken ging ich in meine neue Klasse und stellte mich vorne am Lehrerpult hin. Die Lehrerin stand schon vorne am Pult und lächelte mich freundlich an. Ich wendete daraufhin nur meinen Blick ab. Ob sie ebenfalls denkt, dass ich krank bin. Bestimmt haben Mabel und Ford ihr so etwas in der Richtung gesagt. Bei diesen Gedanken ballte ich meine Fäuste und schaute zu Boden.

„Dipper?" fragte Mabel und fasste mir an die Schultern. „Was?!" fauchte ich zurück und schlug ihre Hand weg. Sie sah mich erschrocken an. „Es - Ich..." redete sie nicht weiter. Die Klasse war währenddessen still geworden. Keine lauten Gespräche und Lachen waren zu vernehmen. Jeder starrte uns interessiert an. Ich sah aus den Augenwinkel kurz zur der Klasse. Ich konnte einige bekannte Gesichter, wie Pacifica und Gideon ausmachen. Auch Candy und Grenda saßen an Tischen und sahen uns an. Ich legte meine volle Aufmerksamkeit wieder zurück auf Mabel. Diese schaute mich immer noch mit großen Augen und den Tränen nahe an. Verdammt! Das wollte ich eigentlich nicht.

Ohne über irgendwas nach zu denken stürmte ich aus den Raum, die langen Flure mit den grün bemalten Wänden entlang, hinaus auf den Schulhof. Doch dort blieb ich nicht stehen, sondern lief die Landstraße entlang. Ich wollte nur noch zur der Statue.

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Kapitel 5: „Immer nur er!"

„Einer seiner Spielfiguren."- „Egal wie schlecht es mir geht. Die Erinnerungen an ihn machen mich glücklich. Mabel willst du mir dieses Glück verwehren."- Bloß diesmal anscheint als Mensch."



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