Kapitel 28: „normale Blumen, nein magische"

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Kapitel 28: „normale Blumen, nein magische"

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Ihr seid ja noch nicht mal ein Paar." – „Shooting-Star, ich bitte dich." – „Ich will wirklich nicht drüber reden"

Bill

„Wie mache ich das am Besten?" Ich weiß, es war dumm. Absolut dumm. Das gerade ich, die zwei Fleischsäcke um Hilfe bat. Aber ich wollte so sehr, dass Pine Tree mir glaubte. Er sollte mir glauben, dass ich ihn wirklich mag.

„Mach es kitschig." Schlug Kaid vor. „Kitschig?" Ich zog eine Augenbraue hoch. „Du bist doch Pine Trees Freund. Du müsstest doch wissen, wie ich es schaffe das er wieder mit mir redet und mir glaubt das ich ihn wirklich mag." „Ja, natürlich bin ich das." Er seufzte. „Sei einfach ehrlich zu ihm. Du musst ihm dafür nichts geben." Ich schaute beschämt weg. „Das kann ich nicht." Beide schauten mich verwirrt an. „Warum denn nicht?" fragte mich nun Gideon. Ja, ich hatte ausgerechnet Pine Trees Freund Kaid und meinen alten Freund Gideon ausgesucht, damit sie mir halfen. Warum denn auch eigentlich nicht. Gerade Kaid müsste Pine Tree am besten kennen und Gideon hatte es doch auch geschafft. Also das Shooting-Star ihm nicht mehr böse ist. Aus diesem Grund habe ich sie ausgesucht.

„Weil...naja...weil ich so etwas nicht kann. Ich bin nicht so jemand." Erklärte ich und es war schwierig für mich. Immerhin, war es ja so eine Art Makel und das zuzugeben und das auch noch laut vor den beiden. Verdammt das war schwer. „Blumen." „Und ein Brief mit deinen Gefühlen." Schlugen beide nach einer kurzen Stille vor. Und ich war recht angetan von diesen Ideen. „Ja gut, wir haben eine Idee. Aber was für Blumen sollen es sein und was soll in diesen Brief alles stehen? Wie gesagt das mit Gefühlen ist alles neu für mich." Sie sahen sich beide grinsend an und dann sahen sie zu mir. Die zwei hatten irgendwas vor, aber ich war mir nicht sicher, ob es mir gefiel. „Da werden wir dir schon nachhelfen. Keine Sorge", meinte Kaid und sein Grinsen erinnerte mich stark an das von einem Dämon. Warum war das so? „Aber viel wichtiger, was für Blumen willst du Dipper schenken?"

Ich überlegte kurz. Blumen die zu meinen Pine Tree passten. „Tief im Wald in einer Höhle gibt es eine besondere Blume die die Farbe ändern kann und somit die wahren Gefühle vom den der sie an den anderen schenkt zeigt", erklärte ich und ging im Kopf schon mal die Route durch, die am schnellsten war. „Reichen nicht auch vollkommen normale?" Völlig entgeistert sah ich Gideon an. Man konnte sehen, dass er dadurch total nervös wurde. „Nein reichen nicht. Pine Tree ist ja auch nicht normal, außerdem mag er ja das Mystische. Also werden es magische Blumen sein." Ich ließ mich von meiner Meinung nicht abbringen. Normale Blumen waren doch langweilig. Pine Tree hatte was Besonderes verdient.

Der Schwarzhaarige seufzte. „Wenn du das sagst, aber nur mal so wenn's nicht klappt. Dippers Lieblingsblume ist die Zantedeschia Aethiopica." Total verwirrt schaute Gideon den Jungen an. „Äh? Vielleicht auf eine Sprache die auch unwissende verstehen." Der andere grinste. „Tut mir leid. Dipper färbt schon ein bisschen auf mir ab. Die eher gebräuchlichere Bezeichnung ist Calla. Und glaubt mir, ich habe das durch eine einstündige Unterhaltung erfahren. Niemand, außer Dipper und meine Mutter, will sich eine Stunde lang über eine einzige Blumenart unterhalten." Er sah wirklich so aus, als wäre das ein schreckliches Ereignis für ihn gewesen. „Und da hast du dir einfach mal den lateinischen Begriff gemerkt", meinte ich mit hochgezogener Augenbraue. Nervös lachend kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich merke mir halt was Dipper sagt. Noch dazu höre ich ihm gerne zu." Und da war er wieder. Dieser Stich im meinen Herz.

„Ganz ehrlich. Ich mag dich nicht." Gestand ich mit ernstem Gesichtsausdruck. Immer wieder sah Gideon zwischen mir und den grinsende Kaid hin und her. „Ich bin auch nicht wirklich von dir angetan, aber ich bin trotzdem nett und das solltest du auch sein. Immerhin hört Dipper auf meinen Rat." Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Tch, warum hilfst du mir dann?" „Wegen Dipper." Ich verstand nicht warum das sein Grund sein sollte, aber mir kann es nur recht sein. „Na dann, kümmern wir uns zuerst um den Brief und dann holst du die Blume." Schlug Gideon vor und wir nickten zustimmend.

Nach guten zwei Stunden war ich endlich im Wald. Diesen Brief zu schreiben, war viel anstrengender gewesen, als am Anfang gedacht. Ich meine seine Gefühle auf einem Blatt Papier aufzuschreiben, was sollte das? Ich seufzte. Wie anstrengend Menschen doch waren. Wirklich manchmal hatte ich das Verlangen wieder in meiner Dreiecksform zu sein. Aber dann dachte ich an Pine Tree und ich vergaß das ganze schnell wieder.

Es dauerte etwas bis ich die Höhle fand. Der Eingang war von Pflanzen überwuchert und drinnen wurde alles durch Kristalle erhellt, die in verschiedenen Farben leuchten. Die Blume müsste etwas tiefer in der Höhle an einen Ort mit wenig Wasser sein. Also nur noch ein kleines Stück laufen und sie nur noch pflücken. Ich hatte sogar schon einen Plan wie ich Pine Tree die Blume und den Brief übergab. Ich würde sie einfach vor seine Zimmertür stellen. So ist es einfacher.

Vor mir gab es drei Abzweigungen. Kurz überlegte ich welchen Weg ich gehen sollte, entschied mich aber dann für den in der Mitte. Zügig ging ich weiter, doch kam ich nicht sehr weit. Ein riesiger Bergtroll stellte sich mir in den Weg und brüllte mich an. Er hatte einen muffigen Atem und sah wirklich hässlich aus.

Schnell wich ich der Faust aus, die auf mich niedersausen wollte. Ganz knapp hatte ich es geschafft. Doch mir blieb keine Zeit mir weiter groß Gedanken darüber zu machen, denn der dümmliche Troll schlug gleich darauf wieder zu. Nervig, dachte ich nur, bevor ich der großen flachen Hand auswich und etwas Abstand brachte. Warum ist der große überhaupt so schnell? Aber was tue ich jetzt? Ich meine, an den komme ich nicht vorbei er versperrt mir den Weg.

Ich schnaubte, als ich wusste was die Lösung war. Flucht. Oh Mann. Ich kann doch nicht einfach abhauen. Ich muss doch die Blume für Pine Tree holen. Wie soll ich ihm sonst meine Gefühle beweisen. Nur mit diesem Brief? Das geht so nicht. Außerdem wollte ich ihm unbedingt Blumen schenken.

Es kam noch ein weiteres Gebrüll hinter mir, was meine Entscheidung endgültig machte. „So ein Mist!" Ich hatte in dieser Form keine Chance. Also blieb mir nichts anderes übrig als die Flucht anzutreten. Also wich ich geschickt wieder dem nächsten Schlag aus, drehte mich um und rannte los.

Ich rannte solange bis ich aus der Höhle und fast die ganze Strecke zurückgelegt hatte. Dann konnte ich schon nicht mehr und fiel keuchend und schwer atmend auf die Knie. Was tat ich jetzt? Kurz hatte ich überlegt ihm noch nicht mal den Brief zu geben, doch dann fielen mir Kaids Worte ein. Ein Wunder das diese wirklich hilfreich waren und dass es gut war das er Pine Tree zugehört hat.

Nervös stand ich vor Pine Trees Zimmertür. In der einen Hand den Brief und in der anderen Hand Blumen. Weiße Callas. Pine Trees Lieblingsblumen. Ich atmete tief aus und legte sie dann einfach vor seiner Tür, genau wie ich es geplant hatte. Ich wusste nicht, ob er schon wieder da war. Doch ich wollte es ihm lieber doch nicht persönlich geben. Am Ende ging ich dann zurück in mein Zimmer.

Total nervös und aufgeregt lief ich auf und ab, konnte nicht still irgendwo sitzen oder liegen. Dieses Gefühl war so neu. Zum einen war ich glücklich ihn das dort hingelegt zu haben. Zum anderen hatte ich Angst, wie er darauf reagieren wird. Ein unangenehmes Ziehen machte sich in meinen Bauch frei.

Kurz vor neun Uhr abends ging ich dann nochmal hoch. Ich hatte Zweifel. Deswegen wollte ich die Sachen doch wieder lieber an mich nehmen. Doch als ich oben war, waren sie schon nicht mehr da. Mit einem komischen Kribbeln im Bauch, ging ich zurück in meinen Zimmer.

Auch mit den Wissen das Pine Tree die Sachen bekommen hat, war ich immer noch total nervös. Wenn nicht sogar mehr als zuvor. Das war auch der Grund, weshalb ich noch lange wach lag und grübelte. Ich hoffe er freut sich wenigstens.

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Kapitel 29: „Am Ende wird alles besser"

Es ist einfach schon zu oft vorgekommen." – „Noch dazu wollte ich nicht meine schlechte Laune an ihn auslassen." – „Was wir wollen?"

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