Kapitel 31: „Was sind wir nun?"

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Kapitel 31: „Was sind wir nun?"

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"Also fing ich an zu lesen." – „Dann wartete ich fünfzehn Minuten bis sie wirkte." – „Also warum hast du gefragt?"

Bill

Vorhin, als Pine Tree in meine Zimmer kam. Da konnte ich es zuerst gar nicht glauben. Allein schon die Tatsache, dass er zu mir gekommen war, machte mich mehr als glücklich. Wer hätte gedacht, dass die Blumen und der Brief wirklich helfen würden.

Und jetzt. Jetzt lag der kleine Braunhaarige friedlich schlafend in meinen Armen. Und das Gefühl was in mir entstand verstand ich zuerst nicht. Es war schön. Keine Frage, aber ich wusste nicht was es war. Bis es mir dann endlich einfiel.

Hoffnung! Hoffnung das ich und Pine Tree endlich zusammen sein können. Dass er nur mir gehören würde. Und nur ich ihn so in den Armen halten dürfte. Diese Hoffnung war entstanden, als er in mein Zimmer kam. Eigentlich sollte ich mich dafür verfluchen. Doch, der Gedanke allein reichte aus, dass diese Hoffnung nur noch weiter wuchs.

Wäre da nicht doch dieses „Aber" was mir gerade aufgefallen ist. Denn was waren wir nun? Ich meine, niemand von uns hat das wirklich gefragt oder nur irgendwas in diese Richtung angedeutet. Eigentlich war da nur aus meiner Seite heraus etwas gekommen. Zum einen der Kuss und zum anderen der Brief. Und Pine Tree hatte zu beiden immer noch nicht wirklich irgendwas gesagt.

„Bill", murmelte der kleine verschlafen und sah mich aus halbgeöffneten Augen an. Er sah so süß aus. „Schlaf jetzt. Es ist schon spät", sagte er bestimmend und fiel gleich darauf wieder in einen festen Schlaf. Ein Lächeln konnte ich mir daraufhin nicht mehr verkneifen und schloss nun auch meine Augen. Er hatte Recht. Es war schon spät und ich könnte morgen auch noch weiter grübeln.

Als ich ein paar Stunden später aufwachte, spürte ich sofort das mir etwas fehlte. Nicht nur die Wärme, sondern auch der dazugehörige Körper, ließ sich nicht mehr finden. Es machte mich traurig.
„Vielleicht war alles nur ein Traum oder Pine Tree hatte es sich anders überlegt." Ich wüsste nicht, was mir mehr gefallen würde. Das alles nur ein Traum war oder es doch passiert ist, Pine Tree es aber dann doch nicht mehr wollte. Beides tat weh.

Ich seufzte und setzte mich auf. Darüber nachzudenken machte es nur schlimmer. Ich würde es akzeptieren müssen. So oder so. Was blieb mir auch anderes übrig. Wenn ich dennoch bei Pine Tree bleiben wollte, durfte ich ihn nicht bedrängen oder verscheuchen mit meinen Verhalten. Das wäre das schrecklichste was ich tun könnte. Ich stellte mir das gerade bildlich vor.

Hey Pine Tree!" Ich hob den Arm zum Grüß. Er zuckte stark zusammen und drehte sich mit erschrockenem und panischem Blick um. Bevor er dann fluchtartig irgendwohin stürmte.

Ich schüttelte mehrmals mit dem Kopf. Das ist dann wirklich das Letzte was ich wollte. Nein, nein, nein. Das wollte ich echt nicht. Also Bill, bleib ganz locker.

Ich stand auf und schnappte mir meine Hose die ich gestern Abend einfach auf den Boden geschmissen habe. Es war eine gewöhnliche schwarze Jogginghose. Dazu hatte ich ein, was den auch sonst, gelbes Shirt an. Ich strich kurz nochmal durch meine Haare, verbesserte sie dadurch aber vermutlich nicht wirklich.

Dann ging ich raus, rauf auf den Flur. Es war nicht so leise, als wenn die zwei Zwillinge schon weg wären. Denn immer wieder hörte ich wie Shooting-Star oben herum rannte. Seufzend ging ich in die Küche.

Dort saßen Stanley und Sechser und unterhielten sich lächelnd. Es war irgendwie erfreulich sie so zu sehen. Auch wenn ich mit den beiden nicht ganz klarkam. Aber Pine Tree wäre sicher glücklich, wenn er die beiden so sieht. Und von damals wusste ich ja auch, dass es Sechser schon mitgenommen hatte. Immerhin waren die beiden auch Zwillinge. Und genau diese haben eine starke Verbindung miteinander, wie man besonders bei ihrer jüngeren Version gesehen hatte. „Morgen." Begrüßte ich die beiden. Sechser nickte mir zu, zwar mit einem grimmigen Ausdruck, aber freundlicher als sonst. Träume ich immer noch? Stellte ich mir selbst die Frage. Was ist in letzter Zeit bloß mit dieser Familie los. Jeder Pines ist komisch. Letztens Shooting-Star auch. Als sie sagte das sie es mir sagen würde, wenn ich mit Pine Tree zusammen wäre. Und dazu dieses ehrliche und freundliche Lächeln. War es für sie denn wirklich in Ordnung?

Eben genannte kam die Treppen runter gerast und raste mit genau derselben Geschwindigkeit zum Kühlschrank. Erschrocken sprang ich gut einen Meter von dem Gerät weg. Was hatte die denn gestochen?
„Mabel, hast du mal wieder zu viel von deinem seltsamen Gebräu getrunken?" lachte Sechser und auch Stan verkniff sich nicht sein Grinsen. „Hä?! Ach was! Ihr müsstet mal Dipper sehen." Grinste sie verschlagen und ein „Was meinst du denn damit" kam vom Flur aus. Ich zuckte zusammen und musste schlucken. Ich war total verkrampft und stand stocksteif einfach nur da. Und als Pine Tree dann in die Küche kam, versuchte ich nicht in seine Richtung zu schauen. „Was ich damit meine..." dramatisch setzte das Mädchen eine Kunstpause ein, während sie so vor sich hin grinste und die Hände in die Hüften legte. „Den ganzen Morgen schon bist du so gut drauf und hast sogar schon gelächelt. Nicht zu vergessen, du siehst nur halb wie ein Vampir aus. Und ich meine nicht die Süßen." „Red kein Quatsch!"

Erstaunt sah ich zu Pine Tree. Der hatte sein Gesicht abgewendet. Seine Wangen waren rot angelaufen und er sah in diesen Moment einfach so unglaublich süß aus. Ich konnte förmlich die Blumen die um mich herum schwebten sehen. Ein riesiges Strahlen legte sich auf meinem Gesicht. „So süß." Konnte ich mir nicht verkneifen und lenkte kurzzeitig die Aufmerksamkeit des fünfzehnjährigen auf mich. Der daraufhin nur noch röter wurde und man sagen konnte das er mit dieser Farbe schon den Haaren des Rotschopfs Konkurrenz macht.

„Ihr habt doch alle einen Knall." Kam es peinlich berührt von ihm. Shooting-Star und ich kicherten, während die zwei älteren lachten. „Du doch auch, Bro-Bro." Boxte seine Schwester ihm leicht gegen die Schultern. „Außerdem sind wir hier in Gravity Falls, erwartest du da was anderes", kam es von Stanley, der von sich ein Stück Waffeln in den Mund schob.

Der Junge seufzte nur und ging jetzt zum Kühlschrank. „HÄ?! Gronkel Stan! Hast DU mir wieder meine letzte Dose weg getrunken?!" Wow! Er konnte ja wirklich impulsiv werden. „Was beschuldigst du mich jetzt?! Ich war es diesmal nicht." Verteidigte sich der Angeklagte. Während Sechser schuldig die Hand hob. „Tut mir leid Dipper. Ich habe die letzte genommen. Ich arbeite gerade an einem wichtigen Projekt und wollte mal was anderes als Kaffee zum wachhalten nehmen. Ich hole dir dafür neue." Der bis gerade eben noch leicht angepisste Pine Tree lächelte jetzt nur noch. „Ach, dann ist es okay." „Was! Mich beschuldigst du und bei ihm ist es okay!" keifte Stanley. „Er hat es gerade mal zum ersten Mal gemacht. Außerdem bist du viel unhöflicher. Ach und Gronkel Ford. Wie wäre es, wenn wir mal wieder zusammen etwas machen so wie früher?" Wir alle schauten ihn erstaunt an. „Ja, das wäre sicher erfreulich." „Cool. Na dann Mabel wir müssen los." Meinte er noch am Ende, als es klingelte. Pine Tree war dabei die Küche zu verlassen, als er vor mir stehen blieb. Er lächelte, bevor er sich auf Zehnspitzen stellte sich an meiner Schulter abstützte und mir einen Kuss auf die Wange gab. „Bis nachher Bill." Verabschiedete er sich mit leicht rosa Wangen und verschwand.

Ich war so erstaunt, dass ich kein Wort herausbrachte. Ich merkte nur, dass meine Wangen brannten wie Feuer und es in meinen Bauch wie wild kribbelte. „Das hast du super gemacht Casanova." Grinste Shooting-Star und boxte auch mich wieder auf den Arm. Dann folgte sie ihren Bruder. Aber genau diese Tat, ließ mich nur deutlicher fragen. Was waren Pine Tree und ich jetzt eigentlich überhaupt?

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Kapitel 32: „Ein ernstes Gespräch ist fällig"

Nicht mehr lange dann wäre er wieder da." – „hörte ich die beiden in der Küche diskutieren." – „Shooting-Star grinste, ihre Augen funkelten erfreut." – „Habe ich mich am Abend geirrt?"

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