Kapitel 11: „Strafe für Dipper"

45 1 3
                                    

Kapitel 11: „Strafe für Dipper" 

Last Time you have read:

„Es wird noch genug Gelegenheiten geben." - „Und wo finde ich Essen?" - „Ich will das du dich ab sofort von Dipper fernhält." - „Halt doch die Klappe." 

Dipper

Hart landete ich auf den Boden. Die Luft wurde mir aus meinen Lungen gepresst als ich aufkam und für einen Moment fehlte mir der Atem. Als ich dann versuchte wieder aufzustehen, landete ein Fuß auf meinen Rücken und drückte mich mit voller Wucht zurück auf den Boden. „Nana, du bleibst schön auf deinem Niveau", sagte Kaid und drückte mich noch fester in den dreckigen Boden. Ich hatte erfahren wie er heißt, genauso wie die anderen beiden. „Das ist deine Strafe dafür, dass du in den letzten Tagen nicht da warst, um unsere Hausaufgaben zu machen. Lass dir das eine Lehre sein." Mit diesen Worten nahm er seinen Fuß von meinem Rücken.

Ich stand stöhnend auf. Der Schmerz in meinen Rücken war grausam. Doch ich spürte auch, dass meine Rippen bestimmt geprellt sind, immerhin kannte ich dieses Gefühl und mein Kopf wehtat. Ich blickte mich nach meiner Kappe um. Als ich sie fand wollte ich sie aufheben, doch Kaid war schneller. Er griff nach ihr und setzte sie sich selbst auf. „Dies ist nun mein Pfand. Wenn ich es für richtig halte bekommst du sie wieder." Seine Kumpels Brad und Micheal lachten laut und die drei verschwanden um die nächste Ecke.

Schmerzend hielt ich mir meine linke Brusthälfte und lehnte mich an die Wand der Schule. Eigentlich hatten wir schon vor einer Stunde Schulschluss. Doch die drei hatten mich abgefangen und dann verprügelt. Der Grund war, dass ich seit Mittwoch letzte Woche nicht mehr in der Schule war. Ich hatte absichtlich geschwänzt und das meiste meiner Zeit mit der Statue verbracht. Und jetzt hatten sie meine Kappe. „So ein Mist." Spie ich aus und bereute es sogleich. Warum musste das immer mir passieren?

Unter Schmerzen machte ich mich nach Hause auf. Dort werde ich mich erstmal um meine Rippe kümmern. Es dauerte etwas, aber ich kam an. Bevor ich durch die Tür ging stellte ich mich gerade hin und tat so, als ob nichts wäre. Auch wenn die Schmerzen unerträglich waren. Dennoch sah ich nicht ins Wohnzimmer oder in die Küche. Auch wenn Mabel mich begrüßte. So schnell wie ich konnte ging ich ins Badezimmer und sperrte die Tür zu. Wer weiß ob Mabel nicht auf die Idee kam, mir hinter her zu laufen.

Ich zog meine dunkelblaue Jacke aus. Es schmerzte, weshalb ich das Gesicht verzog und sie einfach fallen ließ. Mein rotes T-Shirt auch gleich dazu. Dann betrachtete ich mich ersten Mal im Spiegel. Ich war von dem Anblick nicht erschreckt. Früher sah ich nur so aus. Mein eines Auge war leicht angeschwollen und ich erkannte, dass spätestens Morgen ein blaues Auge zu sehen war. Auf meiner Brust und meinen Bauch waren jetzt schon große blaue Flecke zu sehen, die nicht sehr gesund aussahen. Zischend zog ich die Luft ein, als ich diese mit den nassen Lappen berührte, um sie wenigstens etwas zu kühlen. Ich hatte echt Probleme. Nicht nur das ich jetzt körperlich mehr eingeschränkt war, durch die Schmerzen. Nein, sie hatten mir auch noch meine Kappe weggenommen. Genau aus diesem Grund konnte man jetzt auch mein Muttermal sehen. Was ich verzweifelt versuchte zu verstecken.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, dadurch quetschte ich den Rest Wasser aus den Lappen, was nun über meiner Hand zu Boden tropfte. Langsam begann ich daran zu zweifeln warum ich überhaupt hier war. Meine Familie und Freunde belügen mich nur noch. Ich werde in der Schule immer nur gemobbt und habe auch noch dieses blöde Muttermal, welches ich meinen Spitznamen zu verdanken habe. In der Liebe läuft es bei mir auch nicht. Es ist alles Scheiße.

Ich senkte meinen Kopf und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen und auf den Boden mit den weißen Fliesen tropfte. Ich bin echt erbärmlich. Mit diesem Gedanken ließ ich mich auf den Boden sinken. Mein Kopf fühlte sich so schwer an. Weshalb ich mich auf die Seite legte, weil es so nicht ganz so doll wehtat. Es stimmte das ich erbärmlich war. Vor drei Jahren lief ich Wendy den ganzen Sommer hinter her. Dann habe ich mich nie gegen die Rowdies in meiner Schule gewehrt. Ich ließ sie mich einfach immer verprügeln, um großen Stress zu vermeiden. Ich habe auch immer etwas für Mabel geopfert. Nie habe ich an mich gedacht. Und jetzt. Jetzt lag ich hier auf den kalten Boden und weinte. Dies war der Höhepunkt meiner Erbärmlichkeit.

Ich war erschöpft und schloss meine Augen, während immer mehr Tränen den Weg über meine Wange und Nase, zum Boden fanden. Die Kälte von diesen kroch auf mich über und ich bekam eine Gänsehaut. Dies ließ mich immer müder werden und es dauerte nicht lange, ehe ich zu dösen begann.

„Dipper! Dipper!" wiederholte jemand meinen Namen und ich schlug langsam die Augen auf. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Mein Kopf pochte und mein ganzer Körper schmerzte, doch die Kälte, die immer noch vorhanden war, betäubte diesen meist gehend.

Stöhnend hielt ich mir den Kopf und drehte ihn etwas zur Seite. Da sah ich auch wer mich gerufen hatte. Das besorgte Gesicht meiner Schwester, sowie des Fremden, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, waren direkt in meinen Blickfeld. Oder hatten die ihn doch erwähnt und er war mir nur entfallen? Ich weiß es nicht.

„Dipper ist alles okay?" Schmerzhaft verzog ich mein Gesicht. Wie ist sie hier überhaupt hereingekommen? Ich kann mich daran erinnern abgeschlossen zu haben. „Woher hast du diese Verletzungen? Und wo ist deine Kappe?" Wollte Mabel noch ernster wissen, als ich mich aufgesetzt hatte und nun an der ebenfalls kalten Wand lehnte. Mist, sie darf nicht erfahren was wirklich passiert ist. „Bin im Wald einen Abhang runtergefallen und habe sie dabei verloren", log ich daher ohne rot zu werden. Langsam drang der Schmerz wieder in meinen Kopf. „Einen Abhang?" sah ich ihren fragenden und leicht misstrauischen Blick, doch ich wich ihm aus. Dabei landete mein Augenmerk auf den Blonden, der mich misstrauisch ansah. Ich konnte ihm förmlich ansehen, dass er mir nicht glaubte.

Was zum -? Kann er etwas Gedanken lesen. Als ich das dachte fing er an zu Grinsen und nickte leicht. Panisch riss ich die Augen auf. Wie war das möglich? Schnell stand ich auf, obwohl mir leicht schwindelig wurde und lief schnellen Schrittes in mein Zimmer. Mabel rief mir noch hinter her, aber ich machte einfach die Tür hinter mir zu. Zwar hatte mir die Aktion noch mehr Schmerzen dazu gebracht, doch ich musste einfach weg.

Ich holte mir aus meiner Kommode ein rotes Shirt heraus. Ich musste mich beruhigen. Meine Gedanken unter Kontrolle haben und verschwinden. Zur Schule gehen war auch keine Option. Obwohl ich wahrscheinlich Stress mit meinen Gronkels bekomme, aber egal. Ich verließ mein Zimmer und traf auf den Flur nochmals auf den Blonden. Er hatte sich mir in den Weg gestellt und schaute mich nun ernst mit seinem gelben Auge an. „Ich glaube dir nicht. Aber so lange ich nicht vollkommen weiß warum du diese Verletzungen hast, werde ich den anderen nichts sagen." Ich schaute ihn überrascht an. Und um ehrlich zu sein war mir das noch nie aufgefallen, doch seine Stimme kam mir ernsthaft vertraut vor. Plötzlich fing er an zu grinsen. „Das heißt auch, dass du mich erst recht nicht mehr loswirst. Mach dich darauf gefasst Pine Tree." Und da war er wieder. Der Spitzname, der mir auch damals im Wald eingefallen war. Und ungewollt wurde ich dabei rot. Warum?

Ich schüttelte mit dem Kopf und drängte mich an ihn vorbei. Aber auch als ich die Mystery Shack schon lange verlassen hatte schwirrten seine Worte mit der undefinierbaren Stimme und dieses Auge in meinem Kopf herum.

Next Time, you will read:

Kapitel 12: „Mabel hat ein Date"

„Da bist du ja endlich." - „Hm, aber ihr lässt ihn doch bei euch wohnen, oder?" - „Da an diesem Wochenende das Gravity Falls Fest ist" - „Du hast dich ganz schön verändert."


Für immer vergessen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt