Kapitel 8: „Nicht schon wieder"

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Kapitel 8: „Nicht schon wieder"

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„Ein alter Freund von Ford." - „Ihr habt was getan!" - „Wurde aber wenigstens etwas leiser."

Dipper

Auf der Suche nach einem guten Buch, durchwühlte ich auch Mabels Sachen und fand dort eine Art Tagebuch. Es war verschlossen, sah aber nicht so aus als würde es Mabel gehören. Denn anders als ihre anderen Sachen war es nicht pink und voller Sticker und Glitzer. Es sah eher so aus, als würde es mir gehören. „Ach, das ist ja Unsinn. Erstens würde ich mich daran erinnern und zweitens würde es ja dann nicht bei Mabel rumliegen." Kopfschüttelnd und schmunzelnd über mich selbst, wollte ich es eigentlich wieder zurücklegen, doch traf mich dann die Erkenntnis. „Klar, wenn es meins wäre und Mabel es versteckt, muss dort was von dem Dreieck drinstehen. Da bin ich mir ganz sicher." Mit dieser Erkenntnis nahm ich das Tagebuch dann doch an mich. Ich verstecke es einfach im Wald, weil wer weiß, vielleicht versteckt Mabel es sonst noch irgendwo anders oder sie lässt es verschwinden. Und dieses Risiko darf ich nicht eingehen. Nicht wenn ich dadurch etwas herausfinde.

Ich ging die Treppe runter und am Wohnzimmer vorbei. Die vier standen immer noch da, doch ich würdigte keinen von ihnen eines Blickes. Auch wenn ich derer auf mir spürte und mich dieser blonde Typ schon interessierte. Mit schnellen Schritten lief ich hinaus, in den Wald. Dort werde ich das Tagebuch verstecken. Ich habe sogar schon eine Idee wo genau. Ich ließ mir Zeit, um am alten versteck von Tagebuch Nummer Drei anzukommen. Denn keiner, außer Ford vielleicht, wusste wo dieses Versteck war. Ich legte es in das staubige Fach und betätigte dann wieder denn Schalter und die Klappe schließt sich quietschend.

Am nächsten Tag saß ich in der Pause auf einer Bank. Da ich gestern einfach abgehauen bin, habe ich natürlich Ärger bekommen. Doch anscheint hatten meine Gronkels meine Lehrerin über meine psychischen Probleme, von denen ich selbst noch nicht einmal wusste, berichtet, weshalb ich nur eine Standpauke, sowie eine Verwarnung bekam.

Na ja, wenigstens haben wir jetzt gleich Mathe. Denn ich langweilte mich hier zu Tode. Mabel war mit Candy, Grenda und Pacifica hier irgendwo und da ich keine Lust hatte denen über Mädchen Krams zuzuhören, bin ich abgehauen. Jetzt saß ich hier, eher abseits hinter dem Schulgebäude auf einer Bank und genoss einmal meine Ruhe.

„Hey, guckt mal. Sitz dort nicht der verrückte." Lachte ein Junge in meinem Alter und ich konnte mich erinnern, dass er in meine Klasse ging. So wie die zwei anderen Jungs. Irgendwie kamen mir die drei bekannt vor, was nicht daran lang, dass wir in dieselbe Klasse gingen, denn ich war ja noch nicht einmal lange hier. „Das war er doch schon immer. Zusammen mit seiner ganzen Freak-Familie." Lachte ein anderer. „Ja genau. Freak-Familie." Plapperte der eher dickliche und wahrscheinlich auch dümmste den anderen nach. „Was wollt ihr?" fragte ich kalt. Ich hatte jetzt wirklich keine Lust auf die. „Was wir wollen?" Lachte der Anführer und sah seine Gefolgschaft hinterhältig an. „Du bist doch so gut in der Schule. Du wurdest ja zu Hause unterrichtet und weißt daher nicht wen du Respekt zollen musst. Aber das verzeihen wir dir noch. Wenn du dafür all unsere Hausaufgaben für das restliche Schuljahr erledigst." Das war ja mal wieder klar. „Und wie kommt ihr darauf, dass ich dies tun würde." Der Anführer fing an zu lachen, ehe er mich am Kragen packte und zu sich zog. Seine blauen Augen blickten mich kalt an. Abweisend und eher desinteressiert? War ihm das etwa eigentlich egal? „Vielleicht um deinetwegen Willen. Immerhin müssen wir dir sonst anders zeigen, dass man uns respektieren muss." Nach einem Schlag in die Magengrube, ließ er mich dann auf den Boden fallen. Scheiße, hab mich wohl geirrt. Doch ich gab mir nicht die Blöße und denen das Vergnügen und stand unbekümmert auf, so als wäre nichts geschehen. Da ich schon früher solche Schläge eingesteckt hatte, auch wenn ich zugeben muss, dass der Schlag wirklich hart war, konnte ich damit umgehen.

Mit schnellen Schritten, da es bereits geklingelt hatte, machte ich mich auf den Weg zum Eingang. Ich hörte die zwei Gefolgsleute noch Lachen, ehe ich nach drinnen verschwand. Nur noch zwei Gänge, sagte ich mir innerlich. Dann stand ich vor der Toilette und stürmte hinein. In einer Kabine drinnen, ließ ich gleich mein ganzes Frühstück von heute Morgen in die Kloschüssel. Schweratmend und mit einem ekligen Nachgeschmack, saß ich dort noch ungefähr fünf Minuten, bevor ich mir sicher war das nichts mehr kommen würde, wenn ich mich bewegte. Dann stand ich auf und spülte mir mehrmals den Mund mit Wasser aus. Ich überlegte nun ob ich wieder zurück in die Klasse gehen sollte oder nicht. Am Ende entschied ich mich dafür, dass es wohl besser wäre einfach nach Hause zu gehen. Denn auch wenn nichts mehr kam, fühlte ich mich schlecht. Es war so als würde mein Magen eine Achterbahnfahrt ohne meine Zustimmung machen. Es war eine grausige Fahrt.

Mit den Gedanken, dass Mabel meine Schultasche schon mitbringen wird, ging ich wieder aus der Schule raus. Da ich in der Stadt war, konnte ich es auch gleich ausnutzen. Also machte ich mich auf den Weg zur Spielhalle. Ich hatte ein Glück mein Portemonnaie immer bei mir. Obwohl es ja mal wieder klar war, dass irgendwelche Typen es auf mich abgesehen haben. Und das noch nicht mal nach einen Tag. Und das mit der Freak-Familie. Hätten sie sich nicht etwas Intelligenteres einfallen lassen können. Ich weiß, dass ich eine Freak-Familie habe, aber stören tut mich das überhaupt nicht. Ich meine, im Gegensatz zu anderen Familien ist meine nie langweilig. Auch wenn ich gerade nicht so gut auf sie zu sprechen war, wusste ich sie wenigstens zu schätzen.

Nebenbei dachte ich aber auch über das gefundene Tagebuch und den Fremden von Gestern nach. Es war komisch, Ford brachte bisher nie seine alten Freunde nach Hause, da diese viel zu na ja komisch waren. Einzig Fiddelford war damals noch zu Besuch gekommen. Außerdem hat er nicht viele Freunde. Das hat er mal selbst gesagt. Noch dazu sah der Blonde nicht nach jemand aus der gerade willkommen war. Und das Tagebuch. Es wunderte mich immer noch weshalb Mabel so etwas versteckte. Am meisten, da es ja augenscheinlich mir gehört. Dennoch werde ich sie nicht darauf ansprechen. Nein, ich werde einen Weg finden um an den Schlüssel heranzukommen, es öffnen und dann das Geheimnis um das unbekannte Dreieck lüften.

Mir kamen rote Haare entgegen, als ich die Straßen entlanglief. „Dipper?" fragte jemand überrascht. Ich hob den Kopf und betrachtete ein rothaariges Mädchen, mit der ich nun auf Augenhöhe war. Sie lachte erfreut auf. „Man bist du groß geworden." Ich fing auch an zu lächeln. „Hey Wendy." „Na, was machst du hier so?" Eigentlich war es keine ernst gemeinte Frage von ihr gewesen, denn sie ließ mich erst gar nicht zu Wort kommen. „Lust die alte Clique wieder zu treffen?" Ich nickte lächelnd. Es war schön mich mit ihr normal unterhalten zu können. Ich war schon sehr lange nicht mehr in Wendy verliebt, warum eigentlich wusste ich selbst nicht mehr. Wahrscheinlich war es da ich kapiert hatte, dass sie und ich niemals eine Zukunft haben werden. Na ja auch egal. Zu mindestens ging ich jetzt mit Wendy zusammen zum Dinner wo ich meine alten Freunde wieder treffen würde. Ein unbeschreibliches Gefühl, ich vermute mal Vorfreude, machte sich in meinen Magen breit.

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Kapitel 9: „Wieder unter Freunden"

„Kleiner?" - „Ich habe dich fast gar nicht erkannt." - „Wie meinst du das?" - „Wir sehen uns."



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