Kapitel Achtzehn

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Es stellte sich heraus, dass Monopoly der beste Weg war, Freundschaften schnell und effektiv zu beenden.

Waris und ich stritten uns permanent, weil er dauernd auf meinen Straßen landete und weil er immer genau an meinen Straßen vorbeikam.

Yemaya schien das Spiel nicht ganz zu verstehen, denn sie versuchte die ganze Zeit, zu schummeln oder sie ließ die Würfel unter den Tisch fallen. Holly klaute ständig Geld von den anderen und Carag war dauerhaft damit beschäftigt, sie davon abzuhalten. Brandon war die einzige Person in der Runde, die nicht völlig ausrastete. Sogar Lou beteiligte sich an den hitzigen Diskussionen.

Es dauerte keine halbe Stunde, bis Yemaya und Holly kein Geld mehr hatten. Carag hatte schon einmal die Nerven verloren und fast das ganze Spielfeld zerstört.

Tikaani verbrachte die meiste Zeit im Gefängnis und hatte nur zwei Straßen, auf denen nie jemand landete.

Brandon hatte nur die billigen Straßen und auch ihm ging langsam das Geld aus.

Ich hatte die Schlossstraße und zog Lou das Geld aus der Tasche, aber irgendwie schaffte sie es trotzdem, nicht pleite zu gehen.

Nach einer Weile gab Brandon auf und auch Lou verzweifelte langsam. Waris war der Nächste, der die Runde verließ. Jetzt, da es eng wurde, rastete Carag alle fünf Minuten aus und Youma und Anayo, die nur zuschauten, lachten uns permanent aus. Schließlich gab auch ich auf und Dorian und Carag beendeten ihr finales Battle, indem Holly Geld von Dorian stahl. Als Dorian auf Carags Straße kam, hatte er kein Geld mehr.


Monopoly war extrem lustig gewesen, allerdings hasste Waris mich jetzt wahrscheinlich und Holly war beleidigt, weil sie als erstes rausgeflogen war.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und merkte, dass wir schon seit über zwei Stunden hier saßen.

Inzwischen hatten sich an einen der Tische neben uns Hidaya, Lamia und Ashanti gesetzt. Yero, Vuyo und Sekou unterhielten sich etwas weiter entfernt lautstark.

Youma warf ihre goldblonden Haare zurück und wandte sich an Tikaani. "Ich weiß nicht, ob ihr über sowas reden wollt, aber darf ich fragen, was für eine Strafe Andrew Milling bekommen hat?"

Tikaanis blaue Augen blitzten auf und Brandon presste die Lippen aufeinander. Auch Lou, die gerade das Monopoly-Spielbrett einpackte, erstarrte kurzzeitig. Dorian schaute betont unauffällig weg und Carag wirkte betroffen.

"Er kam nach Sunny Meadows, ein Wandler-Gefängnis, das wie ein Zoo aussieht. Er kann sich nicht mehr verwandeln", erklärte Tikaani schließlich. Sie warf Carag einen langen, nachdenklichen Blick zu und fügte hinzu: "Wir reagieren alle immer etwas angespannt, wenn das Thema aufkommt. Die einen, weil sie sich dafür schämen, mit Milling sympathisiert zu haben, und die anderen, weil der Kampf einfach so schrecklich war." Ihre Augen flackerten unsicher, bevor sie weitersprach. "Einer meiner besten Freunde, ein Mitglied meines Rudels, wurde am Tag der Rache getötet, weswegen ich das Thema nicht mag. Aber ich denke, wir sollten öfter darüber sprechen. Es nützt uns nichts, dem aus dem Weg zu gehen."

Die anderen sahen etwas unsicher aus, aber Carag nickte schließlich und küsste Tikaani auf die Stirn, als sie sich ihm zuwandte. "Du hast Recht. Vielleicht sollten wir uns einfach eingestehen, dass die Dinge so passiert sind und wir es ohnehin nicht ändern können."

Wir stehen in Flammen (Woodwalkers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt