Instinkte

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Im Halbdunkel seines Schlafzimmers betrachtete Alastor den Deckenventilator und schaute ihm dabei zu, wie er seine Kreise drehte.

In was habe ich mich da bloß hineinmanövriert?

Wie schnell ihm das Herz in die Hose gesunken war, nachdem Olivia ihn mit ihrem festen Blick aufgefordert hatte, wiederzukommen.

Du denkst nur mit deinem Schwanz!, dachte er vorwurfsvoll.

Er konnte es nicht vor sich selbst verbergen. Olivias sanftes Gesicht, die Röte, die ihr in die Wangen schoss, ihre dunklen Augen, alles hatte ihn in seinen Bann gezogen. Wie ein pubertierender Junge hatte er sich nicht von seinem Schwarm fernhalten können.

In einem Café arbeiten? Ich?

Es würde ihm schon nicht schaden, aber eigentlich hatte er dafür gar keine Zeit. Alles nur, um einen Grund zu haben Olivia näherzukommen. Er wollte hinterm Tresen um sie herumscharwenzeln, ihren Arm streifen und ihren Duft einatmen.

»Du bist der lächerlichste Dämon, der jemals die Unterwelt verlassen hat!«

Alastor drehte sich auf die Seite. Er musste aufstehen und sich für seine nächste Schicht fertig machen. Da er ohnehin ein Frühaufsteher war, machte ihm die Arbeit am Morgen keinen Ärger. Was ihm Ärger bereitete war die massive Anziehung zu Olivia, die ihn in den Wahnsinn trieb. Jeder ihrer Blicke schoss ihm durch Mark und Bein. Ungewohnt für ihn, fletschte er die Zähne. Dieser dämonische Instinkt war ihm fremd. Er war ein Lord der Unterwelt und auch wenn es diese klare Grenze zwischen den Welten nicht mehr gab, so war er immer noch ein dämonisches Vollblut, ein Abkömmling des dunklen Herrn. Wie konnte es sein, dass eine Menschenfrau dazu in der Lage war, seine Urinstinkte in ihm zu wecken? Verärgert brummte er in sein Kissen. Dann raffte er sich auf und stellte sich unter die kalte Dusche. Das Einzige, das ihm zurzeit noch half, klar zu denken.

wie mein albtraum meine seele berührteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt